1815 lines
96 KiB
Plaintext
1815 lines
96 KiB
Plaintext
|
CCCCC H H AA L I SSSSS TTTTTT I
|
||
|
C H H A A L I S TT I
|
||
|
C HHHHHH AAAA L I SSSS TT I
|
||
|
C H H A A L I S TT I
|
||
|
CCCCC H H A A LLLLLL I SSSSS TT I
|
||
|
|
||
|
Ausgabe10 - (31.10 1990)
|
||
|
|
||
|
|
||
|
Editorial.............................RC..........JRC1
|
||
|
Mitgliederversammlung des CCC.........RC..........JRC3
|
||
|
Abenteuer ESTEC (ESA).................RC..........JRCC
|
||
|
Hacker-Ethik..........................FA..........JFA8
|
||
|
Finanzautonomie in Hochschule.........RC..........JWJ4
|
||
|
GUUG-Tagung in Wiesbaden..............FA..........JFA9
|
||
|
Informationstechnik in Europa.........FA..........JFAA
|
||
|
Forschung in Europa...................WJ..........JWJB
|
||
|
Telekommunikation in der Ex-DDR.......DS..........JDSD
|
||
|
Neues aus USA.........................WJ..........JWJ5
|
||
|
Neues aus Japan.......................WJ..........JWJ6
|
||
|
Kurzmeldungen.........................RC..........JRC7
|
||
|
WiN lebt, sie auch ?.........................1-1
|
||
|
CHAR - Was'n das ?...........................2-2
|
||
|
Impressum.............................RC..........JRC2
|
||
|
|
||
|
|
||
|
Erlaeuterungen: DS - Datenschleuder
|
||
|
RC - Redaktion Chalisti
|
||
|
BX - Redaktion BTX (Netzwerker)
|
||
|
WJ - DFN-Projekt Wissenschaftsjournalisten
|
||
|
NE - Uebernommen aus einem Netzwerk
|
||
|
ST - Kurzgeschichte
|
||
|
FA - Freier Artikel (Autorenangabe am Anfang oder
|
||
|
Ende des Artikels)
|
||
|
|
||
|
Die Artikelkennung (JDS1,JBX2,etc) dient zum suchen der Artikel mit
|
||
|
Editoren und Textverarbeitungssystemen. Mit der Marke 'NEXT' kann gleich
|
||
|
zum naechsten Artikel gesprungen werden.
|
||
|
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JRC1
|
||
|
|
||
|
Bitte lesen sie - JETZT
|
||
|
|
||
|
Nun gibt es also die 10. Ausgabe der Chalisti. Das ist eigentlich eine
|
||
|
ganze Menge und komischerweise macht uns die Arbeit immer noch viel Spass.
|
||
|
Auf jeden Fall ist dies nun eine Art Jubilaeumsausgabe und wir liegen hier
|
||
|
auch schon alle im Sprudelrausch unter dem Tisch. Daher die etwas konfusen
|
||
|
Texte.
|
||
|
|
||
|
Als erstes gleich die Begruessung der Redaktion CHAR. Das CHAR steht dabei
|
||
|
fuer Chalisti-Archiv, aber ich bin davon ueberzeugt, dass die CHAR schnell
|
||
|
ein eigenes Profil entwickeln wird. Diese neue CCC-Redaktion wird von
|
||
|
2 Dortmundern betrieben, die sich in dieser Chalistiausgabe auch gleich
|
||
|
vorstellen und das Konzept der CHAR erlaeutern werden.
|
||
|
|
||
|
In Zukunft hoffen wir, auch paar Nachrichten und Hinweise, die wir oefters
|
||
|
bekommen, nachrecherchieren zu koennen; da wir vom Verein (wenn es uns
|
||
|
vom Kassenwart abschliessend genehmigt wird) regelmaessige Telefonkosten-
|
||
|
beteiligung bekommen, obwohl dieser Beitrag nicht einmal die jetzigen
|
||
|
Telefonkosten traegt. Es hat ja wenig Sinn, dass wir nach jeder Chalisti
|
||
|
die "Korrekturen" nachtraeglich durch die Netzlandschaft schicken.
|
||
|
Gleichzeitig gibt es manchmal Beitraege die einer genaueren Nachbereitung
|
||
|
wert sind, wie z.B. damals unser Beitrag ueber das Netz der EAG oder die
|
||
|
ueber die Carl-Cranz-Gesellschaft.
|
||
|
|
||
|
Weiterhin moechte ich - auf Grund von Diskussionen in sub.org.ccc - darauf
|
||
|
aufmerksam machen, dass die Chalisti ein Magazin des Chaos Computer Club
|
||
|
in Hamburg ist und wir die Chalisti auch dazu verwenden, Mitteilungen und
|
||
|
Berichte der Clubarbeit zu veroeffentlichen. Bei eiligen Dingen, machen wir
|
||
|
das auch mal "ausser der Reihe". Sonst aber wollen wir einfach den
|
||
|
Informationsfluss von unserer Seite aus auf diese Art und Weise kanalisieren.
|
||
|
Natuerlich sind wir nicht die einzigen CCC'ler im Netz und andere Erfa-Kreise
|
||
|
oder CCC-Mitwirkende koennen und sollten im Netz Aktivitaeten ver-
|
||
|
oeffentlichen.
|
||
|
|
||
|
Wie ihr vielleicht merkt sind aus den 4 Wochen in der Anfangszeit nun
|
||
|
6-8 Wochen Abstaende zwischen den Veroeffentlichungen der Chalisti geworden.
|
||
|
Das muss uns verziehen werden. Am Anfang hatten wir ja schon gesagt, dass die
|
||
|
Zeitraeume in Richtung 6-8 Wochen gehen werden, weil irgendwann das Sammeln
|
||
|
von Artikeln und Material laenger dauernd wird und wir ja auch noch unser
|
||
|
Studium haben. Allerdings wollen wir die Grenze von 8 Wochen niemals ueber-
|
||
|
schreiten und dafuer brauchen wir natuerlich auch - wie immer - fleissige
|
||
|
Mitarbeiter und Autoren von Artikeln. Falls ihr also ein Thema habt und zu
|
||
|
irgendwas Lust habt: Meldet Euch bei einen der Adressen die im Impressum
|
||
|
stehen.
|
||
|
|
||
|
Abschliessend noch an dieser Stelle: Wir organisieren gerade den naechsten
|
||
|
Chaos Communication Congress in Hamburg und sind daher auch ein wenig mit
|
||
|
diesen Vorbereitungen eingedeckt. Besonders suchen wir noch Leute, die uns
|
||
|
bei der Vorbereitung und der Durchfuehrung helfen und/oder zum Bleistift
|
||
|
eine Diskussionsveranstaltung, Arbeitskreis oder Workshop initiieren und
|
||
|
organiseren wollen. Die Leute die uns gemailt haben, aber noch keine
|
||
|
Antwort erhalten haben, moechte ich bitten dies nochmal zu mailen. Ihr
|
||
|
wisst ja: Die Netze ...
|
||
|
Also: Meldet auch bei Rolf (rowue@smoke.hanse.de) fuer technische Beteiligung
|
||
|
oder bei mir (terra@sol.north.de) fuer inhaltliche Mitwirkung.
|
||
|
|
||
|
Zu den Netzen,
|
||
|
Terra
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JRC3
|
||
|
|
||
|
Voll, versammelt und ziemlich laut
|
||
|
|
||
|
Die diesjaehrige Vollversammlung des CCC versammelte sich voll in Luebeck.
|
||
|
Allerdings ist es mit dem "voll" so eine Sache. Ingesamt waren gerade 20
|
||
|
Leute anwesend. Dafuer allerdings waren auch neue Mitglieder aus dem hohen
|
||
|
Sueden anwesend.
|
||
|
|
||
|
Die gesammelte Menschschaft duerfte sich auch gleich mit dem leidlichen Thema
|
||
|
Finanzen beschaeftigen. Dementsprechend begann das grosse Gaehnen. Es wurden
|
||
|
die Finanzberichte von 87-89 vorgelegt, sowie ein aktueller Bericht der
|
||
|
ersten Haelfte '90. Es mag verziehen werden, dass ich dazu hier jetzt nicht
|
||
|
mehr schreibe. Die Mitglieder haben den Finanzbericht ja zugeschickt bekom-
|
||
|
men. Erwaehnenswert ist, dass die Gemeinuetzigkeit aus technischen Gruenden
|
||
|
nicht vor 1991 erneut beantragt werden kann.
|
||
|
Die ganze Diskussion dauerte auch gleich 5 Stunden und wurde an manchen
|
||
|
Stellen relativ heftig.
|
||
|
|
||
|
Nach den Finanzpruegeleien die gezeigt haben, dass der CCC in Sachen Finanzen
|
||
|
genauso schlampig ist wie andere Vereine, kam es zu den Berichten der
|
||
|
Erfa-Kreise und des Vorstandes. Der CCC-Luebeck hat diverse Veranstaltungen
|
||
|
z.B. in einer Buchhandlung durchgefuehrt. Weiterhin gibt es einen Stammtisch,
|
||
|
der von einer Anzahl von Leuten (10-50) besucht wird, wovon andere nur
|
||
|
traeumen koennen. Im Dezember soll dann ein DFUE-Seminar durchgefuehrt werden.
|
||
|
Der Erfa-Kreis Rhein-Neckar hat im Augenblick einen Stammtisch und eine
|
||
|
Mailbox, wobei es in Sachen Mailbox Probleme gibt. Der Sponsor des Rechners
|
||
|
faengt an, zu intensiv in die Mailboxfuehrung der CHAOS-RN reinzureden. Diese
|
||
|
Probleme sind aber inzwischen geloest.
|
||
|
Der Erfakreis Chalisti hat ueber die Entwicklung der Chalisti, ihren
|
||
|
Verbindungen zu Informationsquellen wie DFN erzaehlt und das Projekt CHAR
|
||
|
vorgestellt, was sogar noch ausgeweitet wurde. Ab demnaechst soll ein
|
||
|
ChalistiArchiv erscheinen, welches einmal als Sammlung zu bestimmten Themen
|
||
|
darstellt. Die Basis sind ueberarbeitete Artikel aus der Chalisti. Ausserdem
|
||
|
soll eine Paperware Version der CHAR entstehen, die dann ueber den CCC zu
|
||
|
beziehen sein wird. Dafuer muss sich aber noch eine Redaktion finden, wobei
|
||
|
das evtl. Dortmund uebernehmen wird.
|
||
|
|
||
|
Die Vorstandsmitglieder erzaehlten dann von ihrer Arbeit. Steffen hat sich
|
||
|
zentral um die Redaktion BTX gekuemmert, die nun wieder auf gesunder Basis
|
||
|
laeuft. In Zukunft soll "Netzwerker" eine Plattform fuer die verschiedenen
|
||
|
Redaktionen mit eigenen Angebotsteil, etc sein. Einer dieser Redaktionen
|
||
|
wird dann die Redaktion BTX des CCC sein. In letzter Zeit hat auch Wau
|
||
|
haeufig fuer die BTX-Seiten geschrieben, so dass es sich wirklich lohnt
|
||
|
regelmaessig mal die "Netzwerker" aufzurufen. Wau hat sich selbst sehr
|
||
|
intensiv um Postrecht und Fernmelderecht gekuemmert und auch eine Zusammen-
|
||
|
stellung der wichtigsten Gesetze fertiggestellt. Ausserdem berichtete er,
|
||
|
dass er in Hamburg die Verwaltung umgekrempelt hat, dass Beschwerden, Bestel-
|
||
|
lungen, etc abgearbeitet werden. Es wurde auch darueber gesprochen, dass die
|
||
|
Art des Vorgehens dabei einigen Unmut erzeugt hat. Nikolaus hat sich auf die
|
||
|
Arbeit in Luebeck konzentriert und wird auch in Zukunft die Anlaufstelle fuer
|
||
|
Erfakreise darstellen. Der Kassenwart hat sich mit den Finanzberichten und
|
||
|
den Finanzabschluessen fuer 1990 beschaeftigt. Auch in Zukunft wird bei ihm
|
||
|
die Verantwortung liegen, die neuen Beschluesse bezuegl. Kostenerstattungs-
|
||
|
richtlinien, Finanzstrukturen und Buchfuehrung umzusetzen. Meine Wenigkeit
|
||
|
berichtete ueber die Arbeit mit Universitaeten, Forschungseinrichtungen,
|
||
|
bezgl. DDRnet und Netzwerkbetreibern. Dabei wurde kritisiert,dass die Kon-
|
||
|
takte mit dem CERT (Computer Emergency Response Team) und dem Bundestag erst
|
||
|
ausfuehrlicher mit den Mitgliedern zu besprechen gewesen waeren, bevor mensch
|
||
|
dort aktiv wird. Daraufhin habe ich auf die deswegen gefuehrten Gespraeche
|
||
|
im kleinen Kreis verwiesen und die Art der Kontakte genauer erlaeutert.
|
||
|
Insbesondere bezueglich CERT gab es da einige Missverstaendnisse.
|
||
|
Anschliessend wurden der Vorstand und die Kassenpruefer entlastet. Damit
|
||
|
waeren die Dinge bezuegl. der Vergangenheit abgehakt.
