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CCCCC H H AA L I SSSSS TTTTTT I
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C H H A A L I S TT I
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C HHHHHH AAAA L I SSSS TT I
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C H H A A L I S TT I
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CCCCC H H A A LLLLLL I SSSSS TT I
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Ausgabe 7 - (22. Mai 1990)
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Editorial.............................RC..........GRC2
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Chip-Generation-Club..................NE..........GNE4
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Magnetkarten der Banken...............FA..........GFA5
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MNP-Protokoll.........................RC..........GRC7
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Wissenschaft in der DDR...............WJ..........GWJ8
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Netze in der DDR......................RC..........GRC9
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Unix an der TU Kalr-Marx-Stadt (noch).FA..........GFAA
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Netze und die sozialen Folgen.........RC..........GRCB
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Neues aus den USA.....................WJ..........GWJC
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Neues aus Japan.......................WJ..........GWJ6
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Bremer Uni Tage.......................WJ..........GWJE
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Kurznachrichten.......................RC..........GRC3
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Snafu ueber alles............................1-1
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Vektorrechner aus Japan......................2-2
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Wunderliches DFN.............................3-3
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Papierbrueckenwettbewerb.....................4-4
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Impressum.........................................GRC1
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Erlaeuterungen: DS - Datenschleuder
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RC - Redaktion Chalisti
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MK - Mik-Magazin
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WJ - DFN-Projekt Wissenschaftsjournalisten
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NE - Uebernommen aus einem Netzwerk
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FA - Freier Artikel (Autorenangabe am Anfang oder
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Ende des Artikels)
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Die Artikelkennung (GDS1,GMK2,etc) dient zum suchen der Artikel mit
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Editoren und Textverarbeitungssystemen. Mit der Marke 'NEXT' kann gleich
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zum naechsten Artikel gesprungen werden.
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NEXT GRC2
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... und sie lebt doch, wenn auch spaet !
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Da ist sie nun, die 7. Ausgabe der Chalisti. Ehrlich gesagt, als Frank mich
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ansprach, ob ich bei so einem Projekt wie der Chalisti mitmachen wuerde,
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haette ich nicht gedacht, dass einen solchen, selbst mit Bescheidenheit
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gesagt, guten Anklang finden wird. Und dies, trotz Schwierigkeiten, die
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ich am Anfang ueberhaupt nicht gesehen hatte. Ich dachte, dass Hauptproblem
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wuerde sein ueberhaupt potentielle Leser (also Euch *grins*) zu finden.
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Auch hatte ich erheblich mehr technischen bzw. organisatorischen Probleme
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erwartet. Aber widererwarten waren dies die kleinsten Uebel (wenn ueber-
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haupt..), die es zu bewaeltigen galt. Die Chalisti wird auf mehr als
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7 Netzen verteilt, ist sogar in dem Komerziellen Geo-Net erhaeltlich, wie
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die Leser fuer jeden Abruf auch noch etwas zahlen muessen. Wenn man dann
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sieht, dass immerhin die Haelfte der dortigen Leserschaft/User/Benutzer
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die Chalisti haben wollen und man andererseits sieht, wie unprofessionell
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wir fuer die Chalisti letztendlich doch arbeiten, beschleicht einen schon
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ein komisches Gefuehl. Aber stolz bin ich trotz oder gerade deswegen auch
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ein bischen auf uns. Obwohl ich auch in so mancher Hinsicht ziemlich
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unzufrieden bin. Da sind z.B. die einen, die sich bereiterklaeren, etwas
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fuer die Chalisti zu schreiben, uebersetzen, u.ae. (ja, ja, all die zwangs-
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verpflichteten Freiwilligen, was Frank :-)), bei denen ich mich wirklich
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unheimlich bedanken muss, ohne Euch wuerde ich jetzt hier nicht sitzen und
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ein Editorial schreiben muessen (mach ich aber gerne..). Andererseits
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gibt es auch diejenigen, die nur Texte von Kongressen zusammenstellen
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und zu mailen brauchen. Wie kuerzlich bei den Texten vom KoKon '90 geschehen.
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Da wird alle paar Wochen versprochen, ja ich schicke sie euch sofort und man
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verlaesst sich darauf. Dann passiert erstmal nix. Nachdem vierten Mal wird
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man dann langsam aber sicher etwas genervt und die Aktualitaet geht dabei
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auch etwas floeten. Wenn alle so handeln wuerden, saessen wir mit unserer
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Chalisti ganz schoen auf dem Trockenen. Aber, Gott sei dank (was kann denn
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der dafuer,..:-)) ist ein Grossteil der Leute zuverlaessiger, bzw. sagen
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gleich bescheid, "ich schaffe dass nicht, rechnet nicht damit", dass ist
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dann ja ok.
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Achja, bevor ich es vergesse, hier natuerlich wieder der obligatorische
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Aufruf an unsere potentiellen Autoren, meldet euch, schreibt was.
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Ihr seid in internationaler Gesellschaft, wir haben dieses Mal u.a. Artikel
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aus Kanada und auch welche aus dem (noch) 2.Teil (oder ist es der erste ?)
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Deutschlands.
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Die naechste Chalisti erscheint in 6-8 Wochen, da auch wir mit einem
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Sommerloch rechnen muessen.
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Tschuess und viel Spass, bis zur Chalisti 8,
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Fly.
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NEXT GNE4
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Die Chip Generation
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Was ist Chip-Generation ?
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Chip-Generation ist ein nichtkommerzielles Jugendmagazin und hat
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einen Club, mit derzeit 64 Mitglieder. Die Mitglieder brauchen keinen
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Mitgliedsbeitrag zahlen. CGC ist ein nichteingetragener Verein.
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Das Koelner Jugendmagazin hatte schon vor einem Jahr zusammen mit
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Jusos in der SPD den internationalen Computer Club (ICC) gegruendet.
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Dieser Club hatte zuletzt 76 Mitglieder, davon nur 10 JUSOS und zwei
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Italiener. Wir stellten den Vorsitzenden vom 4-koepfigen geschaeftfuehren-
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den Vorstand des ICC.
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Da die Jusos den Club eingetragen hatten, um oeffentliche Gelder zu
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bekommen sowie einen arbeitslosen Juso eine ABM-Stelle zu vermitteln,
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sind alle auslaendischen Mitglieder aus dem ICC zurueckgetreten. Uns
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blieb ca. 3.500 DM Ausgaben und die ganze Arbeit, die wie in die Orga-
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nisation dieses Vereins steckten.
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Dann wurde der CHIP-GENERATION-CLUB gegruendet. Diesmal wurde aber
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mit JUSOS und aehnlichen politischen Organisationen sehr vorsichtig
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umgegangen. Unser gestoertes Verhaeltnis zu den alternativen sowie
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linken Deutschen ist dadurch bekraeftigt, als die ZERBERUS-LEUTE wei-
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gerten uns sog. Sozial-Key zu geben. Das haette bedeutet, das Chip-
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Generation den normalen Preis von 350 DM haette zahlen muessen.
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Was sind die Gruende fuer den CGC ?
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Die jungen Deutsch-Tuerken waren sich in der Gruendungsversammlung am
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17. September 1988 darueber einig, dass sie weder in der Tuerkei noch
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in Deutschland als Menschen aus der Strasse akzeptiert werden (Siehe
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hierzu das Interview mit dem Mann aus der Strasse CHIP-GENERATION
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1/89) Auch diese Menschen, die die meochte gerne Intellektueller
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zum Teil auch als "Otto-Normal-Verbraucher" bezeichnen, hatten etwas
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besonderes an sich, was wir nicht haben.
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Der Grund dieser unterschiedlicher Behandlung sollte nach einer Minder-
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meinung in unserer Leserschaft (z.B.:aus Berlin oder so..) darin liegen,
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dass wir eben kein gutes Deutsch sprechen und schreiben koennen, als
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die sie sich als Deutsche angeben. Diese Mindermeinung hat sich dann
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aber als falsch erwiesen. Denn es war ja jedem einleuchtend, dass auch
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ein sog. Gastarbeiter sich in Deutsch besser verstaendigen kann, als
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ein Aussiedler, dessen Grossonkel mutterlicherseits Deutsch gewesen ist.
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Auch die unsere aeusserliche Merkmale (gemeint ist hiermit nicht das
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Muttermal am rechten Kinn, sondern schwarze Koepfe, schwarze Augen)
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koennen fuer die Nichtanerkennung als Menschen aus den normalen Klassen
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den Grund darstellen, da auch die Deutschen aus Bayern so aussehen,
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wie wir, obwohl auch diese nicht gerne "Teds" sein wollen (Antituerken-
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Test, Frage Nr.6).
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Da die Kinder von Arbeitsmigranten weder normale Tuerken aus Vorder-
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asien noch Deutsche im Mittel-europa sind, nannten sie sich als "Die
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Generation von Chips", die CHIP-GENERATION. Zu dem haben die Chips keine
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Nationalitaet, damit sie sagen koennten: "Du dreckiger Auslaender oder
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oder Alamanci" (vgl. hierzu auch RAN Ausgabe Nr.11/89 oder ZDF-Sen-
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dung ueber die CHIP-GENERATION in der Sendung "Nachbarn in Europa"
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Anfang Maerz 1990).
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Diese Benennung von Migrantenkinder als Chip-Generation soll aber nicht
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vorbehaltslos gelten. In jener Zeit, wo die "kuenstliche Intelligenz"
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soweit fortentwickelt ist und die Chips anfangen wuerden, uns wegen un-
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serer Nationalitaet als Deutsch-Tuerke zu bevormunden, sollte eine Um-
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benennung stattfinden. Bis dahin heissen wir Chip-Generaltion.
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Der am 25.10.1989 gegruendete Chip-Generatlion-Club ist der Club von
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Chip-Generation, der sich fuer den Ensatz von Informationstechnologie
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unter den schwachen Bevoelkerungsgruppen und gegen die nationalistische
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Beeinflussung von CHIPS einsetzt.
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Mitglied beim Chip-Generation-Club werden oder schreiben bei Chip-
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Generation kann jeder, der sich wegen seiner Nationalitaet nicht als be-
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sonderes einschaetzt und sich von jeglicher Arbeit in einer Partei dis-
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tanziert.
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Am 9. April 1990 uebernahm der Landesministerpraesident von NRW
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Johannes Rau die Schirmherrschaft vom Chip-Generation-Club. In einen
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Brief lobte er das Engagement des CGC`s, Menschen unterschiedlicher
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Herkunft einandern naeher zu bringen. Ministerpraesident Rau hielt
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es ebenfalls fuer wichtig, vor den Gefahren der Kriegscomputerspiele
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aufmerksam zu machen.
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Was macht Chip-Generation ?
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In verschiedenen Brettern im GeoNet, MausNet und FidoNet werden
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regelmaessig Nachrichten zu Themen der Chip-Generation ver-
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breitet. Informationen ueber aktuelle technische Neuerungen,
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aber auch Auslaendergesetze und gesellschagtspolitische
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Probleme sind dort abrufbar.
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Chip-Generation engagiert sich aber auch in der praktischen
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Politk. Beispielsweise hat die Jugendliste der CG im Bezirk
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Kalk bei den Wahlen zum Auslaenderbeirat der Stadt Koeln
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17 % der Stimmen errungen.
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CG hat aber auch Vorschlaege zur Aenderung des Auslaender-
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gesetzes gemacht und diese an die zustaendige Kommision
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des Bundestages geleitet, wo dieser demnaechst verhandelt
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werden sollen.
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Chip-Generation-Club ist zugleich SYSOP von MAUSNET in Koeln und
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wird demnaechst das erste tuerk. Mailbox in Istanbul gruenden.
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Die Mailbox wird auf einen 386er laufen und ans MausNet und ans
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FidoNet angeschlossen sein.
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Weiterhin veranstaltet CGC Seminare fuer die Aufklaerung ueber
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rassistische, voelkerverhetzende Computerspiele.
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Kontaktadresse: Chip-Generation, Robertstr. 5-7, D-5000 Koeln 91
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Tel.: 0221/ 87 60 70
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NEXT GFA5
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Geldautomaten und Magnetkartenverschlueselungstechniken
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Den folgenden Artikel habe ich als Information fuer diejenigen, die sich
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fuer die aktuelle Technik der Codierung der Magnetkarten fuer Geldautomaten
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interessieren, geschrieben. Wenn Sie weitergehendes Interesse an diesem
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Thema haben, wenden Sie sich ruhig an mich, denn ich bin gerne bereit, noch
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weitere Artikel ueber Chiffrier-/Verschluesselungstechniken, persoenliche
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Identitaetsnummern (PID) etc. zu verfassen.
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Magnet(streifen)karten
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Magnet(streifen)karten sind heutzutage zu einem Gebrauchsgegenstand
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geworden. Zunehmend werden diese Karten auch als Identifikationsnachweis
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in Geldautomaten (automated teller machines, ATM) verwendet. Internationale
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Standardisierungsorganisationen haben sowohl die Groesse der Karte und des
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Magnetstreifens als auch die Masze der Tracks und die Datenformate
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festgelegt. Das folgende Bild zeigt die genormten Masse der Karte und des
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Magnetstreifens selber:
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/-------------------------------------------\ -----
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| | / \
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|-------------------------------------------| | Dicke:
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| Magnetstreifen | | 0.076 mm
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|-------------------------------------------| | (Anm.d.Ueb.:
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| | | staun!)