|
||
|
|
||
|
Am naechsten Tag wurden dann die zukuenftigen Finanzstrukturen besprochen
|
||
|
und nach laengerer Diskussion ausformuliert und verabschiedet. Ebenso wurden
|
||
|
Regelungen bezuegl. des Aussenverhaeltnisses des Vorstandes gesucht und
|
||
|
gefunden. Ausser in bestimmten Bereichen (Kreditaufnahme, Einstellung
|
||
|
und Entlassung von Angestellten, Gerichtliche Schritte, etc) ist jedes
|
||
|
Vorstandsmitglied alleinvertretungsberechtigt. Dies ist notwendig um die
|
||
|
Arbeit vernuenftig laufen zu lassen.
|
||
|
|
||
|
Sehr kontrovers wurde auch die Diskussion um den Antrag gefuehrt, den
|
||
|
Erfa-Kreisen in Zukunft ihre Einnahmen durch Mitgliedsbeitrage komplett
|
||
|
und nicht nur zur Haelfte zu ueberlassen. Auch dieser Antrag wurde nach
|
||
|
laengerer Diskussion angenommen.
|
||
|
|
||
|
Dann wurden ein neuer Vorstand und Ehrenaemter gewaehlt. Im neuen Vorstand
|
||
|
sind Nikolaus Bernhard, Erich Magrander, Steffen Wernery, Thomas Wieske,
|
||
|
Rolf Wuerdemann, Christian Wulff und meine Wenigkeit. In das Ehrenamt des
|
||
|
Alterspraesidenten wurde nun - auch offiziel - Wau Holland gewaehlt. Als
|
||
|
Pressereferat wurde Erich Engelter und als ausserirdischer Beirat wurde
|
||
|
Andy M-M gewaehlt. Die Ehrenamtsinhaber stehen dem Vorstand beratend zur
|
||
|
Seite.
|
||
|
|
||
|
Leider konnten die inhaltlichen Probleme nicht so sehr angesprochen werden.
|
||
|
Daher soll im Februar in Koeln ein Perspektiventreffen stattfinden, wo
|
||
|
dazu weiter geredet wird und auch jeder gern gesehen sein wird.
|
||
|
|
||
|
Insgesamt waren die Tage ganz produktiv, wenn auch ein wenig hektisch und
|
||
|
stellenweise nervend. Aber damit muss mensch Leben. Nun geht wieder das
|
||
|
Spiel mit Amtsgericht und Notaren los, aber das kennen wir ja schon.
|
||
|
|
||
|
Terra
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JRCC
|
||
|
Chalisti besucht ESA
|
||
|
|
||
|
Schon seit langen war eine Fahrt von Fly und mir nach Holland geplant.
|
||
|
Vor einigen Jahren bekamen wir aus Holland, genauer aus Noordwijk, noch
|
||
|
genauer dem European Space Technical Center und noch genauer einem
|
||
|
Wissenschaftler am Projekt Hipparco eine Mail. Er wollte fuer das
|
||
|
Hipparco-Projekt eine Mailbox aufmachen unter dem Betriebssystem VM/CMS.
|
||
|
|
||
|
Da ich zufaellig eine solche entwickelt hatte, schickte ich ihm diese
|
||
|
zu. Paar Jahre spaeter nun, wollten wir diesen Wissenschaflter besuchen.
|
||
|
Dies ist die Geschichte dieser Fahrt ...
|
||
|
|
||
|
Nachdem Fly und ich festgestellt hatten, dass Noordwijk in der Naehe
|
||
|
von Leiden liegen muss sind wir am Mittag losgefahren. Die ersten
|
||
|
300 KM gingen ganz gut (bis Leiden). Dann begann das Leiden. Nirgendwo
|
||
|
stand was von Noordwijk. Auf freundliche Fragen bekam mensch freundliche
|
||
|
Antworten, die allerdings unfreundlich wenig Aussagekraeftig waren.
|
||
|
|
||
|
Ok. dank dem Tip "Noordwijk liegt zwischen Amsterdam und Den Haag"
|
||
|
fahren wir nach Amsterdam und suchen einen Weg nach Den Haag der nicht ueber
|
||
|
Leiden fuehrt. Nix zu finden. Also fragen wir einen freundlichen Tankwart,
|
||
|
der uns nach Leiden schickt.
|
||
|
|
||
|
In Leiden wieder eingetroffen (inzwischen sind 8 Stunden vergangen) sahen
|
||
|
wir auf Anhieb nur noch Schilder, die Noordwijk ausschildern. Nach
|
||
|
weiteren 4 KM waren wir in Noordwijk, fanden ein Jugendhaus, uebersetzten
|
||
|
das Schild was draussen dran stand mit "besetzt" und fanden nach einer
|
||
|
Fahrt durch die inzwischen eingetroffene Nacht die dortige Jugendherberge.
|
||
|
|
||
|
Dort machten wir uns dann noch auf den Weg in die Duenen an den Atlantik.
|
||
|
Auf den Weg dahin kamen wir an einer Radarstation der Marine vorbei, was
|
||
|
uns allerdings nicht weiter stoerte. Am Meer diskutierten wir dann eine
|
||
|
Runde, ob es hier nun Ebbe/Flut gebe oder nicht und machten uns dann
|
||
|
auf den Rueckweg.
|
||
|
|
||
|
Inzwischen hatte sich was veraendert. Am Anfang des Weges durch die Duenen
|
||
|
stand nun ein Soldat mit einer MP im Anschlag. Wir guckten ein wenig bloed,
|
||
|
ignorierten ihn aber und gingen an ihm vorbei.
|
||
|
|
||
|
Nach ca. 100 Metern schaltete ein Auto (was vorher nicht da war) kurz
|
||
|
seine Scheinwerfen an und wieder aus. Langsam entstand bei uns Erstaunen,
|
||
|
aber umkehren wollten wir auch nicht. Nach weiteren Metern stolperten
|
||
|
wir ueber diverse Jeeps, einen Truppentransporter und paar Soldaten.
|
||
|
Keiner sagte was, also ignorierten wir weiter und fingen an uns zu amuesieren.
|
||
|
|
||
|
Nun sollte mensch denken, dass reicht, aber weit gefehlt. Ploetzlich hoeren
|
||
|
wir vor uns marschieren. Uns kommt ein Haufen Soldaten entgegen, voll be-
|
||
|
waffnet mit MP, Panzerfaust und aehnlichem Zeug. Bei unserem Anblick aller-
|
||
|
dings kommen sie aus dem Schritt und allgemeines Staunen beginnt. Inzwischen
|
||
|
diskutieren Fly und ich darueber, ob die Hollaender das Ende des kalten
|
||
|
Krieges evntl. noch nicht mitbekommen haben.
|
||
|
|
||
|
Waehrend wir weiter gingen, kam uns ein Soldat entgegen. Als wir stehen
|
||
|
blieben, blieb er auch stehen. Gingen wir weiter, ging er auch weiter.
|
||
|
Irgendwann wurde dieses Spielchen ihm wohl zu bloed und er kam dann mit
|
||
|
einer Waffe im Anschlag naeher. Sprach uns an, wir verstanden nix,
|
||
|
kontrollierte den Rand des Weges und zog kommentarlos dann wieder von
|
||
|
dannen. Auf jeden Fall reichlich suspekt.
|
||
|
|
||
|
Am naechsten Tag gingen wir dann also zur ESTEC. Erstmal begutachten wir
|
||
|
das im Sommer 90 eroeffnete Sapce Museum. Dort wurde die Raumfahrt und die
|
||
|
Astronomie von ihren Anfaengen an dargestellt. Mit musikalischer Begleitung
|
||
|
und tollen Aufnahmen wurde mensch erstmal in die Geschichte eingefuehrt.
|
||
|
Direkt nach einem in Quarz gegossenen Mondgestein begann dann die eigentliche
|
||
|
Ausstellung. Modelle im Verhaeltnis 1:1 von Giotto, Galileo, der 1. Stufe
|
||
|
der Ariana, der Mondlandefaehre und noch vieles mehr standen und hangen
|
||
|
ueberall herum. Ueber Video und Laufschrift wurde mensch ueber verschiedene
|
||
|
Projekte, wie z.B. Giotto, Hermes, Galileo, etc unterrichtet. Das ganze
|
||
|
hatte natuerlich auch starken Werbecharakter, aber es kam auch viel von
|
||
|
dem Abenteuer "Weltraumfahrt" 'rueber. Die ESA muss aber ihre Arbeit auch
|
||
|
moeglichst gut darstellen, da sie von den Geldern der EG-Laendern abhaengig
|
||
|
ist und eine betont negative Meinung zur Weltraumfahrt das Aus fuer die ESA
|
||
|
bedeuten wuerde.
|
||
|
|
||
|
Insgesamt arbeiten bei der ESA ueber 2500 Leute, wobei die Mehrheit (1700)
|
||
|
in der ESTEC arbeitet.
|
||
|
|
||
|
Nachdem mensch von mehreren Lautsprechern beschallt, Bildern beeindruckt
|
||
|
und von englischen Filmen mit hollaendischen Untertiteln unverstehend
|
||
|
aus dem Museum wieder rauskam, gingen wir erstmal rueber zur ESTEC.
|
||
|
Dort bekamen wir einen Ausweis und wurden von unseren Bekannten abgeholt.
|
||
|
Der erste Weg fuehrte in die Mensa (das Teil waere auch als Restaurant
|
||
|
durchgekommen). Nachdem Essen wurde uns erstmal die ESTEC gezeigt. Das
|
||
|
Teil kommt ja ohne weiteres als kleine Stadt durch. Laeden zum Einkaufen,
|
||
|
eine Bank, ein Frisoer, eine Ausstellung, ein Museum, ein Reisebuero, etc.
|
||
|
|
||
|
Was fehlte waren die Verkehrspolizisten, die waeren aber noetig gewesen.
|
||
|
Als nicht Eingeweihter verlaeuft mensch sich dort glatt und muss elendiglich
|
||
|
verhungern. Wir konnten das Labor sehen, in dem die Sonnensegel der
|
||
|
Satelliten ausgiebig getestet werden. Die Rechneranlagen die herum standen
|
||
|
warum allerdings wohl nicht von IBM, sondern sahen alle recht selbstgebaut
|
||
|
aus. An Rechnern hat die ESTEC sowieo keine grossen Anlagen. Paar kleine
|
||
|
IBM Mainframes, paar Vaxen, Suns, PC's, etc. Mensch scheint dort auf
|
||
|
den kleinen Rechner zu setzen.
|
||
|
|
||
|
Nachdem wir noch durch die langen Gaenge marschierten und uns wieder dem
|
||
|
Ausgang naeherten, fiel uns auf, dass grosse Teile der Gebaeude aus
|
||
|
Holz gebaut wurden. Auf der einen Seite eine technisch moderne Anlage,
|
||
|
auf der anderen oekologisch moderne Gebaeude.
|
||
|
|
||
|
Uns gefiel es wenigstens sehr dort, und wir werden sicher nochmal die Gegend
|
||
|
dort unsicher machen.
|
||
|
|
||
|
Terra
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JFA8
|
||
|
|
||
|
Zur Diskussion: Hacker, Ethik und oeffentliche Einschaetzung
|
||
|
Prof.Dr.Klaus Brunnstein
|
||
|
|
||
|
Vorbemerkung: Dieser Beitrag, nach manchen kontroversen
|
||
|
Diskussionen ueber Hacker-Ethik und Hacker-Verhalten
|
||
|
eingesandt, wurde geschrieben in der Hoffnung, die
|
||
|
einseitige Schwarzmalerei mancher Gegner, aber auch die
|
||
|
Schoenfaerberei mancher Verteidiger durch ein rea-
|
||
|
listischeres Bild zu ersetzen.
|
||
|
|
||
|
Auf der juengsten (13.) "Nationalen Computer-Sicherheits-Konfe-
|
||
|
renz" in den USA (Washington, 1.-4. Oktober 1990) standen zwar
|
||
|
andere Themen (etwa: die Kriterienkataloge fuer Sicherheit in USA
|
||
|
und Europa) im Vordergrund. Wenn es aber um die Gefaehrdung der
|
||
|
Informationstechniken in Wirtschaft, Staat und Gesellschaft ging,
|
||
|
wurden haeufig Hacker und ihre "Untaten" genannt, um die Heraus-
|
||
|
forderung an verbesserte Sicherungsmassnahmen zu begruenden.
|
||
|
Insbesondere bei den Diskussionen ueber die Aufklaerung von
|
||
|
Computer-Notfaellen durch spezielle Gruppen (Computer Emergency
|
||
|
Response Teams, CERTs) und bei der Darstellung von Programm-
|
||
|
Anomalien (Viren, Wuermer, Trojanische Pferde) wurden Hacker als
|
||
|
Urheber oder zumindest Multiplikatoren genannt. Bei solchen
|
||
|
Diskussionen diente der Hamburger "Chaos Computer Club" - je nach
|
||
|
Gemuetslage "beruehmt" oder "beruechtigt" genannt - manchem als
|
||
|
Muster fuer Hacker-Aktivitaeten, die durchweg als kriminell
|
||
|
verstanden werden.
|
||
|
|
||
|
Von solch undifferentierter Schwarzmalerei hob sich allerdings
|
||
|
ein Vortrag deutlich - und daher kontrovers diskutiert - ab.
|
||
|
Dorothy Denning, bekannte Sicherheits-Fachfrau und respektierte
|
||
|
Autorin vieler wichtiger Publikationen und seit kurzem bei
|
||
|
Digital Equipment taetig, berichtete ueber ihr Hackerbild, wel-
|
||
|
ches sie sich nach einem Interview-Wunsch von Frank Drake fuer
|
||
|
das US-Hackermagazin "W.O.R.M." durch persoenliche Kontakte und
|
||
|
einschlaegige Lektuere gebildet hat ("Concerning Hackers Who
|
||
|
Break into Computer Systems", Tagungsband II, S.653-664).
|
||
|
|
||
|
Waehrend andere Experten ihr Hacker-Bild vorwiegend aus Presse
|
||
|
und Medien beziehen, unternahm es Dorothy Denning, durch Studium
|
||
|
der Hackerschriften sowie persoenliche Gespraeche diesem Phaeno-
|
||
|
men nachzugehen. Ihre Einschaetzung geht von einer Sammlung von
|
||
|
Zitaten aus, in denen Hacker ihr Herkommen sowie ihre Motivation,
|
||
|
Ziele und Ansichten darstellen. Ihr Ergebnis, kurz zusammen-
|
||
|
gefasst: keine Spur von Kriminalitaet gefunden, vielmehr nur
|
||
|
Bemuehen um Lernen, Spass und Erreichung hoeherer Ziele wie etwa
|
||
|
dem freien Zugang zu Informationen (mit Verweis auf die US-
|
||
|
Verfassung mit dem "freedom of information act"). Hacker machen
|
||
|
danach nur den Konflikt zwischen traditioneller Zugangskontrolle
|
||
|
("need to know"-Prinzip: jeder Mensch bekommt, was mensch wissen
|
||
|
muss) und dem freien Zugang zur Information ("want to know"-
|
||
|
Prinzip: jeder Mensch bekommt, was mensch wissen moechte) deut-
|
||
|
lich, der sich zwischen Gesellschaft und Staat entwickle.
|
||
|
|
||
|
Sicher zeichnet die Begrenzung von Dorothy Denning's Zitaten auf
|
||
|
die US-Hackerszene nur ein partielles Bild, zumal nur eine
|
||
|
europaeische Stimme zitiert wird; aehnlich stellen sich aber auch
|
||
|
deutsche oder hollaendische Hacker dar. Neben die Schwarzmalerei,
|
||
|
die Hackerei generell als kriminellen Angriff darstellt, setzt
|
||
|
Dorothy Denning die Weissmalerei: Hacker sind ganz liebe Kerle
|
||
|
(offenbar nur maennlich), und sie repraesentieren eine gesell-
|
||
|
schaftliche Entwicklung zum "information sharing". Man darf
|
||
|
vermuten, dass solche Ansicht den Hackern besonders gut gefallen
|
||
|
duerfte (jedenfalls besser als die veroeffentlichte Meinung).
|
||
|
|
||
|
Auf dem Wege zu einem differenzierten oeffentlichen Bild ueber
|
||
|
Selbstverstaendnis, Anspruch und tatsaechliches Handeln mag man
|
||
|
Frau Denning zwar die zutreffende Beschreibung der Ansprueche der
|
||
|
Hacker bescheinigen. Dennoch erweist sie gerade mit ihrem undif-
|
||
|
ferenziert positiven Bild der Oeffentlichkeit (und vermutlich auch
|
||
|
den Betroffenen) einen Baerendienst. Selbst wenn man die Probleme
|
||
|
bei der Aufklaerung und korrekten Darstellung von Hackerangriffen
|
||
|
beruecksichtigt, kann doch kein Zweifel daran bestehen, dass
|
||
|
manche Hacker kriminelle Absichten hatten; wenn man dies auch der
|
||
|
ueberwiegend unkriminellen Hackerschaft nicht anlasten kann, so
|
||
|
werden viele doch mitschuldig, indem sie sich von derartigen
|
||
|
Taten nicht klar und deutlich abgrenzen.
|
||
|
|
||
|
Ein besonders deutliches Beispiel lieferte dafuer der CCC auf
|
||
|
seiner Konferenz im Dezember 1989. Trotz jahrelanger Diskussionen
|
||
|
ueber "Hacker-Ethik" haben nur einzelne (wie Wau Holland) ihre
|
||
|
ethische Grundposition eindeutig auf die KGB-Hacker angewendet.
|
||
|
Anstelle einer kalten Distanzierung von solchen "Crackern" mit
|
||
|
niederen kriminellen Beweggruenden wurde dem Thema lediglich eine
|
||
|
Podiumsdiskussion gewidmet, in dem Freunde eines toten KGB-
|
||
|
Hackers dessen psychosoziale Probleme darstellten, ohne zum Thema
|
||
|
Hacker-Motive/Ethik (mangels eigener Kenntnisse) irgendetwas
|
||
|
beitragen zu koennen. Obwohl bei frueheren CCC-Kongressen erheb-
|
||
|
lich unwichtigere Vorfaelle in allen Einzelheiten erlaeutert
|
||
|
wurden, unterdrueckte man diesmal die Sachdarstellung - wohl aus
|
||
|
Angst, die CCC-internen, kontroversen Einstellungen zu diesem
|
||
|
Fall koennten der Oeffentlichkeit deutlich werden. Unter dem
|
||
|
Druck der Realitaet zeigte sich, dass die angebliche Hacker-Ethik
|
||
|
- von Wau Holland abgesehen - blosses Lippenbekenntnis ist und im
|
||
|
Krisenfall ohnehin einer problematischen Solidaritaet geopfert
|
||
|
wird.
|
||
|
|
||
|
Wie sehr sich andere von beschoenigenden Aussagen taeuschen
|
||
|
lassen, zeigte Dorothy Denning selbst. Ihr deutscher Kronzeuge
|
||
|
("Pengo") wird aus einem elektronischen Brief an Risk Forum
|
||
|
zitiert:
|
||
|
|
||
|
"I was just interested in computers, not in the data
|
||
|
which has been kept on their disks. As I was going to
|
||
|
school at that time, I didn't even have the money to
|
||
|
buy my own computer. Since CP/M (which was the most
|
||
|
sophisticated OS I could use on machines which I had
|
||
|
legal access to) didn't turn me on anymore, I enjoyed
|
||
|
the lax security of the systems I had access to by
|
||
|
using X.25 networks. You might point out that I should
|
||
|
have been patient and waited until I could go to the
|
||
|
university and use their machines. Some of you might
|
||
|
understand that waiting was just not the thing I was
|
||
|
keen on in those days."
|
||
|
|
||
|
Diese Selbstdarstellung von Pengo duerfte die - offenbar nicht-
|
||
|
kriminellen - Motive vieler Hacker gut beschreiben; auch der
|
||
|
feine Unterschied zwischen "legalem" Zugang zum eigenen, unge-
|
||
|
liebten CP/M sowie blossen (sc: nicht-legalen) Zugang zu anderen
|
||
|
Betriebssystemen bedeutet nicht gleich kriminelle Absichten.
|
||
|
|
||
|
Peinlich ist jedoch der Kontext seiner Aeusserungen: "Pengo"
|
||
|
beklagte sich in dem zitierten Brief ueber einen Bericht (des
|
||
|
Autors) ueber die Berichterstattung zum KGB-Fall ("Re: News from
|
||
|
the KGB/wiley hackers"); die Nennung seines Namens (in der
|
||
|
deutschen Presse und nun in Risk Forum der Association for
|
||
|
Computing Machnineries, ACM) beruehre seine Glaubwuerdigkeit.
|
||
|
Waehrend Pengo's Standpunkt gut nachvollzogen werden kann, ist
|
||
|
die bewusste Auslassung des Kontextes - der ja seine Unterstel-
|
||
|
lung, er sei weiterhin an Daten nicht interessiert, und damit das
|
||
|
Gewicht seines Zeugnisses in Frage stellt! - durch Frau Denning
|
||
|
ein schwerer sachlicher Fehler, der ihren Aussagewert insgesamt
|
||
|
einschraenkt. Diese Einschaetzung wird nicht dadurch beeintraech-
|
||
|
tigt, dass die Gerichte (mangels Berlin-Zustaendigkeit bis zum
|
||
|
3.10.1990) bisher nur einen Teil der KGB-Affaere bearbeitet
|
||
|
haben, und ist auch unabhaengig davon, dass Pengo's Universitaet
|
||
|
(anders als die Cornell-Universitaet im Fall Morris!) offenbar
|
||
|
keinen Grund zu einer angemessenen Untersuchung des Verhaltens
|
||
|
eines eingeschriebenen Studenten sah.
|
||
|
|
||
|
Aus all dem folgere ich: so wenig die Schwarzmalerei - Hacker
|
||
|
seien durchweg kriminell - haltbar ist, so sehr bedarf auch die
|
||
|
Weisswaesche durch Hacker-Zitate der Korrektur. Eine Hacker-
|
||
|
Ethik, die sich in kritischen Situationen (auch durch schmerzhaf-
|
||
|
tes Abgrenzen von solchen, die dagegen erkennbar verstossen)
|
||
|
nicht bewaehrt, ist blosses Lippenbekenntnis. Dagegen eroeffnet
|
||
|
die Diskussion um den Sinn und die Grenzen von Informationsschutz
|
||
|
sowie den freien Informationszugang (sowie der Grenzen, etwa bei
|
||
|
personenbezogenen Daten) ein Feld, welches der CCC - der hier auf
|
||
|
den letzten Konferenzen schon interessante Schwerpunkte gesetzt
|
||
|
hat - weiter verfolgen sollte. Mit derartigen Themen - und nicht
|
||
|
mit der Unterstuetzung von Rechnereinbruechen - koennen sich
|
||
|
Hacker um die Gesellschaft tatsaechlich verdient machen, mit
|
||
|
entsprechendem oeffentlichen Ansehen.
|
||
|
|
||
|
Prof. Brunnstein
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JWJ4
|
||
|
Finanzautonomie an Hochschule
|
||
|
|
||
|
Der Ruhr-Universitaet Bochum wird die Chance eingeraeumt, die ihr
|
||
|
im Landeshaushalt zur Verfuegung gestellten Finanzmittel mit mehr
|
||
|
Selbstaendigkeit zu verwalten. Das gab am 25.10.1990 die
|
||
|
Ministerin fuer Wissenschaft und Forschung in NRW, Frau Anke
|
||
|
Brunn, bekannt. Mit dem Modellversuch "Hochschule und
|
||
|
Finanzautonomie" werden die Ruhr-Universitaet Bochum und die
|
||
|
ebenfalls aufgewaehlte Gesamthochschule Wuppertal in den naechsten
|
||
|
sechs Jahren den Beweis fuehren koennen, dass die Hochschulen in der
|
||
|
Lage sind, ihre Finanzmittel unter wirtschaftlichen
|
||
|
Gesichtspunkten noch effizienter einzusetzen und auf aktuelle
|
||
|
Herausforderungen flexibler reagieren zu koennen. Die
|
||
|
detaillierten Rahmenbedingungen werden zwischen dem Ministerium
|
||
|
und den Hochschulen noch festgelegt werden. Das Ministerium
|
||
|
waehlte die Ruhr-Universitaet Bochum aus, "weil sie als Hochschule
|
||
|
mit dem breitesten Faecherspektrum unter den Hochschulen des
|
||
|
Landes die besten Voraussetzungen dafuer bietet, dass der
|
||
|
Modellversuch im Falle seines Gelingens auf andere Hochschulen
|
||
|
uebertragen werden kann." In einer ersten Stellungnahme sagte der
|
||
|
Rektor der Ruhr-Universitaet, Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Massberg:
|
||
|
"Wir sind fuer den Modellversuch bestens geruestet und wollen
|
||
|
beweisen, dass in Universitaeten mit mehr Autonomie sich ein Denken
|
||
|
in Kategorien von Wettbewerb und Wirtschaftlichkeit ausbreiten
|
||
|
kann. Allerdings muessen die Rahmenbedingungen stimmen." Und
|
||
|
Kanzler Dr. Bernhard Wiebel fuegte hinzu: "Wir plaedieren schon
|
||
|
lange dafuer, dass der europaeische Trend zu mehr Hochschulautonomie
|
||
|
ueber einen 'Globalhaushalt' auch bei uns gewagt wird, damit wir
|
||
|
fuer den europaeischen Wettbewerb in der Zukunft besser vorbereitet
|
||
|
sind."