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| | 54.00 mm
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| |--------------------| | |
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| | gepraegte | | |
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| | Information | | |
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| ---------------------- | \ /
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\-------------------------------------------/ -----
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|<------------------85.7 mm---------------->|
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min 8.48mm /max 8.97mm
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-----------------------
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min 8.46 mm /max 8.97 mm | min 11.76mm /max 12.27
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---------------------------------------- | ---------------------
|
|
| | | min 12.01mm
|
|
max 5.66 mm | | | ------------------
|
|
---------------------------- | | | | max 12.52mm
|
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| | | | |
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----------------------------------|------|-----|-----|-----|--------
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neahere parallele Kante /|\ /|\ /|\ /|\ /|\ /|\
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| | | | | |
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_________________________________|______|___ | | | |min 15.32mm
|
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/ ...............\|/... | | | | |------------
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\ Magnet- Track 1 | | | | |max 15.82mm
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|
/ Streifen ........................\|/... | | | |
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\ Bereich | | | |
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/ ............................\|/... | | |
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\ Track 2 | | |
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/ ...................................\|/... | |
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\ | |
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/ .........................................\|/ |
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\ Track 3 |
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/ ................................................\|/
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------------------------------------------------------------
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(Anm.d.Uebersetzers: mich wundert, dass Track eins und zwei so dicht
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beeinanderliegen duerfen, Track zwei und drei jedoch nicht.)
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Normalerweise wird die Magnet(streifen)karte zusammen mit einem Art
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Passwort verwendet, der persoenlichen Identifikationsnummer (PIN).
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Wenn ein Benutzer seine PIN-Nummer nicht sichert, ist sein Konto moeglicher-
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weise fuer einen Angriff offen. So ist beispielsweise auf vielen Karten der
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Name des Benutzers eingepraegt oder aufgeschrieben. Eine fremde Person
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kann so mit Leichtigkeit die Identitaet einer gestohlenen Karte bestimmen.
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Die Person ruft dann den Benutzer an und gibt vor, seine Bank zu sein. Sie
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bittet um die PIN-Nummer, "UM IHRE KARTE WIEDER IN UNSER SYSTEM EINFUEGEN
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ZU KOENNEN"! Der ahnungslose Benutzer gibt daraufhin seine PIN-Nummer durch
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und der Dieb kann damit das Geld vom Konto abheben.
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Magnetstreifenverschluesselung und Schutztechniken
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Mit dieser Form des ungeschuetzten Magnetstreifen ist es sehr einfach,
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den Streifen auf eine gefaelschte Karte zu kopieren. Deswegen
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benutzen die Banken Verschluesselungs- und Schutztechniken, um Nachahmungen
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zu erschweren.
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- "Wasserzeichen"-Band ("WATERMARK TAPE")
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Dieses Emidata/Malco System erzeugt eine permanente, nicht loeschbare
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magnetische Struktur auf dem Band. Diese Aufzeichnung wird waehrend der
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Herstellung des Bandes erzeugt, indem es wechselnden magnetischen Feldern
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ausgesetzt wird, solange die magnetischen Teilchen in ihrer Suspension in
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einer harzartigen Fluessigkeit noch beweglich sind. Die Teilchen der
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meisten Baender (gamma ferric oxide - Eisen-(III)-oxid) haben die Form
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langer duenner Nadeln. Um "Wasserzeichen"-felder zu erzeugen, richtet man
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sie zuerst mit Hilfe eines gleichmaessigen Magnetfeldes im Winkel von
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45 Grad zur Laengsachse des Bandes aus. Ein bestimmter Rhythmus an
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Stromimpulsen wird dann einem speziellen Schreibkopf zugefuehrt, waehrend
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das Band unter ihm vorbeilaeuft. Bei Stromfluss aendert sich die Ausrichtung
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der Partikel in die andere 45 Grad Richtung. Das Band durchlaeuft daraufhin
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den Trockner und die Ausrichtung der Partikel ist bleibend fixiert.
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Dieser Prozess wird "WASSERZEICHEN" ("WATERMARK") genannt.
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_________________________________________
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| ------------------------------------
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| -----------------------------------
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| ---------------------------------- <----- normale Struktur der
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| ---------------------------------- magnetischen Teilchen
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| ----------------------------------
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| -----------------------------------
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| -------------------------------------
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----------------------------------------
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-------------------------------------------
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|\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\//////////
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|/\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\/////////
|
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|//\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\////////
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|///\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\/////// <--------"WATERMARK"
|
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|////\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\//////
|
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|/////\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\/////
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|//////\\\\\\\\\\\///////////\\\\\\\\\\////
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- Das Lesen des "Wasserzeichens"
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Um die besondere Struktur des "Wasserzeichens" auf einem Band lesen zu
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koennen, benoetigt man eine spezielle Leseeinrichtung. In dieser Leseein-
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richtung wird das Band zuerst einem konstanten Magnetfeld ausgesetzt und
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dann von einem um 45 Grad gedrehten Lesekopf gelesen. Weil das Band schon
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vor dem Lesen einem Magnetfeld ausgesetzt wird, ist diese Operation auf
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Spur 0 beschraenkt, die auf vielen Karten gar nicht existiert. Auf den
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Spuren 1 bis 3 erfolgt das Schreiben und Lesen mit normal orientierten
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Koepfen. Dies wird durch die zugrundeliegende Anordnung der magnetischen
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Teilchen nicht beeinflusst. Es ist aber moeglich, von Spur 0 eine
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unveraenderbare Serie von Einsen und Nullen zu lesen. Diese Serie kann
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daher als Nachweis der Gueltigkeit des Magnetstreifens und damit der ganzen
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Karte genutzt werden.
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Es ist nicht moeglich, diese zugrundeliegende Anordnung der magnetischen
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Teilchen auf einem normalen Band erfolgreich nachzuahmen. Denn jeder
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Versuch auf einem normalen Band, durch Imitation der 45 Grad Struktur die
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"Wasserzeichen"-Leseeinrichtung auszutricksen, wird durch das gleichmaessige
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Magnetfeld, dem Spur 0 (eine leere Spur) noch vor dem Lesen ausgesetzt ist,
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zunichte gemacht.
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---------------------------------------------
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| \\\\\\ \\\\\ Track 0 (leere Spur)
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| \\\\\\ \\\\\ <---"Wasserzeichen"
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| \\\\\\ \\\\\ ausrichtung
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| | ||\\|\| || ||\|\\| Track 1
|
|
| | ||\\|\| || || |\\|\
|
|
|\ \\\\\\ \\\\\
|
|
|\\ | |\\\|\|| || ||\\|\\| <--codierte Track 2
|
|
|\\\ | |\\\|\|| || || \|\\| bits
|
|
|\\\\ \\\\\\ \\\\\
|
|
|\\\\\ ||| | \\|\|\| || | ||\|\|\ Track 3
|
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|\\\\\\ ||| | \|\|\| || | || |\|\\
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---------------------------------------------
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Jedoch, mit diesem Wissen und der entsprechenden Ausruestung koennen die
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auf diese Weise gesicherten Karten gelesen werden; und auch wenn es
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schwierig sein mag, die Originalkarte zu veraendern, so koennen doch die
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Bits auf eine entsprechend mit "Wasserzeichen" praeparierte Karte ueber-
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tragen werden. Die Sicherheit diese Systems ist voellig von der Schwierig-
|
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keit, die "Wasserzeichen" zu reproduzieren und nachzuahmen, abhaengig.
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Auch wenn diese Nachahmung sehr muehsam erscheint, man sollte stets bedenken:
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Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
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Ich hoffe, Sie haben meinen Artikel genossen und wenn Sie an mehr
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|
Informationen und Details interessiert sind, nehmen Sie bitte Kontakt zu mir,
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ICE-V, auf. Ich bin bereit, weitere Artikel ueber die PIN-Nummer, das
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internationale S.W.I.F.T money exchange Netzwerk, Codiersysteme und andere
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interessante Techniken zu verfassen. Bis zum naechsten Mal,
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HAVE PHUN!
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Autor: Greg (E-Mail Adresse bei uns zu bekommen)
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Uebersetzung: Michael Schwuchow 20.04.90
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NEXT GRC7
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Mein niedliches Protokoll MNP
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Lange Jahre jagte alles immer moderneren Modems hinterher. Es
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galt der Grundsatz: Schneller, billiger, postunzugelassener.
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Alles sah auf immer bessere Hardware und bessere Leitungen.
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Keiner kam lange Zeit auf die Idee, die Loesung mancher Probleme
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in der Software - genauer - in der Firmware der Modems zu suchen.
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In den letzten Jahren hat sich das geaendert. MNP, Multi-Carrier,
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PEP, LAP-M, V.32, V.42bis, etc sind die neuen Schlagworte in der
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Modemtechnik.
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Aber was heisst das wirklich ? Wie funktioniert das und wo liegen
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die Vor- aber auch die Nachteile. Mit froher Hoffnung will ich
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versuchen ein wenig Klarheit in diese Welt zu bekommen.
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Wie alles begann ...
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1981 hat der damals 17 jaehrige Schueler James M. Dow den
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Basiscode fuer MNP in seiner Freizeit entwickelt. Heute leitet er
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die Firma Microcom. Die Ueberlegung war einfach: Die Leitungen
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sind schlecht. Daher werden bei der Uebertragung haeufig Hilfs-
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mittel wie X-Modem, Kermit, etc verwendet. Ausserdem waren die
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Geschwindigkeiten gering. Also ein weiterer Grund fuer den Ein-
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satz von Packprogrammen wie Arc, Lzh, Compress, etc.
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Aber z.B. die Protokolle brauchten einige Zeit und senkten den
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Durchsatz doch gewaltig. Auf der anderen Seite konnte mensch
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diese Hilfsmittel nur einsetzen, wenn es darum ging festgelegte
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Daten zu uebertragen. Im Dialogbetrieb waren diese Hilfsmittel
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praktisch nicht verwendbar. Also mensch verlasse die Software-
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ebene und packe genau diese Features in die Uebertragungsebene
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und damit ins Modem.
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Das ganze strukturierte mensch noch ein wenig und das ganze
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Ergebnis wird Microcom Network Protocol - kurz MNP - genannt. MNP
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setzt auf die 1. und 2. Schicht des ISO/OSI-Modems auf. Das sind
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die physikalische und Datenuebertragungsebene.
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Microcom hat eine gute Lizenzvergabe betrieben. Dadurch benutzen
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derzeit auch Tymnet und Telenet das MNP-Verfahren. Das Ergebnis
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ist das sich MNP zum quasi Standard gemausert hat. Wenn es
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irgendwo ein Quasi-Standard gibt, dann kann mensch schon fast
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sicher sein, dass die Standardkommissionen ein anderen Standard
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bestimmen werden. In diesem Fall hat die CCITT den Standard V.32
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auserkoren, der vielleicht von Modems wie Trailblazer, etc
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bekannt ist. Allerdings geht die CCITT nicht so rigoros vor. Im
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neuen Standard V.42 sind die MNP-Klassen 1-4 enthalten.
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Allerdings wird hauptsaechlich das LAP-M unterstuetzt. Dieses
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Verfahren wird von Datex-P und ISDN in aehnlicher Form ebenfalls
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verwendet. Modems nach V.42 sollen LAP-M und MNP beherrschen.
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Untereinander soll aber die Verbindung auf LAP-M verstaendigen.
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Die CCITT-Norm erarbeitet gerade eine Erweiterung namens V.42bis.
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Diese soll dann auch Kompressionsverfahren verwenden koennen.
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Allerdings nicht nach den MNP-Klassen5-7, sondern nach dem Ziv-
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Lempel-Verfahren.
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Eine Verbindung zweier Modems, die MNP beherrschen laeuft
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folgendermassen ab: Das rufende Modem sendet einen Link Request.
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Dieser LR ist ein Block indem die Parametermoeglichkeiten des
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rufenden Modems stehen. In diesem Block sind enthalten:
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L - Laenge eines Datenblocks
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T - Typ des Blocks
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P - festtehende Paramter (Seriennummer)
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SC- Sercive Class
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1: halbduplex, asynchron, byteorientiert
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2: vollduplex, asynchron, byteorientiert
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3: vollduplex, sychron, bitorientiert
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CA- Anzahl der sendbaren Datenbloecke ohne dass ein ACK noetig ist.
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DS- Groesse der Zeichen in einem Block
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TO- Uebertragungsoptimierung des Protokoll-Overhead
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Das antwortende Modem vergleicht die Parametermoeglichkeiten mit
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den eigenen und handelt die groesste MNP-Klasse aus. Dieses wird
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in einem Link Response zurueckgesendet.
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Falls das antwortende Modem kein Link Request bekommt, bzw. das
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rufende Modem kein Link Response empfaengt, ist eins der beiden
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Modems kein MNP-Modem und es wird eine normale Verbindung aufge-
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baut.
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Was heisst MNP-Klassen ?
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MNP wird in verschiedenen Klassen unterteilt. Jede Klasse muss
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die Anforderungen der vorherigen ebenfalls beherrschen. Das
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bedeutet, dass ein Modem mit MNP-5-Faehigkeit, ebenfalls MNP1-4
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beherrscht. Die bisher bekannten MNP-Klassen sind:
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MNP1 - Diese Klasse verwendet ein byteorientiertes asychrones
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Halbduplex-Verfahren. In dieser Klasse wird "nur" ein
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Fehlerkorrekturverfahren angewandt. Der effektive Durchsatz
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betraegt 70%. Modems die nur MNP1 koennen, sind aber selten. Bei
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diesem Verfahren werden fuer jedes Byte 10 Bits uebertragen.
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MNP2 - Das Verfahren ist dem MNP1-Verfahren aehnlich, nur statt
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halbduplex laeuft das Verfahren vollduplex ab. Der effektive
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Durchsatz betraeg 84%.
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MNP3 - Diese Klasse verwendetet ein bitorientiertes Vollduplex-
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Verfahren. Bei diesem sychronen Verfahren ist ein Byte nur noch
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8 Bit gross. Allerdings laeuft die Verbindung zwischen Rechner
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und Modem weiterhin asychron ab, so dass bei der Berechnung der
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effektiven bps-Rate weiter ein Byte mit 10 Bit berechnet werden
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muss. Der Durchsatz dieser Klasse betraegt 108%.
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MNP4 - Bei diesem Verfahren passt sich das Protokoll der
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Leitungsqualitaet an. Falls die Leitung fehlerfrei ist, wird die
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Paketlaenge vergroessert. Wenn nicht, wird sie verkleinert. Die
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normale Paketgroesse betraegt 256 Bits. Der Durchsatz dieses
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Verfahrens betraegt 120%.
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MNP5 - In dieer Klasse wird ein explizites Kompressionsverfahren
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verwendet, um die effektive Bps-Rate zu erhoehen. Je nach
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Datenart (Text, Binaries, etc) werden die Daten natuerlich
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verschieden gut gepackt. Der effektive Durchsatz steigt bei MNP5
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auf 200%. Natuerlich gilt dies nicht fuer schon gepackte
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Dateien (mit ARC oder LZH). Diese koennen verstaendlicherweise
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selten noch besser gepackt werden.
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MNP6 - Bei MNP6 wird die erste Verbindung mit einer langsameren
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Modulationsart (V.22bis) begonnen. Im Laufe des Betriebes wird
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sich auf bessere Arten (z.B. V.32) geeinigt.
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MNP7 - Class 7 fuehrt ein neues Komprimierungsverfahren ein.
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Der damit erreichbare Durchsatz betraegt 300%. Also ein 2400
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Bps-Modem kann mit diesem Verfahren ca. 7200 BPs erreichen.
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MNP8 - Aus unverstaendlchen Gruenden gibt es diese Klasse nicht.
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MNP9 - In dieser Klasse wird das Kompressionsverfahren mit
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Eigenschaften des V.32 kombiniert. Der effektive Durchsatz
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betraegt auch hier 300%.
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MNP10 - Ueber dieser Verfahren ist nicht viel bekannt, nur das
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es angeblich einen Durchsatz von 500% erreichen soll. Allerdings
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wuerde dies ja bedeuten, dass es einen Packalgorithmus gibt, der
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Daten durchscnnittlich auf 1/5 zusammenpackt. Ist jemandem ein
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solcher schon einmal untergekommen ?
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Was bringt MNP ?
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MNP-Modems werden meistens dort eingesetzt, wo sie nichts
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bringen: naemlich im Netzwerkbetrieb. Das Problem, welches im
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Netzwerkbetrieb auftritt ist relativ einfach. In diesem Betrieb
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geschieht der Datenaustausch ueber Protokoll wie Z-Modem oder
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UUCP. Die Modems koennen die Daten nur in eine Richtung senden.
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Bei Protokollen wie Kermit und UUCP wechseln sich aber sendender
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Block und ACK ab. Jede Traegerumschaltung braucht aber seine Zeit
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(zwischen 0.25 und 1,5 Sekunden). Dadurch sinkt die eff. Bps-
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Leistung gewaltig. Das ist uebrigens auch der Grund dafuer, dass
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Modems wie Trailblazer eingebaute Protokolle wie UUCP, X- und Z-
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Protokoll haben. Die Verbindung Rechner-Modem laeuft dann zb. auf
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UUCP-Basis ab. Die Verbindung zwischen den Modems laeuft dann auf
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reiner MNP-Basis ab. Bei Modems wie Best 2400 MNP oder dem
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Longshine bringt es dem Benutzer etwas, wenn er im Dialog nicht
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durch Uebertragungsfehler und geringen Bps-Raten gestoert werden
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will, wenn er in Mailboxen gearbeitet.
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Ein anderes Problem sind die sogennanten "Software-Loesungen" die
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z.B. in neuen Terminal-Programmen eingearbeitet sind. Diese
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koennen niemals die Hardwareloesungen erreichen. Solche Loesungen
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erreichen max. ca. 3000 Bps im Durchsatz. Allerdings wird durch
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Tricks angegeben, dass sie 4800 Bps erreichen. Bis heute ist
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keine Software aufgetaucht, die wirklich so hohe Werte auf reiner
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Softwarebasis erreicht. Bei der Berechnung von effektiven Bps-
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Raten sollte mensch uebrigens immer dran denken, dass mensch auf
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der Basis von 10Bits/Byte rechnet. Ausserdem sollte jede Art der
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Bufferung von Terminalprogrammen, RS232 Schnittstellen, etc
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abgezogen werden, da diese ebenfalls die Berechnung verfaelschen
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koennen.
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Die Preise von 2400/MNP5 Modems sinken rapide. Inzwischen sind
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sie fuer unter 400 DM zu bekommen. Noch vor einem halben Jahr
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bekam mensch fuer solche Preise gerade normale 2400 Bps Modems.
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Also spricht einiges fuer den Normalbenutzer, sich solche 2400
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MNP5 Modems zu kaufen. Rechnerbetreiber im Netz sollten lieber auf
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V.32 Modems sparen.
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Quelle: c't, Heft 11 1988
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Product Infos Microcom, Mike Focke
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Chip Heft 11, Nov 1989
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Terra
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NEXT GWJ8
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DDR-Koalitionsvereinbarung zum Thema Bildung und Wissenschaft
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Wie geht es mit den Universitaeten und der Forschung in der DDR
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weiter. Mal sehen, was die Politik plant ...
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Wissenschaftspolitik:
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Zunaechst wird die Ausarbeitung eines Hochschulrahmengesetztes,
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das die besondere Situation in der DDR und die dadurch notwendige
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Angleichung beruecksichtigt, empfohlen. Dadurch sollen Hochschul-
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autonomie, Hochschuldemokratie und die Freiheit der Wissenschaft
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eingeleitet und gewaehrleistet werden. Bis zur Verwaltungsreform
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(Laenderregierungen) gilt nur das Hochschulrahmengesetz, danach
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wird es durch Hochschulgesetze der Laender ergaenzt. Es ist ein
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rechtsstaatliches Verfahren zu finden, das einen personellen
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Neuanfang in Lehre und Forschung sowie den Prozess der Demokrati-
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sierung ermoeglicht.
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Zugang zu den Hochschulen und den Universitaeten:
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Ein freier Zugang zu den akademischen Lehrstaetten ist zu
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gewaehren. Fuer einige Fachrichtungen ist ein Numerus Clausus aus
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Kapazitaetsgruenden unvermeidbar. ueber die Eignungs-und
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Aufnahmepruefungen entscheiden die Hochschulen und Universitae-
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ten. Der freie Zugang zu den Hochschulen und Universitaeten
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bedarf einer materiellen Absicherung durch eine Stipendienrege-
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lung, die leistungsbezogen und sozial differenziert sein soll.
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Eine Angleichung der Stipendien an die Lebenshaltungskosten
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sollte gesichert werden. Ein ausbildungsfoerderndes Darlehen ist
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zu ermoeglichen.
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Finanzierung der Forschung:
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Die Freiheit der Forschung an Hochschulen, Universitaeten und der
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Akademien verlangt, dass die Grundlagenforschung aus dem
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Staatshaushalt finanziert wird. Fuer projektgebundene Forschungs-
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vorhaben koennen Mittel aus dem Staatshaushalt zur Finanzierung
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beantragt werden. Die Entscheidung ueber die Finanzierung beruht
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auf Gutachten eines Expertengremiums. Auftragsgebundene Forschung
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wird durch die Auftraggeber finanziert.
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Strukturfragen:
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Ministerium fuer Wissenschaft und Bildung
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Zuordnung:
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- Allgemeinbildung
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- Berufsbildung
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- Fachschulbildung
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- Hochschulbildung einschliesslich Forschung
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Ministerium fuer Forschung und Technologie
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Zuordnung:
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- Forschungsstrategie
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- Forschungsfoerderung
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Bildungspolitische Uebereinkunft:
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Grundsaetzliches:
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Der Staat hat dafuer Sorge zu tragen, dass die Eltern die
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Moeglichkeit haben, ihre Kinder auf eine oeffentliche Schule zu
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schicken. Privatschulen, konfessionelle Schulen und Schulen in
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freier Traegerschaft sind bezueglich der Zuteilung staatlicher
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Mittel und der Anerkennung der Abschluesse gleichberechtigt. Bei
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allen Zulassungen einschliesslich Hochschulen sind Jungen und
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Maedchen voellig gleichberechtigt zu behandeln. An der zehnjaehr-
|
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igen Schulpflicht ist grundsaetzlich festzuhalten. Jedes Kind
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soll bei entsprechender Begabung eine weiterfuehrende Schule
|
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bzw. Ausbildungsstufe besuchen koennen. Die Aufnahmekriterien
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sollen ausschliesslich leistungsorientiert sein. Die Zulassung
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zu den Schulen darf nicht von den finanziellen Moeglichkeiten der
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Eltern abhaengig sein.
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Behinderte Kinder sollen weitgehend in das normale Schulsystem
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integriert werden. Wo dies auf Grund des Grades der Behinderung
|
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nicht moeglich ist, sollen sie in Spezialschulen besonders
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gefoerdert werden.
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Es sind Rechtsvorschriften zu schaffen, die die Schul-und
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Hochschulverfassung, die Berufs-und Weiterbildung sowie die
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Lehrerausbildung regeln.
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Lehrinhalte:
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Die bisherige Stoffuelle soll zugunsten kreativen Lernens
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verringert werden. Die Schueler sollen lernen, Kritikfaehigkeit
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und Kreativitaet zu entwickeln. Wir gehen aus von der Gleichwer-
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tigkeit der verschiedenen Faecher. Das verlangt eine Ausgewogen-
|
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heit von musisch-aesthetischer, ethischer, oekologischer usw.
|
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Bildung einerseits und naturwissenschaftlich-polytechnischer
|
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Bildung andererseits. Dabei legen wir besonderen Wert auf
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- Durchsetzung des Prinzips der weltanschaulichen Bekenntnisneu-
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tralitaet der oeffentlichen Schule
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- Vermittlung von Kenntnissen ueber Weltreligionen, philoso-
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phische Anschauungen und ueber Grundprinzipien, Institutionen und
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Praxis von Demokratie
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Strukturen:
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Die Pluralitaet der Schule soll sich ausdruecken in dem Nebenein-
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ander der integrierten Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe,
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gegliederter Schule und Schulen freier Traegerschaften. Berufs-
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ausbildung mit Abitur und Volkshochschulbildung sollen erhalten
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bleiben. Die Etablierung eines bestimmten Schultyps wird von der
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Entscheidung der Buerger, insbesondere der Eltern, bestimmt.
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Die wechselseitige Durchlaessigkeit der Schultypen ist zu
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sichern. Niedrige Klassefrequenzen sind zu erhalten bzw.
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anzustreben. Entsprechend dem Bedarf - bei gleichzeitiger
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Aufwertung von Eltern und Familienerziehung - sollen Ganztags-
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schulen, Schulspeisung, Horte, Kindergaerten, Krippen, Ferienge-
|
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staltung und Freizeiteinrichtungen fuer Schueler erhalten und
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ausgebaut werden. Staatliche konfessionelle und private Einrich-
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tungen der Kinder-und Schuelerbetreuung existieren gleichberech-
|
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tigt.
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Freie Berufswahl ist ein Grundrecht. Staat und Wirtschaft tragen
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gemeinsam Verantwortung fuer die berufliche Bildung. Naeheres
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muss durch ein Rahmengesetz fuer berufliche Bildung geregelt
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werden.
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Das Bildungswesen muss neue Formen und Programme fuer berufliche
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Umschulung und Weiterbildung entwickeln und anbieten.
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Demokratisierung:
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Es ist eine demokratische Schulverfassung einzurichten (mit
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Festlegung der Rechte der Lehrer, Eltern und Schueler). Die seit
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Oktober 1989 eingestellten Lehrer und Erzieher, die hauptamtliche
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Mitarbeiter des MfS gewesen sind, sollen auf ihre fachliche
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Qualifikation ueberprueft und gegebenenfalls aus dem Schuldienst
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wieder entlassen werden. Dafuer erforderliche gesetzliche
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Regelungen sind dringlichst zu erlassen. (...)
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Mitteilung aus dem Verteiler Wissenschaftsjournalisten (Pressebuero Eurokom)
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NEXT GRC9
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Vernetzung in der DDR
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Es ist ruhig geworden nach der anfaenglichen Euphorie um die DDR. Auch
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die verschiedenen Organisationen, die helfen wollten die DDR zu ver-
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netzen, treten leiser. Mensch hatte sich viel vorgenommen und vermutlich
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sich an manchen Stellen auch uebernommen.
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Welche Initiativen gibt es ?
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1. DFN
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Das Deutsche Forschungsnetz hat vor der CeBit drei Standleitungen von
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West-Berlin nach Ost-Berlin beantragt. Diese sind inzwischen geschaltet
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worden und es finden die ersten Tests mit X.400 Datenuebertragung statt.
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Weiterhin hat das DFN die verschiedenen Forschungsinstitute in der DDR
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angeschrieben und Vorschlaege fuer eine weitere Vernetzung in der DDR
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gemacht. Das DFN scheint zu planen von Ost-Berlin fuenf Leitungen zu
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anderen Staedten zu schalten. Andere Staedte sollen sich dann an diese
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5 "Unterverteiler" anschliessen. Diese Planung scheint aber auch nicht
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ueberall auf Gegenliebe zu stossen. Die TH Leipzig und die TU Chemnitz
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haben sich deswegen schon zu Wort gemeldet.