|
||
|
|
||
|
Die Rahmenbedingungen, die vor dem Start des Modellversuchs noch
|
||
|
geklaert werden muessen, beziehen die Frage ein, wieviel
|
||
|
Handlungsspielraum und Beweglichkeit die "Finanzautonomie" den
|
||
|
Hochschulen bringt. So muss u.a. sichergestellt werden, dass in den
|
||
|
Hochschulen Sachmittel und Personalmittel gegenseitig
|
||
|
deckungsfaehig sind und flexibel eingesetzt werden koennen. So
|
||
|
koennten kurzfristig zukunftsweisende wissenschaftliche
|
||
|
Aktivitaeten gefoerdert werden. Auch das Prinzip der strikten
|
||
|
jaehrlichen Haushaltsfuehrung muss durchbrochen werden, damit das
|
||
|
sogenannte 'Dezemberfieber' ein Ende hat. Vorhandene Mittel
|
||
|
sollten auf das jeweils naechste Jahr uebertragen werden koennen.
|
||
|
Nur so koennten die Hochschulen z.B. auch Ruecklagen fuer notwendige
|
||
|
Investitionen bilden. Andererseits darf es nicht dazu kommen, dass
|
||
|
die Landesregierung einen verbesserten Einsatz der Mittel in den
|
||
|
beteiligten Hochschulen als Anlass fuer Einsparungen im
|
||
|
Hochschulbereich nutzt.
|
||
|
Mit der Einrichtung des Modellversuchs "Hochschule und
|
||
|
Finanzautonomie" folgt die Landesregierung der sich weiter
|
||
|
abzeichnenden europaeischen Tendenz zu mehr Wettbewerb zwischen
|
||
|
den Hochschulen. Nicht zuletzt sei in diesem Zusammenhang auf das
|
||
|
Symposion 1990 der Carl Bertelsmann Stiftung "Evolution im
|
||
|
Hochschulbereich" und die Vergabe des Carl Bertelsmann Preises
|
||
|
1990 verwiesen. Dieser ging an die University of Warwick
|
||
|
(Grossbritannien) als eine "unter sachgerechten staatlichen
|
||
|
Bedingungen vorbildlich arbeitende europaeische Universitaet".
|
||
|
Praemiert wurden auch Prof. Dr. Arnfinn Graue und Magne Lerheim
|
||
|
(Universitaet Bergen, Norwegen) fuer die "ueberagende
|
||
|
Fuehrungsleistung mit deutlicher Einwirkung auf die Entwicklung
|
||
|
der Hochschulpolitik ihres Landes".
|
||
|
|
||
|
josef.koenig@ruba.rz.ruhr-uni-bochum.dbp.de, Pressestelle der Uni Bochum
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JFA9
|
||
|
Eindruecke und Ueberhaupt von der GUUG
|
||
|
|
||
|
Dies ist ein kurzer Bericht von der GUUG Jahrestagung in Wiesbaden vom
|
||
|
4. bis 6. September. Die GUUG bleibt dem Ort Wiesbaden als Veranstaltungsort
|
||
|
wohl auch in Zukunft treu, weil die Mitglieder sich so schnell nicht auf
|
||
|
einen neuen Ort einigen werden.
|
||
|
|
||
|
Eine Reise von Stuttgart nach Wiesbaden nimmt nur kurze Zeit in Anspruch.
|
||
|
Aufwendiger ist die Parkplatzsuche vor Ort. Und auf das Auto ist man
|
||
|
angewiesen, will man nicht auf teure Hotelangebote in zentraler Lage
|
||
|
zurueckgreifen. Zehn Minuten vom Parkplatz zu den Messehallen sind
|
||
|
ohne weiteres drin.
|
||
|
|
||
|
Die koerperliche Unversehrheit wird durch ein vielfaeltiges Angebot im
|
||
|
Messerestaurant garantiert, nur der Verkaufstand fuer Snacks hat doch
|
||
|
gewisse Mangelerscheinungen.
|
||
|
|
||
|
Zur Austellung gehoerten zwei Grosse und eine kleine Halle. Da auch diese
|
||
|
relativ kleine Flaeche recht locker belegt war, wird dem Teilnehmer
|
||
|
schnell klar: Dies ist eine Fachausstellung. Mehr Technik haette denoch
|
||
|
nicht geschadet.
|
||
|
|
||
|
Was bei den vorgestellten Systemen fehlte, waren die Netze und die
|
||
|
Vorfuehrung der Vernetzbarkeit der sogenannten offenen Systeme. ISDN
|
||
|
war ein aufstrebender Tagesordnungspunkt, aber Dinge wie FDDI oder
|
||
|
OSI-konforme Netzwerkprodukte waren nicht zu sehen.
|
||
|
|
||
|
Das konnte man bei den Vortraegen nicht immer sagen. Zwar bemuehten sich
|
||
|
viele Vortragende, von ihrem Produkt die Kurve zu den dahinterliegenden
|
||
|
allgemein gueltigen Loesungsansaetzen zu kommen. Das scheiterte dann aber
|
||
|
ab und an doch daran, dass der Vortragende das Publikum nicht als
|
||
|
zu sehr mit der Materie vertraut einstufen konnte. Kurz: Manche Vortraege
|
||
|
waren nicht sehr technisch.
|
||
|
|
||
|
Insgesamt muss die Herbsttagung der GUUG mehr als Werbung fuer die
|
||
|
gemeinsame Idee eingeschaetzt werden denn als Austausch der technischen
|
||
|
Neuigkeiten.
|
||
|
|
||
|
Unix
|
||
|
----
|
||
|
Beim Gang durch die Ausstellung sieht man ueberraschend viele System V
|
||
|
Release 4 Version, meist lauffaehig auf 386er PCs. Es scheint, als ob
|
||
|
hier die Unix International einen nicht unbedeutenden Vorsprung erreicht
|
||
|
hat, denn OSF/1 wurde ausser in den Reden der Firmenvertreter nicht
|
||
|
repraesentiert.
|
||
|
|
||
|
OSF/Motif war dagegen als Oberflaeche aktzeptiert. Hersteller mit eigenen
|
||
|
Entwicklungen werden das wohl bald merken.
|
||
|
Zusammen mit S5R4 haben sich natuerlich auch die Streams durchgesetzt. Die
|
||
|
fuer viele Netzwerkgeschichten wichtigen Sockets sind meist als Erweiterung
|
||
|
der Streams (Lachmann) vorhanden.
|
||
|
|
||
|
Mit der AIX-Architecture und der RS/6000 kam IBM weit in den Vordergrund,
|
||
|
um zu zeigen, dass auch sie sich den open systems committed haben und weg
|
||
|
wollen von den proprietary Systemen (nur um die haeufigsten buzz-words mal
|
||
|
aufzuzaehlen, dann haben wirs naemlich hinter uns). Wobei natuerlich
|
||
|
sensibel zwischen informations- und datenverarbeitenden Systeme unter-
|
||
|
schieden wird, sonst braeuchte man am Ende ja gar kein SAA mehr...
|
||
|
Stichworte von AIX sind: Virtuelle Speicherverwaltung (sieht sehr nach
|
||
|
Segmenten aus), sehr dynamisches Filesystem, shared libraries, waehrend des
|
||
|
Betriebs konfigurierbarer Kernel.
|
||
|
|
||
|
In einem Vortrag am ersten Tag wurde eine interessante Alternative
|
||
|
zu Mach als verteiltem Betriebssystem vorgestellt. Siemens verwendet
|
||
|
das Betriebssystem Chorus V.3.3 als Ausgangsbasis fuer Entwicklungen
|
||
|
an einer modularen Workstation, die im Betriebssystem schon Schnitt-
|
||
|
stellen bereitstellt, um in Hardware gegossene Spezialfunktionen
|
||
|
auf der Basis eines verteilten Systems einzubinden. Es finden sich die
|
||
|
modernen Konzepte von Threads, Message Ports und nicht zuletzt ein
|
||
|
kleiner Kernel (ca. 80-90 K auf Intel 386). OSF begutachtet fuer ihr
|
||
|
Betriebssystem OSF/1 beide Loesungen, Mach und Chorus. Leider wird
|
||
|
Chorus im Rahmen des ESPRIT-Programmes der EG durchgefuehrt, so dass
|
||
|
zu befuerchten ist, dass Chorus nie free software werden wird.
|
||
|
Eine Freigabe der Dokumentation waere vielleicht angebracht, so dass
|
||
|
auch der unbefangene Anwender sich die Funktionsprinzipien klarmachen
|
||
|
kann.
|
||
|
|
||
|
Sicherheit
|
||
|
----------
|
||
|
Sicherheit und Unix, zwei Begriffe, deren Zusammenhang so abwegig nicht
|
||
|
ist. Als wichtiger Eindruck bleibt zurueck, dass zur Beurteilung der
|
||
|
Sicherheit die Orange Book Kriterien weit haeufiger zur Anwendung
|
||
|
kommen als irgendwelche europaeischen Normen.
|
||
|
|
||
|
Als Beispiel und herausragender Vortrag zum Thema Sicheres Unix muss
|
||
|
jener ueber System V Release 4 Enhanced Security gewertet werden.
|
||
|
Motorola uebernahm fuer AT&T die Analyse der sogenannten verdeckten
|
||
|
Kommunikationswege, die ein Benutzer einer niedrigen Prioritaet zum
|
||
|
Informationsaustausch mit einem Benutzer hoeherer Prioritaet zur Verfuegung
|
||
|
hat. Was der Referent ueber dieses Thema erzaehlte und welche Massnahmen
|
||
|
zur Verhinderung dieser nach den Orange-Book-Kriterien unerwuenschten
|
||
|
Kommunikation getroffen wurden, war ausserordentlich interessant.
|
||
|
Kurz die Stichworte: Access-Control-Lists (Hallo VMS) fuer jedes
|
||
|
Objekt, unsichtbare Prozesse und Directories fuer Benutzer niedriger
|
||
|
Prioritaeten, physikalische Loeschung wiederverwendbarer Objekte (RAM,
|
||
|
Diskfiles), Terminalmonitore etc.
|
||
|
|
||
|
Angestrebt war B3, erreicht wurde mit den bisherigen Mitteln B2 und ein
|
||
|
bischen mehr. Allerdings haben andere als diese Loesungen m.E. wegen
|
||
|
der standardisierenden Wirkung keine hohen Erfolgsaussichte, weil sie
|
||
|
meist sehr viel mehr aufgesetzt wirken.
|
||
|
|
||
|
Auch hier wieder das Fehlen jeglicher Aspekte der Kommunikation. Das
|
||
|
Feld Sicherheit beim Austausch von Daten ueber Netze hin und die
|
||
|
Vorstellung von Loesungsansaetzen fehlte. Wahrscheinlich ist vielen
|
||
|
gewerblichen Anwendern die Sensibilitaet ihrer Daten und die Verwundbarkeit
|
||
|
eines verteilten Systems nicht bewusst.
|
||
|
|
||
|
Firmen
|
||
|
------
|
||
|
Eine wahre Trauergeschichte sind die grossen Firmen und ihre heldenhaften
|
||
|
Bemuehung, sich als Vorkaempfer fuer offene Systeme zu praesentieren.
|
||
|
|
||
|
Bestes Beispiel war der Generalbevollmaechtigte fuer AIX der IBM
|
||
|
Deutschland. In seinem Vortrag zur Eroeffnung der Tagung konnte er
|
||
|
das Wort Architecture einfach nicht auslassen. Und wenn die Suende
|
||
|
dann schon geschah, dann ist eine Wiederholung nicht mehr so schlimm.
|
||
|
Offene Systeme, die gegenseitige Ergaenzung von SAA und AIX,
|
||
|
Unternehmenskommunikation und die jahrelange Tradition der IBM bei der
|
||
|
Mitwirkung am X/Open-Standard (seit 1987 !) waren zwar wichtig in
|
||
|
seiner Rede, doch nicht im Gesamtzusammenhang.
|
||
|
Sein Kollege Dieter Wollschlaeger beim eingeladenen Vortrag am Donnerstag
|
||
|
konnte mich auch nicht ueberzeugen. Seine schoenen bunten Grafiken
|
||
|
von den vorhandenen und geplanten Softwareerweiterung der AIX- und
|
||
|
SAA-Produkte zeigte mir nur, dass jene der AIX-Umgebung einfacher
|
||
|
auf SAA zu portieren waren (NFS, TCP/IP, X11) als umgekehrt (NetView
|
||
|
fuer IP ist eine Kruecke und wird nicht bis nach OSI kommen). Wobei
|
||
|
sich halt wiedermal zeigt, dass offene Systeme portabler sind. Aber wie
|
||
|
schon gesagt, das ist nichts neues.
|
||
|
IBM geht es in erster Linie wohl darum, ihren alten Kunden nicht ins
|
||
|
Gesicht sagen zu muessen, dass sie sich nach was neuem umschauen sollen.
|
||
|
|
||
|
Als sehr deutscher Hersteller war auch Siemens-Nixdorf-Informationssystem
|
||
|
(SNI) als Redner zur Eroeffnung eingeladen. SNI vertritt natuerlich
|
||
|
sehr viel staerker die Linie der X/Open, weil man sie ja mit gegruendet
|
||
|
hat. Allerdings hat SNI jetzt erstmal einen Stall von verschiedenen
|
||
|
Unix- und herstellereigenen Systeme, den es erst einmal auszumisten
|
||
|
gilt. So ist bei Siemens BS2000 immer noch mit ueber 50 Prozent am
|
||
|
Umsatz beteiligt. Und seine alten Kunden kann man auch hier nicht
|
||
|
einfach in die kalte Nacht schicken.