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2. GUUG/EuNet
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Anfang Mai wurde in Leipzig die GUUG-East gegruendet, dessen Vorsitzender
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Dr. Koch, seines Zeichens RZ-Leiter der TH Leipzig, geworden ist. Die
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GUUG-West hat Hilfe fuer die Verwaltung und Vernetzung zugesichert. Dem-
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naechst soll eine Cadmus und ein Trailblazer nach Leipzig gehen, aber
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noch ist der Termin unklar.
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Das EuNet scheint zu planen nicht-kommerzielle Einrichtungen in der DDR
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fuer eine Uebergangszeit kostenlos den Anschluss ans EuNet und UseNet
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zu ermoeglichen. Die Domain .dd gibt es ha formal schon laenger, aber
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koennte dann auch zu ihren "Ehren" kommen. Die Frage ist nur, wer schneller
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ist: Die Einheit oder die Vernetzung ?
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3. GMD/GI/EuNet
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Die GMD versucht Kontakte zwischen westdeutschen und ostdeutschen
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Forschungseinrichtungen zu ermoeglichen, aber auch Hard- und Software
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zu beschaffen oder zu vermitteln. Wie der Stand bei denen genau ist, ist
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mit ein wenig unklar.
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4. UniWare/EAG/GKI
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Die Firma GKI GmbH (Gesellschafts fuer Kommunikation- und Informations-
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technologie) ist inzwischen in Ost-Berlin gegruendet worden. Von der
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anfaenglichen Planung ein UUCP-Netz in der DDR auf kommerzieller Basis
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aufzubauen, scheint langsam aber sicher vom Tisch zu sein. Die EAG will
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sich mit der Problematik am 22.Mai auf einer Tagung ihrer Mitglieder
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beschaeftigen, wobei dort auch schon Mitglieder der GUUG-East da sein
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werden.
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5. Zerberus
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Es gibt inzwischen mehrere Zerberus-Rechner in Ost-Berlin, wie z.B.
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die LIGA.ZER von der Gruenen Liga. Diese Systeme werden hauptasechlich
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im Umweltbereich intensiv genutzt.
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6. Chaos Computer Club (DDRnet)
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Wieder erwarten gibt es dieses Projekt immer noch, auch wenn wir inzwischen
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eingesehen haben, dass die Sache eine Nummer zu gross fuer uns war. Trotz-
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dem koennen wir voller Stolz feststellen, dass wir relativ weit gekommen
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sind. Dr. Neuhaus hat 20 Modems gespendet, wobei diese in Ost-Berlin
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noch gelagert werden. Eins davon befindet sich im Rahmen von DDRnet an
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der TH Leipzig und wartet darauf seine erste Verbindung mit der Uni
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Oldenburg aufzubauen. Leider gibt es einfache technische Hindernisse, wie
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z.B.: Wie bekommt mensch einen der drei vorhandenen Rechner, das Modem
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und eins der drei Telefone mit Auslandswahlmoeglichkeit an einen Punkt,
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wobei dieser Punkt in der Naehe von Temrinalraeumen sein sollte. Aber
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die Hoffnung bleibt, dass ueber diese Verbindungen die ersten Erfahrungen
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mit den Neuhausmodems und UUCP gemacht werden kann.
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Auch stehen immer noch 17 Rechner (286,386,PS/2) auf Abruf bereit, FALLS
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wir von ddem Bundesfinanzministerium eine Ausnahmegenehmigung zur er-
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weiterten Absetzungsmoeglichkeit bekommen. Genau DA ist der Haken. Beim
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BFM fuehlt sich keiner zustaendig und wenn jemand halbwegs was sagen will,
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dann wird auf die bestehende Rechtslage verwiesen.
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Das ganze ist so aergerlich, weil eigentlich alle Punkte abgeklaert sind
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und wir auch Leute haben die bereit waeren mit in die DDR zu gehen und
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beim Aufbau zu helfen. Innerhalb von 2 Wochen koennte das DDRnet weit-
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gehend installiert sein, WENN das BFM wollte.
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Vor 2 Wochen wurde nun eine elektronische Konferenz zwischen dem DFN, der GMD,
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dem EuNet, der GUUG, dem CCC, der GKI, der TU Berlin, der TU Chemnitz und der
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TH Leipzig initiiert. Wobei eben die TH Leipzig nix empfaengt. Zwischen der
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TU Chemnitz (Karl-Marx-Stadt) und der TU Berlin wurde mit Hilfe eines
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1200Bps-Modems und SLIP eine Verbindung geschaffen. Seitdem ist die Adresse
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gf@tu-k-ddr.cs.tu-berlin.de also kein Aprilscherz (eindeutig Par. 23). Auf
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Berliner Seite wurde die Verbindung von Thomas Habernoll erst moeglich. Umso
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schockierter waren wir hier, als uns heute die Mitteilung erreichte, dass er
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beim Sport vorige Woche einen Herzinfakrt erlitt und an den Folgen gestorben
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ist. Thomas war einer der aktivsten Netzwerker die ich persoenlich kannte
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und arbeite auch ausserhalb seines Jobs an besserer Vernetzung, wie die
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9NOV89-Liste, die TU-K Verbindung und auch die geplante E-Konferenz zur
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DDR-Vernetzung an der TU Berlin zeigte.
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Quelle: E-Konferenz ddr-l und diverse Mails der beteiligten Institutionen
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Artikel aus EARNTECH
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Terra
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NEXT GFAA
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UNIX an der TUK/IF
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Versuch einer Selbstdarstellung
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TU Karl-Marx-Stadt Sektion Informatik
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Guenther Fischer und Matthias Clausz
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Getting started
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1982 - unsere Sektion hatte keine eigenen Studenten (Eine Sektion ohne
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Studenten ist wie ein vertrocknender Baum) - waren wir wohl mehr eine
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Dienstleistungseinrichtung (im Bereich der Ausbildung und rechentechnischen
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Versorgung) fuer die gesamte Hochschule. Unsere rechentechnische Basis
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bestand aus 2 ESER I-Anlagen (alias IBM 360). Wir hatten entgueltig den
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Sprung vom DOS zum OS geschafft und mit etwas Druck die Nutzung von TSO
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durchgesetzt - unser damaliger Wahlspruch lautete "TSO macht alle froh".
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Wir waren auch gerade dabei, uns von der Assembler-Programmierung zu loesen.
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Der Zufall
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Eines Tages schwirrte uns dann ein Magnetband ins Haus, das fuer den
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IBM-Alias zunaechst unverstaendliches Wirrwar enthielt. Nach Analyse
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des Hex-Dump war es nicht mehr so schwer, den ASCII-Code und die
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512-Byte-Blockung zu erkennen. Auch wenn man noch nicht weisz, dasz es
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sich um das tar-Format handelt, ist man schnell in der Lage, ein
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Druckprogramm zu schreiben.
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Was dann dort entschluesselt auf Papier zum Vorschein kam (Unser Drucker
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hat nur Groszbuchstaben und eingeschraenkte Sonderzeichen a la IBM-Urzeit),
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war noch kryptisch genug. Die Kommentare und README's luefteten dann das
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Geheimnis.
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Das ganze sollte eine Programmiersprache (C) sein und der Name UNIX tauchte
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gelegentlich auf. Literaturrecherchen brachten dann bald Licht ins Dunkel.
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Es fand sich sogar ein bis dahin in der Sektion unbeachtetes Buch von
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Kernigan&Ritchie "The C Programming Language".
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Die Idee, ein Betriebssystem in einer hoeheren Programmiersprache zu
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schreiben und das gleiche Betriebssystem auf verschiedenen Rechnern zu
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betreiben, begeisterte uns sofort.
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Umfangreiche Literaturrecherchen, eine Arbeitsuebersetzung des C-Buches
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und eine Implementation des C-Praeprozessors cpp fuer unser System-Pascal
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(unser erster Versuch als Alternative zu Assembler) machten uns schnell in
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der UNIX-Szene der DDR bekannt (Unter Blinden sind die Einaeugigen Koenige).
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So lernten wir auch die anderen UNIX-Einzelkaempfer kennen: die Brueder
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Froehlich (ZKI und LfA Berlin), die Kollegen vom ZfT KEAW Berlin und der
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TH Ilmeneau sowie eine kleine Truppe bei Robotron Dresden.
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Wie strickt man einen C-Compiler
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Durch den cpp (umgeschrieben in eine andere C-aehnliche Sprache) ermutigt,
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machten wir uns an die Portierung des C-Compilers selbst. Da uns keine
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C-Umgebung auf irgend einem Rechner zur Verfuegung stand, waehlten wir
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nochmals den gleichen Weg: Abschreiben des C-Quelltextes mit Uebersetzung
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(im Kopf) in eine andere Sprache. Nach endlicher Zeit (etwa 3 Monate)
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entstand ein C-Compiler, der PDP/11-Assemblercode erzeugte. Die folgende
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Etappe war fuer uns als Compiler-Laien etwas komplizierter. Wir muszten
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den Codegenerator ueberzeugen, unseren IBM 360-Assemblercode auszuschwitzen,
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und gut sollte der erzeugte Code auch noch sein. Bis zum ersten
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Hello world
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auf dem Bildschirm ging es nach ersten Gehversuchen recht schnell.
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Nach etwa 4 Monaten gelang es, den C-Compiler mit sich selbst zu uebersetzen.
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Natuerlich war es erstmal wieder nur PDP/11-Code, der raus kam, aber von da
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an konnten wir in C denken. Die fuer die Codegenerierung notwendigen
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Aenderungen muszten nachgezogen werden.
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UNIX zum ersten ...
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Besonders die Beziehung zum LfA haben wir dann weit ausgebaut, da die
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dortigen Arbeiten an PSU unseren Moeglichkeiten am besten entsprachen.
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PSU war als Subsystem unter OS geplant. PSU ist eine Art UNIX mit
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eingeschraenkten Moeglichkeiten - insbesondere das Mehrprozeszkonzept
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wurde nur sequentiell simuliert. Das erste DDR-UNIX war also ein
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Stapelsystem, und es war in Assembler implementiert. Als TSO-Haie wollten
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wir natuerlich die Dialogmoeglichkeiten nicht missen und haben dann die
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optimale Anpassung der PSU ans TSO mit Rat und Tat unterstuetzt.
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Nach Einfuehrung der PSU stellten wir unseren Compiler sofort in diese
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Umgebung - die erste Version lief noch unter OS. Auch im Compilerumfeld
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arbeiteten wir dann eng mit dem LfA zusammen.
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Die Masse der UNIX-Werkzeuge konnte mit unserem Compiler in die PSU
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eingebracht werden. Dazu gehoerten natuerlich auch ein paar Spiele.
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So erfreute sich wump ("Hunt the wumpus") groszer Beliebtheit - im
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Zeitalter der Grafik kennt das wohl heute keiner mehr. Auch andere
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Uni's und Hochschulen haben sich an Portierungen beteiligt und uns damit
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natuerlich viele Compilerfehler nachgewiesen.
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Ein groszes Kuckucksei hatten wir uns (oder besser das LfA) dadurch ins
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Nest gelegt, dasz die PSU im EBCDIC-Code (der IBM-typische 8-Bit-Code)
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dachte.
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Einige Portierungen (z.B. nroff) erforderten dadurch wahre Kunststuecke.
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Unsere Linie begann Fruechte zu tragen:
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- die Studenten und Mitarbeiter konnten im Stapel und im Dialog mit den
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gleichen Werkzeugen arbeiten,
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- OS und TSO waren nicht mehr sichtbar,
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- wir konnten schon, was die Umgebung selbst betraf, fuer die Zukunft
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ausbilden.
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UNIX zum zweiten ...
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Parallel zu unseren PSU-Aktivitaeten betrieben wir stundenweise ein UNIX
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Version 7 auf einem Fremdrechner (alias PDP/11-20), um ein paar "echte"
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UNIX-Erfahrungen zu machen. Spaeter betrieben wir 2 solcher Rechner an
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unserer Sektion, die dann relativ reibungslos in Ausbildung und Forschung
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eingebunden werden konnten.
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UNIX zum dritten ...
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Eine neue Situation ergab sich, als unsere 2 360-iger durch 370-iger
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ausgetauscht wurden. Unser Ziel war jetzt, ein richtiges UNIX auf den
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Rechner zu bekommen. Eigene Entwicklungsarbeiten, viel Enthusiasmus
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und ein paar glueckliche Zufaelle versetzten uns in die Lage, innerhalb
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weniger Monate ein UNIX-System einzufuehren, das wir vollstaendig mit
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Quellen in der Hand hatten, das all unsere peripheren Geraete unterstuetzte,
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das auch "standalone" (also ohne VM) lauffaehig war, und fuer das eine
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vollstaendige deutschsprachige Dokumentation vorlag. In dieser Phase wurden
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wir aktiv von der TH Leipzig und der FSU Jena unterstuetzt.
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Die damit verbundene Bereitstellung von etwa 30 UNIX-Terminals brachte uns
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ein gutes Stueck in Ausbildung und Forschung voran. Allerdings ist unser
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sogenannter Groszrechner mit 0.5 MIPS oft ueberfordert und man musz
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manchmal etwas Geduld aufbringen.
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Auf dieser Basis wurden eine Vielzahl von Entwicklungen realisiert:
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- ein Jobverwaltungssystem mit dem Ziel, in der Nacht eine Jobabarbeitung
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zu realisieren - die Dialogmoeglichkeiten reichten bei weiten noch nicht
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aus, um alle Praktikumsanforderungen zu erfuellen,
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- verschiedene Sprachsysteme: Pascal, Modula 2, Lisp, Prolog, C, C++
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(teils Portierungen, teils Neuentwicklungen),
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- eine Vielzahl technologischer Hilfsmittel.