|
||
|
Grafische Standards (Motif etc.) sind wichtig, so der Redner. Ob er
|
||
|
sich mit der Bemerkung, er koenne nicht mit der Shell umgehen, allerdings
|
||
|
viele Freunde macht, sei dahingestellt. Die Aufzaehlung all der Standards,
|
||
|
die SNI mit neuen Systemen beachten will, spare ich mir hier. Ausser:
|
||
|
SNI will nur noch die Prozessoren Intel 386 und Mips fuer ihre
|
||
|
Produkte verwenden.
|
||
|
|
||
|
"Uberrascht war ich von Motorola. Ihre Prozessoren waren zwar schon
|
||
|
seit Anbeginn eng mit der Entwicklung von UNIX verbunden, doch den
|
||
|
engen Kontakt mit AT&T werden sie wohl noch ausbauen, wenn die
|
||
|
Trennung der Unix-Aktivitaeten (USL) von AT&T in Zukunft weiterschreitet.
|
||
|
|
||
|
Als grosser Hersteller von elektronischen Geraeten kann auch Sony in
|
||
|
Zukunft eine Menge Mitbewerber ueberraschen. Die Mehrzahl der Hersteller
|
||
|
von Unix-Systemen sind klein gegenueber Sony. Sony zeigte auf der
|
||
|
GUUG-Tagung mit der Integration von Grafik, Sound und Netzwerkfaehigkeiten
|
||
|
(insbesondere ISDN), wo es langgeht. Und der Preis wird langfristig
|
||
|
seine Wirkung nicht verfehlen.
|
||
|
|
||
|
Die Podiumsdiskussion war fuer die Anwender, die sich eine deutlichere
|
||
|
Hinwendung der Hersteller zu offenen Systeme wuenschten, eine
|
||
|
Enttaeuschung. Es scheint, dass nicht nur die Hersteller noch nicht
|
||
|
weit genug sind, auch die AnwenderInnen trauen sich noch nicht so recht.
|
||
|
|
||
|
GUUG Intern
|
||
|
-----------
|
||
|
Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung stand die Vereinigung
|
||
|
der GUUG mit der GUUG/east. Nun ist das alles aber nicht so einfach.
|
||
|
|
||
|
Die GUUG/east wurde nach der Oeffnung der Mauer erst gegruendet und
|
||
|
hat natuerlich den Anspruch, der Vertreter der Unix-Anwender in der
|
||
|
ehemaligen DDR zu sein.
|
||
|
Die EAG dagegen nach DDR-Recht ist eine Firma, die mit ca. 400-500
|
||
|
Unixanwendern schon vor der Wende bilateral Vertraege abgeschlossen
|
||
|
hatte, die wohl in der Wirkung eine Vertretung dieser Anwendern im
|
||
|
Sinne einer Anwendervereinigung bedeutete. Andere Formen der Vertretung
|
||
|
in Form eines Vereins waren vor dem 9. November nicht moeglich gewesen.
|
||
|
Die westberliner UniWare ging ein Joint-Venture mit der Ostberliner gki
|
||
|
ein, die diese Vertragsverhaeltnisse uebernommen hatte. Und diese beiden
|
||
|
Firmen wollten nun, dass die GUUG die Vertraege der Firmen in Mitglieds-
|
||
|
status ueberfuehrt und damit eine weitere Gruppe der Unix-Anwender
|
||
|
unter das gemeinsame Dach der GUUG ueberfuehrt.
|
||
|
Davon war die Mitgliederversammlung nicht sehr begeistert. Und um
|
||
|
das zu kommentieren, fehlt mir wohl der Hintergrund.
|
||
|
|
||
|
Als weiterer Punkt sind Angebote der US-amerikanischen UniForum an die
|
||
|
EUUG, nach 1992 auch in Europa solche Veranstaltungen durchzufuehren.
|
||
|
UniForum ist eine deutlich kommerziellere und zu den Anwendungen hin
|
||
|
orientierte Messe- und Tagungsveranstaltung. Nun will das UniForum
|
||
|
aber, wie die GUUG, ihre Veranstaltungen im Herbst durchfuehren.
|
||
|
Und dies koennte sich natuerlich sehr stark auf die GUUG und ihre
|
||
|
wichtige Einnahmenquelle auswirken. Dann muss die GUUG eben mit den
|
||
|
Woelfen heulen und mit der UniForum ueber eine zeitliche Verbindung
|
||
|
der beiden Veranstaltungen verhandeln, so der Beschluss der MV.
|
||
|
|
||
|
Insgesamt war das wohl die letzte Mitgliederversammlung, die noch
|
||
|
detailliert Beschluesse fasste. Denn in Zukunft gibt es auch in der
|
||
|
GUUG die Briefwahl.
|
||
|
|
||
|
Publikationen
|
||
|
-------------
|
||
|
Ein kurzer Blick soll noch den Publikationen gelten, die sich auf dem
|
||
|
Boom-Markt Unix tummeln. Die erwaehnten Publikationen fanden sich
|
||
|
auf der Tagung. Es koennte noch andere geben.
|
||
|
|
||
|
Die Zeitschrift Topix wird von einem kleinen Verlag herausgegeben und
|
||
|
traegt im Untertitel "Abteilungsrechner und Workstations". Die Richtung
|
||
|
geht allerdings wohl mehr hin zu Bueroanwendungen denn zu technisch-
|
||
|
wissenschaftlichen Nutzern. Sie steht der GUUG wohl recht nahe.
|
||
|
|
||
|
Die CZ (Computerzeitung) kommt aus Leinfelden vom Konradinverlag.
|
||
|
Als Zielrichtung gilt wohl der Computerbereich allgemein. Unix wird
|
||
|
als Newcomer stark beachtet. Bei Zeitschriften stellt sich allgemein
|
||
|
natuerlich immer die Frage: Welche Informationen sind aktueller, naeher
|
||
|
am Geschehen.
|
||
|
|
||
|
Der IDG-Verlag ist nicht auf Deutschland beschraenkt sondern arbeitet
|
||
|
international. Dadurch sind die Informationen natuerlich global. Leider ist
|
||
|
der Stil etwas muede. Hier eine Liste der Publikationen, die sich mit
|
||
|
Unix beschaeftigen:
|
||
|
|
||
|
- Unix-Welt, neu, erst zwei Ausgaben und sehr lange Artikel, nicht
|
||
|
technisch, mehr erklaerend
|
||
|
- Computerwoche, stark Mainframe- und Business orientiert, mehr
|
||
|
Preise als Technik
|
||
|
PC-Woche Rund um den PC, eher Unix als OS/2, auch Kommunikation
|
||
|
(LANs)
|
||
|
- Mac-Welt Bringt durch A/UX auch Beitraege ueber Unix
|
||
|
|
||
|
Ein bekannter Muenchner Verlag, dessen ausgeschriebenes Kuerzel M&T ich
|
||
|
lieber nicht interpretiere, hat seit ca. einem Jahr auch ein
|
||
|
Unix-Magazin auf dem Markt. Laut Aussagen des Chefredaktuers bestand
|
||
|
die Redaktion zum Zeitpunkt der Tagung aus einer Person, weil 75% der
|
||
|
Redaktion gegangen sind. Und dies merkt man dem Magazin an.
|
||
|
Persoenliche GUUG-Mitglieder bekommen diese Zeitschrift zugeschickt.
|
||
|
Dafuer entrichtet die GUUG an den M&T-Verlag eine Mark pro Heft.
|
||
|
Auf der Mitgliederversammlung war dies Anlass fuer einen Antrag,
|
||
|
stattdessen ein konkurrierendes Magazin zu beziehen, weil die fachliche
|
||
|
Qualitaet nicht ausreiche. Leider konnte der Preis von einer Mark
|
||
|
bei keinem anderen Magazin erhandelt werden.
|
||
|
Der anwesende Chefredaktuer versprach angesichts der Vorwuerfe, dass
|
||
|
sich die Qualitaet verbessern werde, weil jetzt auch der Verleger
|
||
|
eingesehen habe, dass Unix ein wichtiger Markt sei.
|
||
|
Was ich allerdings nicht sehr positiv fand, war die Aussage: "Es geht
|
||
|
um den Profit".
|
||
|
|
||
|
Zum Schluss sei noch das iX-Magazin erwaehnt. Es wird im Heise-Verlag
|
||
|
herausgegeben. Die Qualitaet ist auch im internationalen Vergleich gut.
|
||
|
Der Verlag arbeitet mit dem amerikanischen Byte-Magazin zusammen und
|
||
|
betreibt eine Mailbox.
|
||
|
|
||
|
Alle diese Publikationen suchen fuer den Unix-Bereich Autoren. Mich
|
||
|
wundert, dass dies so uebernacht gekommen ist und ob es dann auch wieder
|
||
|
so geht ?
|
||
|
|
||
|
Diverses
|
||
|
--------
|
||
|
Es gab auch einen sogenannten geselligen Abend, bei dem fast die ganze
|
||
|
Veranstaltung in einem Nobelhotel anbei ein Bufett leerraeumte. Man
|
||
|
traf Leute, tauschte sich aus und lernte dazu. Die Gemeinde waechst
|
||
|
und waechst zusammen, wobei u.a die diversen Netze ihren Teil beitragen.
|
||
|
|
||
|
Resumee
|
||
|
-------
|
||
|
Interessant, aber zu teuer. Es scheint mir, dass ich auf einer mehr
|
||
|
technischen Konferenz mehr lernen haette koennen. Ob ich dann aber
|
||
|
ueberhaupt was verstanden haette ?
|
||
|
|
||
|
Zur Wiederholung nur empfohlen, wenn man dort noch nicht wahr.
|
||
|
|
||
|
Kurt Jaeger <pi@complx..>
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JFAA
|
||
|
|
||
|
Informationstechnologien in Europa, Buerokratie jetzt!
|
||
|
|
||
|
In diesem Artikel moechte ich einige Probleme beschreiben, die ich
|
||
|
in der Entwicklung und der wissenschaftlichen Verwendung der IT in Europa
|
||
|
sehe.
|
||
|
|
||
|
Zuvor noch ein Wort ueber Anwendung von Technologie allgemein, man
|
||
|
koennte es eine Meta-Position nennen:
|
||
|
|
||
|
1.) Solange es keinen weltweiten Konsens ueber den Nichteinsatz egal welcher
|
||
|
Art von Technologie gibt, wird sich der Einsatz nicht verhindern
|
||
|
lassen. Konsens meint eine hinreichende gemeinsame Meinung ueber
|
||
|
die Beurteilung von Technologien sowie Kontrollmechanismen.
|
||
|
2.) Um die Entwicklung (nicht den Einsatz) von Technologie kontrollieren
|
||
|
zu koennen (Stichwort Technologiegestaltung), braucht man eine sehr
|
||
|
weitgehende Transparenz. Dies verhindert die Geschwulst der Ruestungs-
|
||
|
forschung. Da Technologieeinsatz schnell zu instabilen Zustaenden im
|
||
|
"Wettbewerb" fuehrt, muss also die Offenheit sehr gross sein.
|
||
|
3.) Offenheit benoetigt eine wirkungsvolle Methode, Informationen auch
|
||
|
ueber eine Fachoeffentlichkeit hinaus zu verbreiten. Damit erhoeht
|
||
|
man die Teilnehmerzahl an der oeffentlichen Diskussion und verhindert
|
||
|
abgehobene Spezialdebatten. Es geht um den vereinfachten ZUGANG zur
|
||
|
Information und Diskussion.
|
||
|
|
||
|
Nun zum ersten grossen Problemfeld, den sogenannten Wissenschaftsnetzen.
|
||
|
Darunter fallen z.B. DFN, IXI, RARE oder RIPE.
|
||
|
|
||
|
Derzeit sind Wissenschaftsnetze m.E. die Vorreiter der allgemeinen
|
||
|
Vernetzung. Unter dem Vorwand, dass sie sich noch in der Entwicklung
|
||
|
befinden, entfallen Aspekte wie Datenschutz und Fernmeldegeheimnis.
|
||
|
Was bei ISDN grossen Aufruhr verursacht, die Verkehrsdatenerfassung,
|
||
|
das geschieht bei vernetzten Systemen regelmaessig und ohne Aufsehen.
|
||
|
Das Beispiel ist hier die Funktion des Postmasters (oder SysOp) einer
|
||
|
Netzeinrichtung, der Statistiken ueber den Verkehr in jeder erdenklichen
|
||
|
Weise erstellen kann und der ebenso den INHALT von Nachrichten kontrollieren
|
||
|
kann, ohne gleichzeitig dabei kontrollierbar zu sein.
|
||
|
|
||
|
Gleichzeitig wird mit der Einfuehrung von ausgewaehlten Netztechnologien
|
||
|
versucht, bestehende Herrschaftsstrukturen auf elektronische Medien
|
||
|
umzusetzen, weil man es ja nicht anders kennt und andere Strukturen auch an
|
||
|
den bestehenden Machtverhaeltnissen kratzen wuerden. Als Beispiel moechte
|
||
|
man z.B. das Diskussionsforum QOM des DFN ansprechen, in dem geschlossene
|
||
|
Konferenzen moeglich sind, weil Oeffentlichkeit ja schon immer schadet.