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Inzwischen waren die 8-Bit'er da
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Diese Systeme, mit einem CP/M-Alias betrieben, sollen nur erwaehnt werden,
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weil sie als Ausbildungsbasis mit Turbo-Pascal, Datenbank- und
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Textverarbeitung bis heute als stabile Arbeitstiere genutzt werden.
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8 + 8 = 16 == P8000
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Eine deutliche Entkrampfung unserer Rechnermisere brachte der Einsatz
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mehrerer P8000-Systeme (etwa 15 Terminals). Diese Rechner auf Basis Z8000
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werden mit dem UNIX-Betriebssytem WEGA betrieben.
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UNIX == UNIX ? prima : weniger prima
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Spaetestens hier war klar: Auf allen moeglichen Rechner UNIX (die 8-Bit'er
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ausgenommen) zu betreiben, ist sehr vorteilhaft, aber die UNIXe koennen
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auch sehr verschieden sein. VMX (unser 370-iger System) entspricht etwa
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Version 7 und WEGA soll System-III-kompatibel sein. Als leidenschaftliche
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Sammler von UNIX-Literatur verfolgten wir natuerlich alle Aktivitaeten
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von /usr/group ueber SVID und X/OPEN bis POSIX interessiert.
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DDR-UUG (EAG)
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"GUUG und EAG: Warum machen wir hier nicht die Einheit von unten?"
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Alle DDR-UNIX-Entwickler hatten sich unter anderem schon fruehzeitig
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eine einheitliche Dokumentation fuer die verschiedenen Systeme auf die
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Fahnen geschrieben. Vor 2 Jahren begannen wir eine solche Dokumentation
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fuer Systemrufe und Bibliotheksfunktionen zu erstellen, die an X/OPEN
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bzw. SVID angelehnt war, also in etwa System V Release 2 entsprach.
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Spaeter kam auch die Kommandobeschreibung (man1) hinzu. In den konkreten
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Systemen sollte, wenn moeglich, eine solche standardisierte Schnittstelle
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realisiert werden. Da, wo das schwer moeglich war, wollten wir wenigstens
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die Abweichung vom Standard in der Dokumentation ausweisen.
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Fuer 2 Systeme (VMX und MUTOS 1835) haben wir das recht weit getrieben.
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Auch wurde unsere Dokumentation ueber die EAG anderen bereitgestellt und
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diente fuer weitere Systeme als Vorbild.
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Der Flop
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Bei MUTOS 1835 handelt es sich uebrigens um eine UNIX-Entwicklung, die wir
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fuer einen AT-kompatiblen von Robotron gemacht haben (als Auftragsentwicklung).
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Da der Rechner bis heute nicht produziert wird, musz man das ganze wohl als
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Flop betrachten.
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UNIX bei uns heute ...
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Auch die Beschaeftigung mit X und ET++ auf AT/286 ist wohl nur als Voruebung
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fuer bessere (hardware-) Zeiten zu betrachten. Schon seit ueber einem Jahr
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sollten die Entwicklungen dann in Richtung 386 gehen. Bis heute ist es uns
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leider nicht gelungen, wenigstens einen solchen Rechner aufzutreiben.
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Inzwischen ist bei uns noch ein K1840 (VAX/11-780-Alias) installiert worden,
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der mit dem dort ueblichen UNIX-Betriebssystem MUTOS 1800 (BSD laeszt grueszen)
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betrieben wird.
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Zur Zeit laufen noch Arbeiten, unser VMX auf den Stand System V Release 3
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zu heben. Die Bedeutung dieser Arbeiten liegen aber wohl mehr in der
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Projektarbeit von Studenten.
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.. und morgen?
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Mit groszem Interesse betrachten wir das GNU-Projekt, die laufenden Arbeiten
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an X/OPEN und von OSF, besonders jetzt, wo AIX durch Mach ersetzt werden soll.
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OSF soll ja auch an Partnern im universitaeren Bereich interessiert sein!?
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Da sind wir auch schon bei unserem Problem: Wie geht es in Zukunft im
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Bereich der Forschung bei uns weiter? Bisher saszen wir hinter einer
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2-fachen Mauer - die eine selbst errichtet und nun endlich zerschlagen,
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die zweite vom Westen (z.B. COCOM) - auch diese broeckelt.
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Das Hinterherlaufen der letzten Jahre war aus der Not geboren - unser
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Handwerk haben wir dabei gelernt. Jetzt brauchen wir eine Absicherung
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unserer zukuenftigen Forschungsarbeiten, die uns Freizuegigkeit bei der
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Beschaffung von Hard- und Software, die Teilnahme an internationalen
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Veranstaltungen, den Netzzugang und Literatur ermoeglicht. Ob das nun
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durch Beteiligung an Forschungsthemen anderer Einrichtungen, durch
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Industrieforschung oder wie auch immer geschieht, ist uns fast egal -
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wir wollen nur soweit wie moeglich unsere Zukunft mitgestalten und nicht
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auf das warten, was da mal von "oben" kommt.
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Den letzten Satz kann man auch politisch sehen.
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Autor: Guenther Fischer (gf@tu-k-ddr.cs.tu-berlin.de)
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NEXT GRCB
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Kommunikationsnetze - Ein neues Medium und die Folgen
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Es war mal eine Zeit, da gab es kein Fernsehen, kein Radio, nur wenige
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Zeitungen, usw. Da der Mensch aber von Natur aus neugierig ist und patou
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auch immer ALLES wissen will, gab es mehr Zeitungen - mit verschiedenen
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Niveau und Stil. Dann kam Radio und Fernsehen. Damals gab es Diskussionen
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um das neue Medium. Viele hatten Angst, dass die Menschen "verdummen" und
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nur noch vor diesen "Teufelskisten" sitzen. Nun: Heute wissen wir, dass
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der Mensch weitgehend lernte mit diesem Medium umzugehen. Die Wirkung dieses
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Mediums war enorm. Es ist nunmal ein Unterschied, ob mensch in der Zeitung
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von Kriegen, Hungerkatastrophen und Verbrechen liest, oder die Folgen oder
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die Taten selber im Fernsehen sieht.
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Aber TV und Radio waren ja nicht die letzten "neuen" Medien, die eingefuehrt
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wurden. Ende der 70iger kam ein Medium mit Namen Video auf. Viele Leute be-
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gannen es als neues Medium zu feiern. Eben als neues Ausdrucksmittel.
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Videolaeden entstanden, Videokameras konnten geliehen werden und ein neuer
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Kunstzweig, aber auch Kommunikationszweig entstand. Viel ist von diesen
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Laenden nicht uebriggeblieben. Vielleicht noch die Bahnhofs-Fernsegprogramme
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und die Videoclips. Ein Medium kann also auch scheitern.
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Nun ist seit paar Jahren ein neues Medium im Gespraech. Die DFUE. In der
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Anfangszeit waren die Mailboxen noch ein Treffpunkt, aber durch die stetige
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Vernetzung wurde es langsam, aber sicher zu einem richtigen Medium.
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Aber dieses Medium wird nicht genutzt. Viele gehen an ein Kommunikationsnetz
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(nur so nebenbei: Datennetze gibt es nicht) ran, wie an einer Zeitung. Sie
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suchen sich die fuer sich interessanten Rubriken (Konferenzen, Gruppen,
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Bretter) aus und lesen dort die Nachrichten. Wenn sie gerade nix besseres zu
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tun haben, beantworten oder kommentieren sie das was sie dort lesen.
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Aber weitgehend wird das Medium doch im althergebrachten Anbieter/Recipient
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Verhaeltnis genutzt. Das gilt nicht nur fuer die Benutzer, sondern auch fuer
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Parteien und gesellschaftliche Gruppen. Umweltgruppen, Parteien,
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Journalisten Fachschaften neigen dazu ihre Mitteilungen zu veroeffentlichen,
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als wenn sie die Nachrichten ueber Fax oder Presseverteiler unter die
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Menschheit bringen. Sie melden sich aber kaum zu - eigentlich sie
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betreffenen themen - zu Wort. Information, nicht aber die Diskussion (und
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damit der Meinungsbildungsprozess) steht im Vordergrund.
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Allerdings darf nicht uebersehen werden, dass die Netze ein junges Medium
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ist mit allen Kinderkrankheiten. Die Frage ist nun: Was sind den die Aus-
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wirkungen und "Krankheiten" dieses Mediums. Eine Diplomarbeit kann helfen
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diese Frage wenigstens teilweise zu beantworten.
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Ein BWL-Student der Uni Oldenburg hat sich als Thema seiner Diplomarbeit das
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Thema "Auswirkungen elektronischer Mitteilungssysteme auf die Kommunikation
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in Organisationen" gewaehlt. Zwar werden in dieser Arbeit die WL-spezifischen
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Folgen beschrieben, aber es faellt nicht schwer diese Effekte allgemein auf
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den Netzen zu beobachten. Die Basis sind diverse Untersuchungen in England,
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Skandinavien und den USA.
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In der Arbeit werden die verschiedenen Netzformen und Kommunikationssysteme
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beschrieben. Bei einem Netzmagazin gehe ich jetzt mal blind davon aus, dass
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dazu nix mehr gesagt werden muss.
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Zur besseren Beurteilung wird nun festgestellt, dass jede Kommunikation
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einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt hat. Die Inhaltsaspekt ist die
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Darstellungsform der Daten, der Beziehungsaspekt gibt an, wie die Daten
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zu interpretieren sind. Die Inhalsaspekte sind stark von dem
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"Kommunikationskanal" abhaengig. Solche sind z.B. face-to-face, Telefon,
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Briefe, Telex, E-Mail. Es ist klar, dass in der Reihenfolge face-to-face,
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Telefon,Briefe,E-Mail immer weniger persoenliche Nebeninformationen ein-
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fliessen. Alle Kommunikationskanaele sind mehr oder weniger gleich geeignet
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Inhalte zu uebermitteln. Bei den Beziehungsaspekten sind sie aber voll-
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kommen verschiedenen geeignet. Nun gibt es Untersuchungen wie Menschen sich
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bei verschiedenen Kommunikationstaetigkeiten, denken welcher Kanal am
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geeignetesten ist.
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Dazu eine kleine Gegenueberstellung:
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Einfacher Informationsaustausch - Telefon, E-Mail
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leicht komplexe Aufgaben mit feed-Back - Face-to-face, Telefon
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Komplexer Informationsaustausch - Face-to-face
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Vertraulicher Infoaustausch - Face-to-face, Brief
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Also steht E-Mail nicht gross in Kurs. Insbesondere braucht der Mensch
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den direkte Reaktion des Gegenuebers um, Missverstaendnisse zu vermeiden.
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Grundsaetzlich bietet E-Mail aber verschiedene Vorteile, wie z.B. die
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asynchrone Datenuebermitteilung (Empfaenger muss nicht anwesend sein) oder
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den Text, der weniger Missverstaendnisse aufkommen lassen KANN.
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Bestimmte Effekte sind bei E-Mail beobachtet worden. Die elektronische
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Mitteilungssysteme sind noch neu. Die Benutzer haben noch keine oder nur
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wenige Verhaltsnormen entwickelt. Dieses Fehler der Normen fuehrt zu
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erheblichen Problemen bei der Nutzung dieser Systeme. Dies sind aber mit
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ziemlicher Sicherheit Kinderkrankheiten. Aehnlich wie beim Telefon werden
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sich allgemeine Normen einfinden. Beim Telefon ist es z.B. ueblich zu
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bestimmten Zeiten nur bei wichtigen Dingen anzurufen und z.B. auf
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Geschaeftsgespraeche verzichtet (Nachts, Feiertage).
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Drei Effekte beim E-Mail stark ausgepraegt:
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1. Relativ stark enthemmtes Kommunikationsverhalten
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Die Nutzern neigen dazu weniger auf soziale Normen zu achten. Es wurde
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beobachtet, dass die "Teilnehmer des Systems eine zunehmende Bereitschaft
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haben ueber schlechte und negative Mitteilungen zu kommunizieren".
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Auch extreme oder weniger soziale Meinungen, das Fluchen, Beschimpfungen,
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feindliche Kommentare (Flames) kommen haeufiger vor, als bei
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persoenlichen Gespraechen.
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Die weniger stark ausgepraegten sozialen Normen haben Vor- und Nachteile.
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Es koennen leichter neue Ideen entwickelt und mitgeteilt werden, die
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Geselligkeit und die organisatorische Anhaenglichkeit wird erhoeht.
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Andererseits kommen sehr viel redundante - unnuetze - Informationen auf.
|
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Dieser Effekt ist unabhaengig von der Erfahrenheit der Benutzer oder
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Randbedinungen wie Realname oder nicht. Dies wird auf den Netzen einige
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vielleicht erstaunen, scheint aber tatsaechlich so zu sein.
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2. Selbstbezogenheit
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Die Aufmerksamkeit wird bei E-Mail eher auf sich selbst, als auf die
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Mitteilung oder den Empfaenger gerichtet. Die Reaktion des Empfaengers
|
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ist weit aus weniger wichtig (was eben auch wieder leichter zu "Flames"
|
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fuehrt), als sonst. Gleichzeitig hat die Selbstbezogenheit auch den
|
|
Vorteil, dass die Teilnehmer selbstbewusster reagieren, als bei Telefon
|
|
oder face-to-face. Auch Normgen wie Begruessung, Verabschiedung, etc
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finden weniger Beachtung.
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3. Statusausgleich
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"Die Mitteilungen, die ueber elektronische Mitteilungssysteme ueber-
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mittelt werdenm haben gleiches Aussehen". Es gibt keine oder nur wenige
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Randinformationen ueber die Wichtigkeit, hierarchische Rangordnung, etc
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vorhanden. Es faellt auch auf, dass Nutzer die E-Mail eher fuer
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Nachrichten an ihre Vorgesetzten, als zu ihren Untergeordneten nutzen.
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Dies hat sein Grund in dem psychologischen Effekt, dass die Unterge-
|
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ordneten nicht an ihre Statusunterschiede erinnert werden WOLLEN. Der
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|
positive Effekt ist, dass Minderheiten, Schuechterne, etc eher ihre
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Meinung vertreten und daher eine groessere Meinungsvielfalt aufkommt, die
|
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dann in den Meinungsbildungsprozess einfliessen koennen.
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Da diese Medien aber relativ schnell sind, konnt es schnell zu einer Ueber-
|
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lastung der Teilnehmer. Dabei steigt eben ueberschnell die Anzahl der
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"junk mail", als der unnuetzen Nachrichten. Dazu kommen die Probleme die
|
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Nachrichten verwalten zu koennen.
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Wie stark sind die Effekte den zu gewichten ?
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In einer schwedischen Studie wurden sogar zahlen ermittelt. Danach
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enthielten 65% der Mitteilungen bei E-Mail neue Informationen. 43% der
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Benutzer erhielten bzw. sendeten nachrichten an Menschen mit denen sie
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vorher nie zu tun hatten. 14% der Benutzer berichteten, dass sie zwar keine
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neue Nachrichten verschickt haben, aber neue Nachrichten erhalten hat.
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Zwei Amerikaner (Kerr, Hiltz) meinten auf Grund dieser Effekte: "In einem
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offenen, demokratischen Systen, bei dem die Geheimheit der Mitteilungen
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geschuetzt ust, wird die Zunahme der informellen Kommunikation erst
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moeglich." Darauf folgern aber auch mehr "Gefuehle" bei der Kommunikation.
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30% der Mitteilungen haben mehr Gefuehle (in der Arbeit sozielemotionale
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Inhalte genannt) beinhaltet. Das ist aber auch ein Vorteil, weil dadurch
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indirekt dem Wunsch der Menschen nach Geselligkeit auch waehrend der Arbeit
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entsprochen wird.
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Soll uns dies was sagen ?
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Einige Effekte sind uns nicht neu. Wir kennen diese tagtaeglich von den
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Netzen. Mir persoenlich war aber auch einiges neu: Das die viel gepriesene
|
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Unwichtigkeit von Geschlecht, Staatsangehoerigkeit, Hautfarbe, Religion sich
|
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auch bei wissen um den Status oder den Realnamen fortsetzt. Einige
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Diskussion fuer, aber auch gegen Realnamepflicht wird damit doch ziemlich
|
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unwichtig, da keine Effekte zu erwarten sind. Es bleibt aber zu wuenschen,
|
|
dass Teilnehmer sich die Chance nicht nehmen lassen, ihren richtigen Namen
|
|
zu verwenden. Chance deswegen, weil sie leichte ihre Meinung darlegen koennen
|
|
und auf diese Weise - zusammen mit der Tatsache das sie von sich aus, mit
|
|
ihren Namen fuer ihre Meinung einstehen - ein staerkeres Selbstvertrauen
|
|
aufbauen koennen. Die haeufig gebrachten Argumente gegen Realnamepflicht
|
|
sind also weitgehend so nicht zu halten. Gleichzeitig bietet die Verwendung
|
|
des Realnames nicht zu uebersehene Vorteile.
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|
Auch der Hang zur Ich-Bezogenheit oder zum Flamen liegt als in der Natur
|
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des Mediums und nicht in der Person. Vielleicht sollten sich einige paar
|
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Gedanken zu ihrem Verhalten gegenueber anderen machen. Vielleicht ist das
|
|
Gegenueber doch nicht so ein Novum ... kein Asozialer oder Anarchist.
|
|
Vielleicht doch eher ein User wie du und ich ? Als Entschuldigung fuer
|
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Flamer sollte dies aber nicht verstanden werden.
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|
Quelle: Diplomarbeit von Murat Melekenoglu, 1990, Uni Oldenburg
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Terra
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NEXT GWJC
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Neues aus den USA
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Keine Vereinigung von OSF und Unix International
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Die seit Herbst 1989 laufenden Gespraeche mit dem Ziel der Vereinigung der
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beiden Gruppen sind in der letzten Woche abgebrochen worden.
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|
Obgleich das gesetzte Ziel verfehlt wurde, konnten dennoch einige Fort-
|
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schritte erreicht werden:
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Beide Seiten bekannten sich zu X/Open und legten sich auf die Standards
|
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POSIX 1003.1, XPG3, ANSI XJ11 C und X-Window 11 fest.
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|
Die Gruende, die schliesslich zum Abbruch der Gespraeche gefuehrt haben,
|
|
waren die gleichen, die zur Gruendung der beiden Organisationen fuehrten:
|
|
AT&T war nicht bereit, die Kontrolle ueber System V aufzugeben, waehrend
|
|
die OSF-Mitglieder gleiche Rechte fuer alle verlangten.
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Bei AT&T steht der Verkauf von Anteilen an der Unix Software Operation
|
|
(USO) immer noch an. Die Kontrolle soll aber absehbarer Zeit noch weiter
|
|
bei AT&T bleiben. Die USO betreibt alle UNIX-Entwicklungsaktivitaeten von
|
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AT&T.
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|
Quelle: Projekt Wissenschaftsjournalisten
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FITNUS 14, GMD-Aussenstelle Berkeley
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IBM manipuliert einzelnes Atom
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Wissenschaftlern des IBM Alameden Research Center, San Jose ist es
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gelungen, einzelne Xenonatome beliebig anzuordnen. Wenn dieser Prozess zu
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einem routinemaessigen Verfahren beschleunigt werden kann, koennte das
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|
zu Speichersystemen fuehren, in denen Informationen bis zu einer-million-mal
|
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dichter gespeichert werden koenen als bisher. Weitere Anwendungen koennten
|
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bei ultrakleinen elektronischen Schaltkreisen und Geraeten liegen.
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Voraussetzung fuer die Arbeit war das Scanning-Tunneling-Mikroskop, fuer
|
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dessen Entwicklung 1986 der Nobelpreis in Physik vergeben wurde.
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|
Ein Bericht dazu ist im britischen Journal Nature erschienen. Der Verfasser
|
|
ist Erhard Schweizer vom Fritz Haber Institut, Berlin.
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|
Quelle: Projekt Wissenschaftsjournalisten
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|
FITNUS 14, GMD-Aussenstelle Berkeley
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - -
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Intel stellt Plaene fuer neue Chip-Generationen vor
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Intels Plaene fuer die neunziger Jahre sehen fuer 1992 eine i586 CPU
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mit 2 Millionen Transistoren vor. 1996 soll der i686 mit 4-5 Millionen
|
|
Transistoren folgen.
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Gegen Ende des Jahrzehnts soll der i787 erscheinen. Der im 250 MHz Takt
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laufende Chip soll 6 Prozessoren umfassen. Vier tightly coupled Parallel
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Integer Prozessoren sollen 700 MIPS leisten. Dazu kommen Vektorprozessoren,
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die auch 3D-Graphik unterstuetzen sollen. Auf dem i787 Chip sind ferner
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|
2 MB Cache-Memory und ein DVI (Digital Viedeo Interface) vorgesehen.
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Alle geplanten Chips sollen zum 386/486 kompatibel sein. Schnittstellen
|
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zum Benuzter werden derzeit als ein wesentlicher Engpass bei der Ausdehnung
|
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des Anwendungsspektrums neuer Technologien betrachtet. Deshalb legt Intel
|
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bei der Entwicklung von neuen Prozessoren verstaerkt Wert auf eine
|
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Unterstuetzung von Audio/Video Schnittstellen und auf Moeglichkeiten zur
|
|
Ein- und Ausgabe von Sprache.
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|
Quelle: Projekt Wissenschaftsjournalisten
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FITNUS 13, GMD-Aussenstelle Berkeley
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Integration von 80386 CPI in Chipset
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Unter dem Projektnamen Genesis entwickelt Intel eine hochintegrierte
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Version des 80386, der zusammen mit anderen Funktionseinheiten auf einem
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Chip untergebracht werden soll. Es sollen ein AT-Bus, eine EGA-Karte
|
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und eine einfache Schnittstelle fuer ein Plattenlaufwerk enthalten sein.
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Die Faehigkeit, in einen inaktiven Zustand mit einem minimalen Strom-
|
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verbrauch zu gehen, macht den Chip ideal fuer Laptops. Durch die
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Moeglichkeit, einen Teil des RAM auszuschalten, kann ebenfalls Strom
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eingespart werden.
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Es wird damit gerechnet, dass der Chip Anfang 1991 fertiggestellt sein wird.
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Quelle: Projekt Wissenschaftsjournalisten
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|
FITNUS 13, GMD-Aussenstelle Berkeley
|
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Neue Workstationns von DEC
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DEC hat eine Familie neuer Workstations unter dem Namen DEC-Station
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5000 Model 200 Series vorgestellt. Die Rechner sind um den MIPS
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R3000 RISC gebaut. Es sollen 24 MIPS erreicht werden.
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Eine aussergewoehnliche Performance im Bereich von 3D graphischen
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Anwendungen wird durch den Intel i860 Graphics Accelerator erreicht, der
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allerdings nur in den Geraeten der Preisklasse ab ca. $30K enthalten ist.
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Die ersten Geraete, ohne den i860, sollen schon Mitte April auf den Markt
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kommen. Die Preise hierfuer liegen zwischen $15K und $21,5K.
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Mit der neuen Serie erscheint die Version 4.0 von Ultrix, das C2
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Security-Level enthalten soll. Die DEC-Station 2100/3100 Modelle werden
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im Preis um 40% reduziert.
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Quelle: Projekt Wissenschaftsjournalisten
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FITNUS 13, GMD-Aussenstelle Berkeley
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386 ist ein eingetragenes Warenzeichen der Firma Intel
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NEXT GWJ6
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Neues aus Japan
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NTT-AUFSPLITTUNG ERST 1995 ZU ENTSCHEIDEN
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Die regierende liberaldemokratische Partei (LDP) hat offiziell
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entschieden, die Entscheidung ueber eine Aufsplittung von NTT bis zum
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Steuerjahr 1995 aufzuschieben (vgl. zuletzt JANEWS 3/12-4). Diese
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aufschiebende Entscheidung wird damit begruendet, dass der moegliche
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Weg, den NTT nach der Aufsplittung nehmen wuerde, noch nicht geklaert
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ist und dass die Aktienbesitzer von NTT die Aufsplittung nicht
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akzeptieren wuerden. Die LDP schlaegt daher vor, dass NTT eine
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Abteilung fuer Ferngespraeche sowie Abteilungen fuer Ortsgespraeche
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einrichtet, Einkuenfte nach Abteilungen aufdeckt, einen fairen
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Wettbewerb aufrechterhaelt und die Dienste soweit wie moeglich
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rationalisiert. Mit diesen Massnahmen hofft man, in 5 Jahren eine
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Entscheidung mit besser absehbaren Konsequenzen faellen zu koennen.
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Damit sind die vom Telekom-Beratungsgremium des MPT unterbreiteten
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Vorschlaege annulliert und die eigentliche Entscheidung zunaechst
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aufgeschoben worden.
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Quelle: GMD, Janews Nr.14 , 10.4.90
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Japanische Beteiligung an US-Projekt zur 6.Computergeneration?
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Die Universitaet von Suedkalifornien (USC) hat NTT, NEC und MITSUBISHI
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ELECTRIC angeboten, sich an ihrem Projekt zur Entwicklung der
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6. Computergeneration zu beteiligen. Man will einen Neuro-Computer
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entwickeln. Das dafuer zustaendige Neuro Engineering Center der USC
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weist mehr als 200 Forscher auf und arbeitet bereits mit
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6 amerikanischen Firmen sowie NISSAN MOTOR und RICOH zusammen.
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Quelle: GMD, Janews Nr.14 , 10.4.90
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MITI und MPT kooperieren bei der Foerderung von OSI und ISDN
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Bei der Foerderung von OSI (open system interconnection) und
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ISDN (integrated services digital network) wollen das MITI und das
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Ministerium fuer Post und Telekommunikation (MPT) zusammenarbeiten.
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MPT's "OSI/ISDN Promotion Council", welches Massnahmen zur Foerderung
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von OSI und ISDN seit Ende 1988 untersucht, hat dazu einen Bericht
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veroeffentlicht. Dieser empfiehlt die Kooperation zwischen MPT's
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Telecommunications Technology Committee und den mit dem MITI
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verbundenen ISO (International Organization for Standardization) und
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IEC (International Electrotechnical Commission).
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MITI's Computer Mutual Operation Environment Development Committee hat
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seinerseits einen Zwischenbericht vorgelegt. Darin werden die
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fruehzeitige Errichtung von standardisierten Genemigungsverfahren und
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Testsystemen durch eine unabhaengige Organisation und eines OSI object
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registration Systems vorgeschlagen. Der Bericht weist darauf hin, dass
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die Unterstuetzung fuer Hardware-Hersteller und fuer Lieferanten von
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Software zur Systemintegration verstaerkt werden soll.
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Basierend auf den Vorschlaegen dieses Berichts soll das Information
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Subcommittee des zum MITI gehoerenden Industrial Standard Survey
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Committee im Juli das OSI object registration system diskutieren.