|
||
|
Dass geschlossene Konferenzen in herkoemmlichen Systemen existieren, um
|
||
|
den Aufwand an Material begrenzbar zu halten, was bei elektronischen nicht
|
||
|
notwendig ist, sieht man nicht ein.
|
||
|
|
||
|
Mit den derzeitigen Methoden der Vernetzung in Europa im wissenschaftlichen
|
||
|
Bereich wird auch weiterhin versucht, Aussenseiter-Forschung (Betriebliche
|
||
|
Forschung, Arbeitskreise etc.) durch die Art der Institutionalisierung von
|
||
|
Rechnernetzen aussen vor zu lassen. Um an ein Forschungsnetz zu kommen,
|
||
|
muss man halt gewissen Standards gehorchen, die dann im gleichen Zuge
|
||
|
verhindern, dass nicht konforme Forschung ein Forum findet. Als Beispiel
|
||
|
sei genannt (weil ich es halt kenne) das deutsche Forschungsnetz. Die
|
||
|
Kosten des Zugangs sind so hoch, dass es keine Alternativen ausserhalb
|
||
|
des offiziellen Weges ueber "Institut/Prof/Firma" gibt. Die Methode ueber
|
||
|
die Hintertuer ("Ich kenn da den Systemverwalter") wird genutzt und kann immer
|
||
|
dann gesperrt werden, wenn einem die "Nase" des Betreffenden nicht mehr ge-
|
||
|
faellt. Das Kostenargument ("Solch eine Art des Zugangs ist zu teuer!")
|
||
|
ist schoen, aber nicht korrekt. Der Aufwand ist gering und wird nur durch
|
||
|
mangelnde Transparenz und eine gehoerige Portion Mystik bei der Berechnung in
|
||
|
die Hoehe geschraubt. Als Beispiel dienen hier die Kosten fuer
|
||
|
Telekommunikationsendeinrichtungen und -dienstleistungen wie z.B.
|
||
|
FAX-Geraete, Modems, Telefone, Leitungskosten, die hier in der BRD und
|
||
|
allgemein in der EG deutlich hoeher sind als notwendig.
|
||
|
|
||
|
Rechtliche Unsicherheit ist eine weitere Methode, die den Aufbau eines
|
||
|
alternativen elektronischen Mediums verhindert. Natuerlich ist dies keine
|
||
|
gezielte Massnahme irgendwelcher Machtgruppen oder Regierungen, sondern
|
||
|
system-immanent. Als Beispiel sei die relativ laecherliche Regelung ueber
|
||
|
die Registrierung JEDER Telekommunikationsdienstleistung genannt, die
|
||
|
dadurch jeden, der dies nicht tut, mit horrenden Strafen und sofortiger
|
||
|
Kriminalisierung bedroht. Gleichzeitig behaelt sich der Staat die
|
||
|
Moeglichkeit vor, diese Kommunikation durch den Verfassungsschutz
|
||
|
kontrollieren zu lassen (G10-Gesetz). Wer kontrolliert die Kontrolleure ?
|
||
|
(Hierzu auch "Operation Sun Devil").
|
||
|
|
||
|
Auf der Ebene der Scientific Community, die heute nicht mehr so ganz
|
||
|
trennbar vom militaerisch-industriellen Komplex oder politischem Filz
|
||
|
ist, waechst mit der technischen Vernetzung die Moeglichkeit, Projekte
|
||
|
im uebersichtlichen Wust vor jeglicher Kontrolle zu verstecken. Wie
|
||
|
sagte Heike von Benda, die Initiatorin des Landessystemkonzepts von
|
||
|
Baden-Wuerttemberg in einem Vortrag: "Wir haben uns damals auf die
|
||
|
Verwendung von OSI-Standards festgelegt. Obwohl es nichts ausgemacht
|
||
|
haette, wenn man OSI gesagt und SAA gemacht haette, weil das niemand
|
||
|
gemerkt haette."
|
||
|
Bei den vielfaeltigen EG-Projekten im Rahmen von RARE, RIPE, ESPRIT, EUREKA
|
||
|
etc. ist mir unklar, ob noch jemand darueber die Uebersicht behaelt.
|
||
|
Vermutlich ist das Wissen ueber diese Strukturen nur noch "in-group".
|
||
|
Mechanismen wie die von der EC gesponsorte Kommunikationsstruktur
|
||
|
EuroKom verstaerken diesen Effekt.
|
||
|
|
||
|
Gleichzeitig kann man auf den Netzen auch die Tatsache der Nutzung
|
||
|
von Ressourcen gut verstecken. Bei manchen Projekten von moralisch
|
||
|
zweifelhaftem Ziel, wie z.B. Ruestungsforschung ist es dank der Netze
|
||
|
moeglich, verschiedene Teile der rechenintensiven Aufgaben an
|
||
|
verschiedenen Orten durchzufuehren, so dass die keinen erkennbaren
|
||
|
Sinn machenden Komponenten spaeter ohne Aufsehen zu den Ergebnissen
|
||
|
gefuegt werden koennen. Ich kenne keine Beispiele fuer diese Idee in Europa,
|
||
|
vermute aber, dass solche Dinge in den USA schon taeglich geschehen.
|
||
|
|
||
|
Als letzter Punkt ist die moegliche Zensur elektronischer Kommunikation
|
||
|
zu erwaehnen. Die Darstellung eigener Meinungen auf den (wirkliche neuen)
|
||
|
elektronischen Medien kann sehr leicht unterdrueckt werden. Schliesslich
|
||
|
muss ja bloss an der Software gedreht werden. Als Beispiel sei hier z.B.
|
||
|
die Beschlagnahmung von Computern und Software bei sogenannten Crackern
|
||
|
in den Vereinigten Staaten und hier in der BRD erwaehnt. Dadurch wird sehr
|
||
|
schnell das Grundrecht auf freie Meinungsaeusserung eingeschraenkt.
|
||
|
Der CCC konnte auf Monate hinaus nichts mehr an seinem BTX-Programm
|
||
|
veraendern, weil er ohne Rechner keinen Zugriff mehr hatte.
|
||
|
Allgemein ist in Baelde durch die inhererente Verkoppelung von Politik,
|
||
|
Presse und Wirtschaft eine wirklich freie Meinungsaeusserung nicht mehr
|
||
|
gegeben. Denn real zaehlt nur noch die veroeffentlichte Meinung.
|
||
|
Kommunikationsmedien, die jedem den Zugang zu ungefilterter Information
|
||
|
ermoeglichen wuerden, sind nicht im Interesse des Staates.
|
||
|
|
||
|
Es stellt sich die Frage, ob Buergerbewegungen "von unten" ohne die
|
||
|
Nutzung von Netzen ueberhaupt noch Einflussmoeglichkeiten auf das
|
||
|
Gesamtsystem EG haben. Ohne Verwendung von schnellen, demokratischen
|
||
|
Kommunikationsmedien, wie sie Netze auch darstellen koennen (man muss
|
||
|
sie nur so gestalten) kann eine kritische Wissenschaft auf
|
||
|
Amateur/Hobbyistenbasis gegen die "Mega-Maschine" nicht bestehen.
|
||
|
|
||
|
Das zweite wichtige Problemfeld ist der Zugang sowie der rechtliche Status
|
||
|
von Information. Ich vertrete die These, dass die Methode, Informationen
|
||
|
und Publikationen des Staates nur auf herkoemmlichen Medien zu verbreiten,
|
||
|
eine Staerkung herkoemmlicher (Gross-)Strukturen bedeutet. Nur diese koennen es
|
||
|
sich leisten, die notwendigen Schritte zur informationstechnischen
|
||
|
Bearbeitung dieser Information durchzufuehren, um daraus einen Vorteil
|
||
|
zu gewinnen.
|
||
|
Der Buerger und die sogenannten KMU (kleinen und mittleren Unternehmen)
|
||
|
in der EG sind mit der Flut von Information ihrer Staaten und der EG
|
||
|
ueberfordert. Um eine Gleichstellung zu erreichen, muss Information
|
||
|
in einer fuer den Nutzer in einer zweiten Form, naemlich elektronisch
|
||
|
weitergegeben werden. Dieses Prinzip wird in den USA derzeit zum Teil schon
|
||
|
angewendet (Godort-Principles) und soll noch ausgeweitet werden. Dadurch
|
||
|
koennen kleinere "Einheiten" ihren Flexibilitaetsvorsprung ausnutzen
|
||
|
und groessere Unternehmen verlieren ungerechtfertigte Vorteile.
|
||
|
|
||
|
Auch Software, so laesst sich in den USA erkennen, wird hier in der EG
|
||
|
bald einen sehr umstrittenen Status haben. Rechtsstreitigkeiten um den
|
||
|
Schutz von "look and feel" von Software, also die Art und Weise, wie
|
||
|
Benutzeroberflaechen arbeiten, sind dort sehr weit verbreitet. Das
|
||
|
Directorate 3/D/4 der Kommission der EG ist dabei, weitgehende
|
||
|
Einschraenkungen im Copyright bei Software zu formulieren, was u.a. dazu
|
||
|
fuehren koennte, dass die Fehlersuche (Debugging) per Disassemblieren
|
||
|
von Software und das Nachprogrammieren von Benutzeroberflaechen nicht
|
||
|
mehr moeglich waere. Grosse Firmen klagen sich dann die ihnen genehme
|
||
|
Software zusammen, kleine Firmen werden verschwinden.
|
||
|
|
||
|
Ein weiterer Punkt ist eine sehr allgemeine Form von Information, naemlich
|
||
|
Algorithmen, die bei der Informationsverarbeitung entwickelt werden. Auch
|
||
|
hier entwickelt sich parallel zu "patentierten" Genen in der
|
||
|
Biotechnologie die gleiche rechtliche Lage bei "patentierten" Algorithmen.
|
||
|
Ein Beispiel ist der Lempel-Ziv-Algorithmus zur Datenkompression, der
|
||
|
weltweit vieltausendfach verwendet wird. Unisys besitzt darauf das US
|
||
|
Patent Nr. 4,558,302 und kann vor jedem Gericht die Zahlung von Lizenz-
|
||
|
gebuehren fuer dieses Patent einklagen. Ueber 2000 Patente fuer Software
|
||
|
wurden seit dem Beginn solcher Patentierung im Jahre 1981 vergeben.
|
||
|
Wann wird fuer das Denken eine Lizenzgebuehr erhoben ?
|
||
|
|
||
|
Sicherheit der Informationstechnologie ist fuer den Staat und in seiner
|
||
|
Metaform, fuer die EG notwendig geworden, um bestehende (sehr
|
||
|
hierarchische) Herrschaftsstrukturen noch aufrechtzuerhalten.
|
||
|
Unter den Kritikern der IT in Regierungshaenden haelt sich wohl noch
|
||
|
bei vielen die Hoffnung, dass jedes technische System Luecken habe, die
|
||
|
einen Blick hinein erlauben und dass sich die Nutzer deswegen zurueck-
|
||
|
halten, weil sie bei unerlaubten Verfahren die Aufdeckung fuerchten.
|
||
|
Diese Hoffnung truegt. Soweit allgemein erkennbar, wird zwar kein komplexes
|
||
|
Softwaresystem hinreichend sicher vor Hacks sein. Jedoch wird das Wissen,
|
||
|
wie soetwas zu bewerkstelligen ist, immer staerkere Spezialisierung erfordern
|
||
|
und damit wird jener, der etwas hackt, Entdeckungen nicht mehr der
|
||
|
Oeffentlichkeit vermitteln koennen.
|
||
|
Als Beispiel sei der sg. KGB-Hack erwaehnt. Die massive Pressearbeit der
|
||
|
Behoerden fuehrte dazu, dass selbst Experten der DV nicht mehr abschaetzen
|
||
|
konnten, welcher Schaden wirklich entstand. Dadurch konnte die gesamte
|
||
|
Hackerszene kriminalisiert werden. Der Staat muss auch weiterhin nach aussen
|
||
|
hin so erscheinen, als habe er die technologische Entwicklung im Griff, auch
|
||
|
wenn mancher "in-group" dies als falsch erkennt.
|
||
|
Eine sehr logische Erklaerung dessen, was in solchen Faellen passiert, ist
|
||
|
der "Irgendjemand wirds schon wissen"-Effekt. In Zeiten, in denen ein
|
||
|
System hinreichend komplex wird, kann keiner mehr das System ueberblicken.
|
||
|
Das fuehrt direkt dazu, dass jeder die Gesamtverantwortung von sich weisst,
|
||
|
darauf spekuliert, dass es ueber ihm noch jemanden gibt, den er zwar nicht
|
||
|
kennt, der aber wohl besser Bescheid weiss und der es schon richtig machen
|
||
|
wird. Grundaussage des Problems: Extreme Spezialisierung funktioniert nicht.