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Das Ministerium hofft, auch mit europaeischen Laendern und den USA
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ueber standardisierte Genemigungsverfahren und Testsysteme ins
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Gespraech zu kommen.
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Quelle: GMD, Janews Nr.14 , 10.4.90
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Human Interface Laboratorium von NTT entwickelt System zur Erkennung
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menschlicher Bewegungen
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Das human interface Laboratorium von NTT hat ein System entwickelt,
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welches Techniken der Bildverarbeitung benutzt, um die Bewegungen
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eines menschlichen Kopfes und der Lippen in Realzeit zu erkennen. Das
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System besteht aus zwei Modulen. Einem "head reader", welcher die
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Absichten eines Benutzers durch Beobachten seiner Kopfbewegungen
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erkennt und einem "lip reader", welcher die vom Benutzer gesprochen
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Worte durch Analyse der Lippenbewegungen erkennt. In Experimenten
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konnte der "head reader" 1 Bild pro 0.1 Sekunden verarbeiten. Der "lip
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reader" erkannte Lippenbewegungen alle 1/30 Sekunden.
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Quelle: GMD, Janews Nr.14 , 10.4.90
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FUJITSU will im Juni 32-Bit MPU anbieten
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FUJITSU will seinen neusten Prozessor "G Micro/300", einen 32-Bit TRON
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Prozessor, im Juni anbieten. Dieser Prozessor, hergestellt in einem 1
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Mikrometer Verfahren, besitzt 900 000 Transistoren auf einer Flaeche
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von 16x16 mm und schafft 20 MIPS (million instructions per second).
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Die Firma Fujitsu, welche das auf einem VAX-Minicomputer laufende
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Entwicklungssystem fuer TRON herstellt, hat gerade auch damit begonnen
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aehnliche Systeme fuer eine SUN Workstation und den FUJITSU "FMR" PC
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zu verkaufen. Das Entwicklungssytem besteht aus einem ICE (in circuit
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emulator) und Software-Programmen. Darunter C Compiler, Assembler,
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Linker, Debugger und ROM Monitor.
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FUJITSU hat auch das "ITRON/F32" entwickelt, welches ein Betriebsystem
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fuer Mess- und Kontrollinstrumente ist und im Juli auf den Markt
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kommen wird.
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Quelle: GMD / Janews Nr. 17, Tokyo, den 7.5.90
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HITACHI will Unix Mainframe im November anbieten
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HITACHI will im November einen Mainframe Computer anbieten. Dieser
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wird mit OSF/1, einem von der OSF (Open Software Foundation)
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entwickelten UNIX Betriebssystem laufen. HITACHI ist genauso wie IBM
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Mitglied der OSF. HITACHI hat bereits "Snapshot", eine Testversion von
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OSF/1, ausgeliefert. Der HITACHI Mainframe wird der erste sein, der
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mit der neuen UNIX Version laeuft.
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Quelle: GMD / Janews Nr. 17, Tokyo, den 7.5.90
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RICOH entwickelt Neuro-Lsi
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RICOH hat einen Neuro-Chip entwickelt, welcher Lernfunktionen enthaelt
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und Lernoperationen durchfuehren kann ohne dabei extra Software
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zu benoetigen. Der Chip besteht aus 6000 Transistoren und kann in
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einer Sekunde 9 Milliarden Verknuepfungen zwischen den Neuronen
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herstellen. Damit ist er mehr als zehnmal schneller als konventionelle
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Neuo-ICs und 4-5 mal so schnell wie ein konventioneller Supercomputer.
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RICOH plant, die ersten Exemplare innerhalb eines Jahres auszuliefern.
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Quelle: GMD / Janews Nr. 17, Tokyo, den 7.5.90
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NEXT GWJD
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Die Freiheit der Wissenschaft kann nicht grenzenlos sein
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Ein kleiner Bericht ueber die Bremer Unitage.
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Ziel der "Bremer Universitaets-Gespraeche" ist es, aktuelle
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Probleme aus Wissenschaft, Forschung und Lehre aufzugreifen, zu
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diskutieren und nach Loesungsmoeglichkeiten zu suchen. Ins Leben
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gerufen wurde diese Reihe vom Initiativkreis "Bremer und ihre
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Universitaet", der sie seit 1988 mit Foerderung der Wolfgang-
|
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Ritter-Stiftung und mit Unterstuetzung aus der Universitaet
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Bremen einmal im Jahr organisiert. Schirmherr dieser Veranstal-
|
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tung war der Bundesminister fuer Forschung und Technologie, Dr.
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Heinz Riesenhuber.
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Im Zentrum der Veranstaltung standen zunaechst drei Hauptvortrae-
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ge von Prof. Dr. Heinz Georg Wagner aus dem Max-Planck-Institut
|
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fuer Stroemungsforschung Goettingen und gleichzeitig Vizepraesi-
|
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dent der Deutschen Forschungsgemeinschaft, von Hartmut Mehdorn,
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Mitglied der Geschaeftsfuehrung der Messerschmidt-Boelkow-Blohm
|
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GmbH Hamburg, und von Dr. Beatrix Tappeser, Oeko-Institut
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Freiburg. "Forschung heute - Forschung morgen", "Die Rolle der
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Wirtschaft" und "Die Freiheit der Forschung kann nicht grenzenlos
|
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sein" lauteten die Ueberschriften. Zwei Diskussionsrunden "Was
|
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ist zu erwarten?" und "Was ist zu tun?" schlossen sich an.
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Ueber das Ergebnis berichtete das Handelsblatt, Duesseldorf, am
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11./12.11.89:
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Wissenschaft und Forschung verfuegen heute mehr als frueher ueber
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Moeglichkeiten, in das System Natur einzugreifen und es zu
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stoeren. "Die Freiheit der Wissenschaft kann darum nicht mehr
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grenzenlos sein, muss sich ethischen und oekologischen Grenzset-
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zungen unterordnen." Dieses Fazit zog Prof. Juergen Timm, Rektor
|
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der Universitaet Bremen, zum Abschluss des 2.Bremer Universi-
|
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taets-Gespraechs.
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Strittig, ergaenzte Prof. Heinz-Georg Wagner, Vizepraesident der
|
|
Deutschen Forschungsgemeinschaft, sei zwischen den Teilnehmern
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des eintaegigen Gedankenaustausches weniger die prinzipielle
|
|
Notwendigkeit von Grenzen fuer die Wissenschaft gewesen als
|
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vielmehr die Frage, wo diese Grenzen zu ziehen seien. Ein
|
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waehrend der Tagung besonders kontrovers diskutiertes Beispiel
|
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fuer diese Problematik sei die Gen-Technik.
|
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Den in der Hansestadt versammelten Wissenschaftlern und Wirt-
|
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schaftsvertretern ging es um die "Forschung an der Schwelle zum
|
|
3.Jahrtausend - Wissenschaft zwischen oekologie und oekonomie".
|
|
Dabei sei deutlich geworden, so Timm, dass sich inzwischen alle
|
|
ihrer oekologischen Verantwortung bewusst seien. Weitgehend habe
|
|
Einigkeit darueber bestanden, dass Wissenschaft auch auf einen
|
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Konsens mit der Gesellschaft reflektieren muesse.
|
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Beispielsweise habe Dr. Beatrix Tappeser vom Freiburger oeko-
|
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Institut fuer angewandte oekologie eine freiwillige Selbstbindung
|
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fuer nicht ausreichend erklaert. Zur Einhaltung gesellschaftlich
|
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geforderter Tabus muessten Forschung und Wissenschaft auch durch
|
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gesetzliche Regelungen angehalten werden, hatte Frau Tappeser
|
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betont. Mit ihren "Die Freiheit der Forschung kann nicht
|
|
grenzenlos sein" ueberschriebenen Ausfuehrungen sorgte die
|
|
Geologin in besonderem Masse fuer Zuendstoff.
|
|
Als ein entscheidendes Problem bei der Frage, wo die Grenzen von
|
|
Wissenschaft und Forschung zu ziehen sind, stellte Tappeser die
|
|
Frage der Risikodefinition heraus. So akzeptiere sie traditionel-
|
|
le Betrachtungsrisiken nur dann als solche, wenn sie entschieden
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unmittelbar - moeglichst noch experimentell - von einer Ursache
|
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ableitbar seien. Als entscheidend fuer die Frage, wie weit
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|
Wissenschaft und Forschung gehen duerfen, nannte sie u.a. die
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|
Kriterien Notwendigkeit und Nutzen, zeitliche und raeumliche
|
|
Begrenzung sowie Reversibilitaet und gesellschaftliche Akzeptanz.
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|
Auch Prof. Wagner betonte, dass die Nutzung wissenschaftlicher
|
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Forschung im Konsens mit der oeffentlichkeit erfolgen und
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moeglichst reversibel sein muesse. Voraussetzung hierfuer sei
|
|
aber nicht nur die Entwicklung eines Bewusstseins der Wissen-
|
|
schaftler fuer ihre ethische und oekologische Verantwortung.
|
|
Vielmehr erfordere ein solches Konsens-Modell auch die Bereit-
|
|
schaft der Gesellschaft zum Kompromiss und zur Sachkenntnis.
|
|
Gerade hierbei sei es in der Bundesrepublik weit schlechter
|
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bestellt als in anderen Industrienationen.
|
|
Die Kenntnis-Defizite sind nach Ansicht Wagners eine entscheiden-
|
|
de Ursache auch fuer das in der Bevoelkerung weit verbreitete
|
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Misstrauen gegenueber Forschungsergebnissen. Mangelnde Kenntnis
|
|
naturwissenschaftlicher Zusammenhaenge be-und verhindere jedoch
|
|
den auch in Bremen geforderten Konsens mit der oeffentlichkeit.
|
|
Zugleich appellierte Wagner an die Wissenschaft, sich darauf zu
|
|
beschraenken, zuverlaessiges Wissen zu sammeln, aufzuarbeiten und
|
|
weiterzugeben. "Mehr kann sie nicht", und daran sollten Wissen-
|
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schaftler und Forscher sich halten, meinte er. Wenn Vermutungen
|
|
und Erwartungen als Wissenschaft ausgegeben wuerden, so sei das
|
|
"Scharlatanerie".
|
|
Zugleich betonte er die Notwendigkeit von Forschung. Viele der
|
|
heutigen technischen Moeglichkeiten beruhten auf weit zuruecklie-
|
|
genden Forschungsergebnissen, sagte er. Zwar liessen sich
|
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Forschungsergebnisse nicht bestellen und organisieren wie
|
|
beispielsweise ein Haus, doch duerfe das moegliche Fehlen
|
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kurzfristiger Anwendungs-Perspektiven nicht darueber hinwegtaeu-
|
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schen, dass gerade Grundlagenforschung Weichen fuer die Zukunft
|
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stelle.
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Das Verhaeltnis der Wirtschaft zur Wissenschaft beleuchtete
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insbesondere Hartmut Mehdorn, Geschaeftfuehrungs-Mitglied der
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Messerschmitt-Boelkow-Blohm GmbH. Der Forschung, meinte er, falle
|
|
im zukuenftig verstaerkt internationalen Wettbewerb eine
|
|
besonders wichtige Rolle zu. Notwendig sei, die Interessen der
|
|
Wirtschaft mit den oekologischen Notwendigkeiten besser in
|
|
Einklang zu bringen. Einerseits muesse die Wirtschaft schneller
|
|
und konsequenter auf umweltverbessernde Forschungsergebnisse
|
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reagieren, andererseits muessten umweltverbessernde Massnahmen
|
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und Produktionstechniken staerker als bisher in den marktwirt-
|
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schaftlichen Prozess eingebunden werden. "Insgesamt", so Mehdorn,
|
|
"muessen Oekologie und Oekonomie in weitgehenden Einklang
|
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gebracht werden, wenn dirigistische Marktmassnahmen vermieden
|
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werden sollen."
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Insgesamt ergab das zweite Bremer Universitaets-Gespraech durch
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das umfassende Herkunftsspektrum der Teilnehmer eine breite
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Vielfalt der Auffassungen, und ein Tag erwies sich als zu kurz
|
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fuer die auch nur annaehernd erschoepfende Diskussion eines
|
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solchen Themas.
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Menschen und Gruppierungen, die sonst selten das gemeinsame
|
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Gespraech suchen, nutzten die Gelegenheit zum Meinungsaustausch.
|
|
Und einen Tag lang war, wie erhofft, der Blick frei fuer die
|
|
laengerfristigen, die eigentlich wichtigen Fragen der Zukunft,
|
|
abseits von der taeglichen Routine.
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Mitteilung aus Projekt Wissenschaftsjournalisten (Pressebuero Eurokom)
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NEXT GRC3
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-----------------------------
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! K u r z m e l d u n g e n !
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-----------------------------
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1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1
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SNAFU ... ueber alles !
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Nachdem Berlin durch gewissen tagespolitische Ereignisse mehr denn je
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ins grelle Licht der Oeffentlichkeit gezerrt wurde, wird ein tragisches
|
|
Versaeumnis deutlich, welches ziemlich laut nach Behebung schreit.
|
|
Zwar sind durchaus faehige Menschen in Berlin vorhanden, nur leider
|
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so diffus, dass seit viel zu langer Zeit keine einigermassen
|
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organisierte Arbeit unter dem CCC-Berlin-Label stattgefunden hat.
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Das soll nun mit vereinten Kraeften geaendert werden, was alle angeht
|
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koennen nur alle aendern. Themen wie:
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- Ist der technische Fortschritt zu gross fuer die menschliche Vernuft ?
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|
- Hacker und Macht, Politik, Staat, gesellschaft. Die Konsequenzen der
|
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Verantwortung.