|
||
|
|
||
|
Ein weiterer Ausweg, wie der Staat sicherheitsrelevante Maengel in einer
|
||
|
Kerntechnologie zu umgehen versucht, ist die Monopolisierung. Dadurch
|
||
|
sind alle auftretenden Problem-Faelle "in-group" und lassen sich unter der
|
||
|
Decke halten. Dazu wird dann eine Technologie entworfen, die eine den Staat
|
||
|
einseitig bevorzugende Sicherheit garantiert. Wirtschaftlich hat dies
|
||
|
zwar keine Auswirkungen, weil alle wirtschaftenden Elemente unter denselben
|
||
|
Bedingungen arbeiten, aber eine Demokratie kann man das nicht lange
|
||
|
nennen.
|
||
|
Bestes Beispiel sind die Geheimdienststrukturen in den USA (NSA) und die
|
||
|
sich hier entwickelnde BSI-Geschichte. Ein europaeischer Ansatz ist
|
||
|
bisher hier nicht zu erkennen, ausser dass sich einige Laender auf
|
||
|
gemeinsame Normen fuer die Beurteilung der Sicherheit von IT-Systemen
|
||
|
geeinigt haben.
|
||
|
|
||
|
Was folgere ich nun aus diesen Punkten ? Hier eine kurze Liste, die
|
||
|
beispielhaft moegliche Forderungen/Aktionen des FIFF oder des CCC oder
|
||
|
beider enthalten koennte:
|
||
|
|
||
|
o Erstellen einer Liste aller Rechenzentren in der BRD/EG, mit
|
||
|
Beschreibung der Konfiguration, Kunden, Finanzierung und moeglichen
|
||
|
Abhaengigkeiten
|
||
|
|
||
|
o Erstellen von ethischen Regeln oder Checklisten fuer die Nutzung
|
||
|
und die Struktur von Rechnernetzen.
|
||
|
|
||
|
o Universitaeten als Service-Center fuer Buerger der Region
|
||
|
bei der Transparenz der Netze/Daten.
|
||
|
|
||
|
o Bereitstellung von Regierungsdaten in fuer den Buerger nutzbarer Form
|
||
|
(z.B. Standards, weil sonst grosse Firmen bevorzugt werden,
|
||
|
Statistiken, um sie in Spreadsheets nachrechnen zu koennen,
|
||
|
Gesetzesblaetter etc.)
|
||
|
|
||
|
Hiermit bin ich am Ende meiner Ausfuehrungen. Dies soll als Anstoss zu
|
||
|
einer Diskussion dienen, auf das sich meine Argumente weiter schaerfen :)
|
||
|
|
||
|
So long, PI
|
||
|
|
||
|
References:
|
||
|
|
||
|
/txt/comp/prg/league.europe und ./league.prg-fre
|
||
|
/txt/db/godort, ./nelson-rules
|
||
|
/txt/nets/dfn/accounting-box
|
||
|
/txt/nets/dfn/qom/conferences
|
||
|
/txt/nets/div/anzeigepflicht
|
||
|
/txt/nets/g10-text
|
||
|
/txt/FaVeVe/heike.v.benda
|
||
|
|
||
|
Alle Files erreichbar unter Tel. +49 711 876019, 2400 8N1, login guest
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JWJB
|
||
|
Informations- und Kommunikationstechnik -
|
||
|
der entscheidende Wirtschaftsfaktor fuer Europa
|
||
|
|
||
|
Schlosstag 1990 der GMD
|
||
|
|
||
|
Im Europa von morgen werden Informationstechnik und Telekommunikation eine
|
||
|
lebenswichtige Rolle uebernehmen, und dies nicht nur im Hinblick auf gemeinsame
|
||
|
forschungspolitische Anstrengungen, sondern auch als entscheidende technische
|
||
|
Infrastruktur des zukuenftigen Europas. Das erklaerte der Abteilungsleiter in
|
||
|
der Generaldirektion XIII der Kommission der Europaeischen Gemeinschaften,
|
||
|
Prof. Dr. Jean Siotis, in einem Festvortrag auf dem Schlosstag 1990 der
|
||
|
Gesellschaft fuer Mathematik und Datenverarbeitung mbH (GMD) am 24. September
|
||
|
in Sankt Augustin bei Bonn.
|
||
|
Siotis wies darauf hin, dass die Elektronik, insgesamt gesehen, im Begriff
|
||
|
ist, bis zum Ende des Jahrhunderts der bedeutendste Wirtschaftszweig der Welt
|
||
|
zu werden. Von besonderem Einfluss auf die Wettbewerbsfaehigkeit einer
|
||
|
modernen Volkswirtschaft ist in diesem Zusammenhang die Informations- und
|
||
|
Kommunikationstechnik. In den Anfaengen der Europaeischen Gemeinschaft, so
|
||
|
Siotis, sei dies nicht voraussehbar gewesen, in den achtziger Jahren haetten
|
||
|
die Europaeer aber diese Herausforderung angenommen. Ueber Grenzen hinweg
|
||
|
haben die Europaeer mit einer intensiven Zusammenarbeit auf dem Gebiet der
|
||
|
Hochtechnologie begonnen und ihre Aktivitaeten in den zurueckliegenden Jahren
|
||
|
kann den Zielen des fuer 1993 geplanten Europaeischen Binnenmarktes orientiert.
|
||
|
|
||
|
Um die Rolle Europas in der Informations- und Kommmunikationstechnologie ging
|
||
|
es auch in den drei Vortraegen der Direktoren der ERCIM-Partnereinrichtungen.
|
||
|
ERCIM, das "European Research Consortium for Informatics and Mathematics" war
|
||
|
im November 1988 in Amsterdam von den Direktoren der drei nationalen
|
||
|
Informatik-Forschungseinrichtungen der Niederlande, Frankreichs und der Bundes-
|
||
|
republik Deutschland gegruendet worden: fuer die Niederlande steht das
|
||
|
Centrum voor Wiskunde en Informatica (CWI) in Amsterdam, fuer Frankreich das
|
||
|
Institut National de Recherche en Informatique et en Automatique (INRIA) in
|
||
|
Rocquencourt bei Paris und fuer die Bundesrepublik Deutschland die Gesell-
|
||
|
schaft fuer Mathematik und Datenverarbeitung mbH in Sankt Augustin bei Bonn.
|
||
|
Im Jahr 1990 wurde das Rutherford Appleton Laboratory (RAL) in Chilton,
|
||
|
Grossbritannien, in diese Gruppe der europaeischen Informatik-Institutionen
|
||
|
aufgenommen.
|
||
|
|
||
|
Die gemeinsamen Forschungsinteressen der ERCIM-Partner standen daher auch im
|
||
|
Mittelpunkt der Vortraege, die von den Direktoren der nationalen Informatik-
|
||
|
Institutionen gehalten wurden. Prof. Dr. Alain Bensoussan, Praesident von
|
||
|
INRIA, befasste sich in seinem Vortrag mit der Bedeutung von Forschungs-
|
||
|
strategien der nationalen Informatik-Institutionen fuer Europa. Vor dem
|
||
|
Hintergrund des Wettbewerbs zwischen den USA, Japan und Europa eroerterte er
|
||
|
die Chancen nationaler europaeischer Forschungszentren. Prof. Dr. Cor Baayen,
|
||
|
wissenschaftlicher Direktor des CWI, diskutierte vor den Schlosstagsgaesten als
|
||
|
Beispiel aus der Forschungsarbeit die Bedeutung der Parallelverarbeitung in
|
||
|
der Computertechnik fuer die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Informations-
|
||
|
technik in Europa.
|
||
|
Prof. Dr. Gerhard Seegmueller, Vorstandsvorsitzender der GMD, zeichnete
|
||
|
schliesslich die Vision verbesserter Zukunftschancen, die sich aus einer
|
||
|
europaeischen Informatik-Forschung ergeben koennten.
|
||
|
|
||
|
Die vier ERCIM-Partner stellen mit rund 2400 Mitarbeitern, davon 1800
|
||
|
Wissenschaftlern, und einem Gesamtbudget von 130 Millionen ECU jaehrlich ein
|
||
|
bedeutendes Forschungspotential auf dem Gebiet der Informatik und der Mathe-
|
||
|
matik fuer Europa dar. Eine intensive Zusammenarbeit auf europaeischer Basis,
|
||
|
nicht zuletzt im Hinblick auf den fuer 1993 geplanten Europaeischen Binnen-
|
||
|
markt, kann dazu beitragen, die Effizienz der einzelnen Forschungsarbeiten
|
||
|
zu erhoehen und die Qualitaet der Forschungsergebnisse zu verbessern. Auf
|
||
|
diese Weise hat Europa die Chance, in dieser zukunftsentscheidenden Schluessel-
|
||
|
technologie ein ernstzunehmendes Gegengewicht zu den marktbeherrschenden
|
||
|
Nationen Japan und USA darzustellen.
|
||
|
|
||
|
Auf einer Reihe von Gebieten hat sich in den vergangenen Jahren eine
|
||
|
fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den ERCIM-Partnern entwickelt. Von grosser
|
||
|
Bedeutung sind dabei zunaechst gemeinsame wissenschaftliche Arbeitstagungen.
|
||
|
In der Regel zweimal jaehrlich tauschen die Wissenschaftler der Partnerein-
|
||
|
richtungen auf verschiedenen Arbeitstagungen aktuelle Forschungsergebnisse
|
||
|
aus, um eine gemeinsame Basis fuer die kuenftige Zusammenarbeit zu legen.
|
||
|
Auf den seit 1988 durchgefuehrten fuenf Tagungen wurden unter anderem
|
||
|
Themen wie Mensch-Maschine-Kommunikation, Supercomputer, Parallelrechner,
|
||
|
Datensicherheit, grafische Datenverarbeitung und multi-medialer Einsatz der
|
||
|
Datenverarbeitung durchgefuehrt. Die naechste Tagung wird im November in
|
||
|
Amsterdam stattfinden.
|
||
|
|
||
|
Ein Stipendienprogramm, das die ERCIM-Partner ausschreiben, wird es jungen
|
||
|
Nachwuchswissenschaftlern ermoeglichen, an Forschungsaufgaben in den
|
||
|
Partnereinrichtungen mitzuarbeiten. Auf diese Weise erhalten sie neue
|
||
|
Impulse, das Niveau ihrer Ausbildung zu vervollkommnen, gleichzeitig kommen
|
||
|
sie mit aktuellen Problemen an der Front der Informatik-Forschung in
|
||
|
Beruehrung.
|
||
|
|
||
|
Ein Ausbildungsprogramm wird dazu beitragen, dass in den ERCIM-Partner-
|
||
|
institutionen erarbeitete Forschungsergebnisse so umfassend und so schnell wie
|
||
|
moeglich an Wissenschaftler in anderen Einrichtungen weitergegeben werden,
|
||
|
beispielsweise an Forschungsinstitute der Universitaeten oder der Industrie.
|
||
|
Der zuegige Transfer des Wissens ueber neue Forschungsergebnisse, ueber
|
||
|
bessere Softwarewerkzeuge und Softwaretechniken oder ueber die Entwicklung
|
||
|
benutzerfreundlicher Systeme und ueber neue Anwendungsmoeglichkeiten soll
|
||
|
die europaeischen Informatiker in die Lage versetzen, mit der weltweiten
|
||
|
Entwicklung auf diesem stuermisch voranschreitenden Gebiet besser Schritt zu
|
||
|
halten.
|
||
|
|
||
|
Schliesslich sollen Strategien fuer gemeinsame Projekte die europaeische
|
||
|
Informatik-Forschung voranbringen. Seit Jahren arbeiten die ERCIM-Partner
|
||
|
bereits in europaeischen Forschungsprogrammen, wie ESPRIT oder RACE, mit,
|
||
|
teils als Einzeleinrichtung, teils in Partnerschaft mit anderen ERCIM-
|
||
|
Institutionen, zum Teil auch als Partner von Industrie und Wissenschaft in
|
||
|
Europa. Kuenftig werden sich die ERCIM-Partner darum bemuehen, verstaerkt
|
||
|
gemeinsame europaeische Forschungsprojekte durchzufuehren. Vorschlaege fuer
|
||
|
diese Forschungsvorhaben werden zur Zeit von den Wissenschaftlern der
|
||
|
ERCIM-Partner erarbeitet.
|
||
|
|
||
|
Neben der Vortragsveranstaltung hatten die Schlosstagsgaeste auch Gelegenheit
|
||
|
zu Werkstattbesichtigungen. In den Instituten praesentierten GMD-
|
||
|
Wissenschaftler Beispiele aus der aktuellen Forschungs- und Entwicklungs-
|
||
|
arbeit. Auf dem Programm standen Themen wie beispielsweise sichere verteilte
|
||
|
Rechnersysteme, die numerische Simulation physikalischer Prozesse auf
|
||
|
Parallelrechnern wie SUPRENUM und Connection Machine, aktive integrierte
|
||
|
Publikationssysteme, das Integrieren und Loesen von Differentialgleichungen mit
|
||
|
Computer-Algebra, Zukunftsperspektiven der Betriebssystemforschung, die
|
||
|
Architektur moderner Software-Entwicklungssysteme, innovative Parallelrechner,
|
||
|
die Unterstuetzung der Bueroarbeit in der Justiz oder in einem Buergeramt von
|
||
|
Staedten und Gemeinden, Entwurf und Test hochintegrierter Schaltungen und
|
||
|
das GMD-Leitvorhaben Assistenz-Computer.