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- Ein voll technisiertes 21. Jahrhundert zum Preis des Cyperpunkgesellschaft ?
|
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...sind nur ein kleiner Ausschnitt aus der Flut der Zivilisationskonflikte,
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von denen letzlich jeder betroffe ist.
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In den Punkten Aufklaerung, PR-Arbeit und Kommunikation, sowie in
|
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individuel einzubringenden Projekten (technischer oder/und inhatlicher Art)
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laecheln uns also noch haufenweise Aufgaben an, die in Form eines lockeren
|
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(aber hoffentlich gleichzeitig produktiven) Erfa-Kreises angegangen werden
|
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koennten. Zu diesem Zweck sind mehr oder weniger regelmaessige Treffen
|
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nuetzlich, welche ab dem 1.Juni vorlaeufig jeden Freitag um 19 Uhr stattfinden
|
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werden.
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Veranstaltungsort: Restaurant "Ujak Stefan"
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Kaiserin Augusta Str., Ecke Tempelhofer Damm
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U-Line 6, Kais. Aug. Str, Ausgang in
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Richtung Wenkebachkrankenhaus
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Zur endgueltigen Terminierung jeder moeglicherweise aufkommenden Orientierung
|
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koennt Ihr mich auch anrufen: Rund um die Uhr, 752 05 83
|
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Der neue Regionale oder auch Sachliche Erfakreis des Chaos Computer Club in
|
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Berlin, wird weitgehend autonom arbeiten. Das garantieren schon die manig-
|
|
fachen chaotischen Probleme in Hamburg. Unterstuetzung und auch in Sachthemen
|
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koordinierte Arbeit soll es geben, aber schon die Organisationsform und
|
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die Themen des CCC-Berlin, werden einzig und allein von diesem selbst be-
|
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stimmt. Keiner wird "vereinahmt". Jeder Reg. Erfakreis kann sich ein eigenes
|
|
Profil erarbeiten - wenn sie es wollen -. Positive Beispiele wie den
|
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CCC Luebeck gibt es ja.
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Hoffentlich druecken sich die Dynamischen Diskordier und Computer-Freaks
|
|
nicht vor der aus dem Wissen resultierenden Berufung,
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Der Grundtext ist von Caroline. Paar Anmerkungen sind von mir.
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Auf jeden Fall wuensche ich dem neuen CCC-Berlin alles gute und Hoffe auf
|
|
gute Zusammenarbeit.
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|
Terra
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2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2
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Inbetriebnahme des Vektorrechners an der Universitaet Hannover
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Cassens: "Rechnergigant" mit 5 Mrd. Rechenoperationen pro Sekunde
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Hannover. "Mit dem Vektorrechner Siemens VP 200 EX erhaelt das Regionale
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Rechenzentrum an der Universitaet Hannover einen 'Rechnergiganten' im
|
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Endausbau mit 5 Mrd. Rechenoperationen pro Sekunde. Dieser Hochleistungs-
|
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rechner ist nicht nur ein hervorragendes Instrument fuer die
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Spitzenforschung an der Universitaet Hannover, sondern wird ueber
|
|
leistungsfaehige Rechnernetze auchz den anderen Hochschulen im nieder-
|
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saechsischen Rechnerverbund zur Verfuegung stehen. Die Vernetzung ist eine
|
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der wichtigsten Aufgaben in den naechsten Jahren in der Datenverarbeitung.
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In der Zentralrechnerausstattung steht Niedersachsen mit Baden-Wuertem-
|
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berg an der Spitze aller Bundeslaender." Dies erklaerte heute in Hannover
|
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der Niedersaechsische Minister fuer Wissenschaft und Kunst Dr. Johann-Toenjes
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Cassens anlaesslich der Inbetriebnahme des mit einem Kostenaufwand von 35 Mio.
|
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Mark beschafften Vektorrechners.
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Die Ausstattung der Hochschulen mit Rechenkapazitaeten sei eine richtungs-
|
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weisende Investition fuer Wissenschaft und Lehre, wobei bei diesem
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Grossrechner der Aspekt der Spitzenforschung ueberwiege, betonte der Minister.
|
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Die Ausstattung der Hochschulen mit Datenverarbeitungskapazitaeten erfolge
|
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in Niedersachsen in einem vierstufigen Verfahren, das die Deutsche
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Forschungsgemeinschaft und der Wissenschaftsrat befuerworte:
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- der Ausstattung mit Personalcomputern/Workstations,
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- dem Einsatz von Bereichsrechnern,
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- dem Universalrechner/Zentralrechner und
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- dem Hoechstleistungsrechner.
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Cassens: "Die Hochschulen muessen sich in Zukunft dem internationalen
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|
Konkurrenzdruck stellen koennen. Mit der Beschaffung dieses Vektorrechners
|
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erhaelt die Universitaet Hannover - auch im internationalen Vergleich -
|
|
eine herausragende Wettbewerbsposition."
|
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3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3-3
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Wunderliches DFN
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Alle Tage wieder - erstaunen ueber das Deutsche Forschungsnetz. Wie wir in
|
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der letzten Chalisti mitteilten, hat das DFN zur CeBit '90 in einer grossen
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Pressekonferenz bekanntgeben, dass das wissenschaftliches Hochschulnetz (WiN)
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offiziell seinen Betrieb aufgenommen hatte.
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Auf der CeBit hatten wir darueber das DFN intensiver befragt. Den uns war
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auf Grund von Diskussionen in den elektronische Konferenz zur WiN-
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Administration bekannt, dass das WiN noch nicht abgenommen sei. Es war mit
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der Post eine bestimmte Fehlerrate und Ausfallzeiten ausgemacht. Beides lag
|
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aber oberhalb der ausgemachten Grenzen und daher sollten die einzelnen
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Teilnehmer noch nicht die Gebuehren zahlen.
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Wie uns das DFN auf Anfrage mitteilte, seien diese Probleme aber geloesst
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und nur noch ein WiN-Knoten in Nordrhein-Westfalen haette Probleme. Nun
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erreichte uns paar Wochen nach der CeBit eine Nachricht aus der elektronischen
|
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Konferenz ueber WiN-Administration. In dieser wurde ein Vorbereitungstreffen
|
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des DFN-Vereins am 9.5.1990 angekuendigt. Der Anlass waere die Betriebsbereit-
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schaft des WiN zum 30.4.1990. Dabei wurde aufgefordert die Checkliste, die
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dazu dient die Betriebsbereitschaft endgueltig festzulegen, bis zum 30.4.
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an eine Frau Ott zurueckzusenden.
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Diese Nachricht stand in Widerspruch zu den vom DFN-Verein gemachten
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Mitteilungen und Presseverlautbarungen zur CeBit `90. Wir stellten daher
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eine Anfrage via X.400 an den DFN-Verein, wie wir dies zu interpretieren
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haetten. Die Anfrage wurde auch bestaetigt, allerdings wurden wir gebeten
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die Nachricht nochmal an Frau Ott zu senden, da die Nachricht beim DFN-Verein
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ausversehen geloescht worden waere. Auf die Anfrage erfolgte sonst keine
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Reaktion mehr.
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Wir finden das Verhalten des DFN-Vereins - gelinde gesagt - ein wenig komisch.
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Wie kann das DFN 6 Wochen bevor tatsaechlich festgestellt wird, ob ein Netz
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betriebsbereit ist, dieses vor der versammelten Presse in einer Extra ein-
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beraumte Pressekonferenz ueber die Betriebsbereitschaft unterrichten.
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Es gibt kaum Redaktionen, die eine Verifikationsmoeglichkeit wie die Chalisti
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in diesem speziellen Fall haben. Die anderen sind auf die Erklaerungen vom
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DFN weitgehend angewiesen. Dies erinnert an die Methode, dass Ergebnisse da
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sind, wenn mensch sie bekannt gibt und nicht wennn sie tatsaechhlich vorhanden
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sind.
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Quelle: WIN-L auf EARN/Bitnet
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Presseerklaerung des DFN-Vereins
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Terra
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Papierbrueckenwettbewerb
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Kaum zu glauben aber wahr: 140 kg Traglast hielt die nur 150 g
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"schwere" Papierbruecke beim Papierbrueckenwettbewerb im vergangenen
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Jahr aus. Ob dieses Traumergebnis, ein Rekord der strahlenden Sieger
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von 1989, Claudia Dierichs und Oliver Behnen, Bauingenieurstudenten im
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2. Semester, ueberboten werden kann, das wird sich am Mittwoch, dem
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23.05.1990 ab 14 Uhr im Gebaeude IAN, zeigen, wenn die Teilnehmer ihre
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Konstruktionen vorstellen. Der diesjaehrige, inzwischen "4.
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Internationale Bochumer Papierbruecken Wettbewerb", den Prof. Dr.-Ing.
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Winfried Kraetzig (Institut fuer Statik und Dynamik der Ruhr-Universitaet
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Bochum) und sein Mitarbeiter Dipl.-Ing. Hubert Metz organisieren, wird
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- anders als in den vergangenen Jahren - in zwei Gruppen ausgetragen.
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Dabei winken den ersten drei Siegern der beiden Gruppen Geldpreise
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zwischen DM 200,- und DM 25,-. Rekordverdaechtige Bruecken aus beiden
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Gruppen erhalten zusaetzliche Sonderpreise. Die Veranstalter erwarten,
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dass beim Wettbewerb entsprechende "Volksfeststimmung" aufkommt und
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mindestens ebenso viel Aufsehen erregt wird, wie im vergangenen Jahr.
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Fuer die typischen "Baustellengetraenke" werden sie jedenfalls sorgen.
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Zeichenkarton und Papierleim (UHU, Ponal, Pritt o.ae) sind die einzig
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erlaubten Konstruktionsmaterialien, mit denen die Teilnehmer ein
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Brueckentragwerk konstruieren sollen. Die Stuetzweiten: l = 400 mm +
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ueberstand, b = 100 mm, h = beliebig. Allerdings duerfen die
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Papierbruecken 150 g Trockengewicht nicht ueberschreiten. Diese
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Bedingungen werden streng kontrolliert. Im vergangenen Jahr z.B. haben
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die spaeteren Sieger, als sich herausstellte, dass ihre Bruecke 151,1 g
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wog, kurzerhand im Trockenofen ihrer Bruecke Feuchtigkeit und damit die
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1,5 g uebergewicht entzogen. In einem weiteren Schritt wird
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anschliessend jede Bruecke auf einem normalen Pruefstand mit einem
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Druckzylinder getestet und unter Belastung auf ihre "Bruchlast"
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ausgewertet.
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Teilnehmen darf in der Gruppe 1: jede(r) Studierende und
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Mitarbeiter(in) einer Fakultaet oder eines Fachbereichs fuer
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Bauingenieurwesen, in der Gruppe 2: jede(r) im internationalen
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Papierbrueckenbau kompetente Schueler(in), Studierende und Buerger(in).
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Vielleicht interessiert sich demnaechst auch das Guiness-Buch der
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Rekorde fuer diesen Wettbewerb.
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Weitere Informationen: Dipl.-Ing. Hubert Metz, Tel. 0234/700-6149
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Quelle: Wissenschaftsjournalisten
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NEXT GRC1
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IMPRESSUM
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"Die gesamte Menschheit bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung
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die Einheit und Freiheit des globalen Dorfes zu vollenden."
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Herausgeber: Chaos Computer Club e.V./Redaktion Chalisti
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Erscheinungsdatum: 16.Mai 1990
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V.i.S.d.P. : F.Simon
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Redaktion: Volker Eggeling, Frank Simon
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Mitwirkende an dieser Ausgabe:
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Michael Schwuchow, Joerg Lehners, Guenther Fischer,
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Greg, u.a.
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Redaktionen: Chalisti, c/o Frank Simon, Strackerjanstr. 53
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2900 Oldenburg, Tel. 0441/76206
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Datenschleuder, Lachswehrallee 31, 2400 Luebeck,
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Tel. 0451/865571
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MIK-Magazin, c/o J. Wieckmann, Barmbeker Str. 22,
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2000 HH 60, Tel. 040/275186
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Verbreitung: Zerberus : /Z-NETZ/MAGAZINE/CHALISTI
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UUCP(dnet) : dnet.general
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UUCP(sub) : sub.mag.chalisti
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EARN/CREN : CHAMAS@DOLUNI1, Brett chamas.chalisti
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GeoNet : mbk1: brett ccc-presse
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FidoNet : ccc.ger (Leider ausgesetzt)
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MagicNet : Artikel&News
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Adressen: EARN/CREN : 151133@DOLUNI1.bitnet
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UUCP : eggeling@uniol (eunet)
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terra@sol.north.de (subnet)
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Zerberus : terra@subetha.zer
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GeoNet : mbk1: chaos-team
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FidoNet : Volkmar Wieners on 2:241/2.1205
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MagicNet : trendbox:gec
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AmNET II : HENNE;SML
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Teilnehmer aus diversen anderen Netzen wie z.B. ArpaNet,
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DFN, etc. nutzen bitte die Bitnet Adresse ueber das
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entsprechende Gateway.
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Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der
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Redaktion wieder. Alle Artikel und Beitraege koennen mit Quellenangabe
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weiterverwendet werden. Artikel aus dem MIK-Magazin bitte mit Quelle:
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(emp/mik) MIK Magazin, (c/o) J. Wieckmann, Barmbeker Str. 24, 2000 HH 60
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angeben.
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Die Verbreitung der Chalisti auf anderen Netzen wird ausdruecklich er-
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wuenscht. Bei Abdruck in Zeitungen oder Zeitschriften bitten wir um zwei
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Belegexemplare.
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