|
||
|
|
||
|
Nachricht aus WIJO. Sender: GMD Pressestelle
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JDSD
|
||
|
|
||
|
Telekommunikation / Black Penny weiter in Aktion
|
||
|
|
||
|
Zum Tag der deutschen Einheit galt der Telefonbilligtarif, beginnend mit
|
||
|
dem 2.10. 8 Uhr bis zum 4.10. 8 Uhr - so die Pressestelle der DBP-Telekom.
|
||
|
Jedoch ist die "DDR" damit noch nicht den Inlandstarifen zugeordnet.
|
||
|
Auch zum Tag der deutschen Einheit bleibt die "DDR" telefonisch "Ausland" !
|
||
|
|
||
|
Begruendet wird dies mit den technischen Problemen bei der Umstellung
|
||
|
der Vermittlungsstellen. Dieses wird, abgesegnet durch einen Zusatz im
|
||
|
Staatsvertrag, bis spaetestens 31.12.1991 noch so bleiben. Erst danach ist
|
||
|
die "DDR" bei den eingefuehrten Diensten wie Telefon und Telegramm Inland.
|
||
|
|
||
|
Im Klartext sieht es vorlaeufig so aus:
|
||
|
|
||
|
Aus BRD in BRD in "DDR"
|
||
|
Normal Billig Normal Billig
|
||
|
Orts/Nahzone 480s 720s --- ---
|
||
|
Zone1 60s 120s 60s 60s
|
||
|
Zone2 20s 38s 20s 20s
|
||
|
Zone3 18s 38s 18s 24s
|
||
|
|
||
|
Folglich bleibt es bei den seit 1.4.1990 geltenden Gebuehren, wobei der
|
||
|
Billigtarif in die "DDR" bis zu 100% teurer ist als im Inland.
|
||
|
Orts/Nahgespraeche in die "DDR" gibt es derzeit nur in Berlin, hier sind
|
||
|
jedoch bald Aenderungen aufgrund der Verschaltung der Vermittlungsstellen
|
||
|
im Grenzbereich zu erwarten.
|
||
|
In der "DDR" sieht es noch schlimmer aus. Dort werden ALLE Gespraeche in
|
||
|
die BRD der dortigen Fernzone 3 zugeordnet. Hier gilt der Zeittakt von
|
||
|
10 Sekunden im Normal- und 15 Sekunden im Billigtarif, wobei letzterer
|
||
|
in der "DDR" von 17 bis 7 Uhr gilt.
|
||
|
Im Vergleich mit den BRD-Gebuehren sind Gespraeche aus der "DDR" in die
|
||
|
BRD zu 800% teurer als die gleiche Verbindungsleistung aus der BRD in die
|
||
|
"DDR". Zugrundegelegt, dass es in der "DDR" auch KEINE 20 Freieinheiten je
|
||
|
Monat gibt, werden die DDRler weiterhin Telekommunikativ ausgebeutet; dieses
|
||
|
ab dem 3. Oktober von der DBP Telekom.
|
||
|
|
||
|
Nun zur Deutschen Post (der ehemaligen DDR). Denn die existiert auch (noch).
|
||
|
|
||
|
"Wir werden euch DDRlern zeigen, was es juristisch bedeutet, unterzugehen.
|
||
|
Denn wir sind Rechtsnachfolger der Weimarer Republik" schrieb vor Monaten
|
||
|
eine BRD-Wirtschaftszeitung. Ab 3.10 wurde die DDR-Post von oben her auf-
|
||
|
geloest. Zuerst wurde ihr amtliches Verlautbarungsorgan eingestellt. Eine
|
||
|
Organisationsverfuegung des Bonner BMPT besagt: "Das Ministerium fuer
|
||
|
Post- und Fernmeldewesen, das Zentralamt fuer Funkkontrolle und die
|
||
|
Generaldirektion der Deutschen Post werden nicht auf den Bund ueberfuehrt;
|
||
|
es wird abgewickelt. Das Postmuseum wird auf das Unternehmen der DBP
|
||
|
Telekom ueberfuehrt, anderes wieder "abgewickelt"."
|
||
|
|
||
|
"Abgewickelt" meint Aufloesung nach Beendigung noch laufender Geschaefte. Da
|
||
|
wird es bei "alten" Vertraegen wohl aehnlich gehen wie bei den historisch
|
||
|
belachten 5-Jahres-Vertraegen von Mitterand mit der Modrow-Regierung.
|
||
|
|
||
|
Die Westanpassung:
|
||
|
Bei der Sackpost werden die Direktionen Schwerin, Erfurt, Halle, Dresden,
|
||
|
Potsdam und ... Berlin "ueberfuehrt", bei Bitpost-TK: Rostock, EFT,Magdeburg,
|
||
|
Leipzig, Potsdam und Berlin. Bei der Geldpost bleiben nur Hauptschalt-
|
||
|
aemter Berlin und PSchA Leipzig, andere PSchA abgewickelt. Alles uebrige
|
||
|
niedere wird irgendwie uebernommen; In Streitfaellen wegen Zu-, Ein- und
|
||
|
Unterordnung entscheidet seine Hoheit der Minister.
|
||
|
|
||
|
Die Zuordnung der einzelnen Organisationseinheiten der Deutschen Post zu den
|
||
|
einzelnen Unternehmen der DBP erledigen deren westliche Vorstaende. Die
|
||
|
Durchfuehrung der Ueberfuehrung und Abwicklung wird von den jeweiligen West-
|
||
|
Generaldirektionen erledigt. Damit ist die DDR-Post so (un)ziemlich erledigt.
|
||
|
|
||
|
Wer die Vielzahl der DDR-Poststellen vergleicht mit der staendig sinkenden
|
||
|
Zahl in der BRD, muss annehmen, dass da auch noch einiges "abgewickelt"
|
||
|
(aufgeloest) wird. Kurz: Wer in Ostberlin ein Paket abholen will, hat
|
||
|
vielleicht 1/5 des Weges zum Paketpostamt wie in Hamburg. Wege zur Post
|
||
|
werden laenger...
|
||
|
|
||
|
55000 Entlassungen soll's geben, nicht nur bei der "Sackpost" so Aktuelle
|
||
|
Kamera am 4.10.. Das Fernmeldeanlagengesetz FAG gilt ab jetzt in der DDR
|
||
|
und ist viel strenger als bislang geltendes Recht.
|
||
|
(Anm. der Redaktion: Diese Aussage gilt aber nur, nachdem der Grundsatz:
|
||
|
"Alles was nicht erlaubt ist, ist verboten" in der ehemaligen DDR abge-
|
||
|
schafft wurde.)
|
||
|
Da evtl. die Funkkontrolle Post-Wild-West wird, will der Freie Fernsehsender
|
||
|
Kanal H vom Haus der Demokratie in Leipzig ab 3. Oktober seine Sendungen
|
||
|
einstellen. Andere sind freier drauf und betreiben selbst gebaute
|
||
|
Gemeinschaftsantennenanlagen weiter wie bisher. Wenn die West-Post wagen
|
||
|
sollte, in der DDR Satellitenschuesseln fuer TV-Empfang zu beschlagnahmen
|
||
|
wie in Bremen, kriegt sie dort mehr Stress als hier.
|
||
|
|
||
|
Redaktion BTX/Datenschleuder 33, Wau Holland
|
||
|
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JWJ5
|
||
|
Neues aus den USA
|
||
|
|
||
|
BEWEGUNG BEIM NATIONAL RESEARCH AND EDUCATION NETWORK
|
||
|
-----------------------------------------------------
|
||
|
Nach monatelangen Diskussionen und einem Disput zwischen der
|
||
|
"National Science Foundation" (NSF) und dem "Department of
|
||
|
Energy" (DoE) scheint jetzt - trotz des aktuellen, allgemeinen
|
||
|
Budget-Chaos - wieder Bewegung in das Vorhaben des "National
|
||
|
Research and Education Networks" (NREN) zu kommen (Die
|
||
|
Aussenstelle Washington berichtete ueber das NREN im Rahmen des
|
||
|
letzten AIA-Tages im September in Darmstadt ausfuehrlich).
|
||
|
Beim NREN geht es um den Aufbau eines nationalen Netzwerkes mit
|
||
|
einer Bandbreite im Gigabit-Bereich und immerhin laut einer
|
||
|
Gesetzesvorlage um einen Betrag von $ 1.9 Mrd ueber den Zeitraum
|
||
|
von 5 Jahren. Zwei rivalisierende Gesetzesvorlagen, welche
|
||
|
einerseits die NSF und andererseits das DoE als Geldempfaenger
|
||
|
und verantwortliche Behoerde favorisieren, blockierten sich
|
||
|
eine lange Zeit gegenseitig. Nun scheint eine Loesung ueber ein
|
||
|
"Federal Network Council" moeglich, welches sich aus
|
||
|
Persoenlichkeiten der NSF, des DoE, der NASA und des DoC
|
||
|
(Department of Commerce) zusammensetzt. Grundlage fuer das NREN
|
||
|
soll wahrscheinlich das existierende NSFNET sein, welches
|
||
|
wiederum ein wesentlicher Bestandteil des Internets ist. Derzeit
|
||
|
waechst der Verkehr auf dem NSFNET monatlich um 20% (laut
|
||
|
Computerworld) und das gesamte Internet verbindet momentan etwa
|
||
|
250.000 Computer in ca. 5000 Netzwerken unterschiedlichster
|
||
|
Groesse. Dabei sind ca. 1 Million Endbenutzer in 35 Laendern
|
||
|
an das Internet angeschlossen. Momentan mehren sich aber auch
|
||
|
Stimmen aus Expertenkreisen der Regierung, die
|
||
|
uebereinstimmen, dass bei der gesamten Planung des NREN die
|
||
|
Sicherheit des Netzes und der Schutz der Privatsphaere zu wenig
|
||
|
Beachtung faenden.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
TELECOMMUTING ALS MITTEL GEGEN VERKEHRSSTAUS
|
||
|
---------------------------------------------
|
||
|
Praesident Bush hatte im Maerz 1990 vor der kalifornischen
|
||
|
Handelskammer das "Telecommuting" als lebensfaehige und
|
||
|
oekologisch wichtige Alternative zum alltaeglichen Verkehrschaos
|
||
|
auf amerikanischen Strassen propagiert. Der Buergermeister von
|
||
|
Los Angeles hat dies in seinem 18-Punkte-Programm zur
|
||
|
Verbesserung der Verkehrssituation in L.A. aufgegriffen, in dem
|
||
|
er besonders zwei Punkte hervorhebt: 1) Bildung von
|
||
|
Fahrgemeinschaften (ein alter Hut; Anm. d. Red.) sowie das
|
||
|
Telecommuting, also das Foerdern von Heimarbeit.
|
||
|
Praesident Bush hatte vorgerechnet, dass eine typische taegliche
|
||
|
Reisezeit von 20 min (fuer Washingtoner Verhaeltnisse ist dies
|
||
|
aber ziemlich untypisch und in L.A. duerfte dies wohl auch kaum
|
||
|
stimmen; Anm. d. Red.) - aufs Jahr gesehen - zwei stressvolle
|
||
|
40-Stunden-Wochen nur fuer den Weg zur und von der
|
||
|
Arbeit bedeutet. Wenn nur 5% der arbeitenden Bevoelkerung
|
||
|
in L.A. und Umgebung einen Tag pro Woche "telecommuten" wuerden,
|
||
|
so wuerde dies 205 Millionen Meilen pro Jahr an Reisen weniger
|
||
|
bedeuten und der Atmosphaere 45000 Tonnen Abgase ersparen.
|
||
|
"So, telecommuting means saving energy, improving air quality
|
||
|
and quality of life - not a bad deal", so der Praesident.
|
||
|
Nach einer Untersuchung des "Wall Street Journals" arbeiten
|
||
|
"Telecommuter" uebrigens freiwillig laenger als ihre Gegenueber
|
||
|
im Buero und sind dabei auch noch effektiver. Probleme wuerden
|
||
|
allerdings im Verlust an Privatsphaere und Familienleben liegen,
|
||
|
falls gewisse Grundregeln nicht eingehalten wuerden.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
WACHSENDE FOERDERMITTEL FUER DIE KONSERVIERUNG VON DOKUMENTEN
|
||
|
-------------------------------------------------------------
|
||
|
Es wird geschaetzt, dass weltweit etwa ein Drittel aller Buecher
|
||
|
in Forschungsbibliotheken langsam veralten und verrotten.
|
||
|
Chemische Eingriffe koennen die Zerfallsrate zwar verkleinern,
|
||
|
aber den Zerfall insgesamt nicht verhindern. Daher spielt die
|
||
|
Konservierung von aelteren Dokumenten eine immer staerkere Rolle
|
||
|
fuer Bibliotheken.
|
||
|
Dies wird auch deutlich an einer Vielzahl von neuen Projekten in
|
||
|
dieser Richtung ("Preservation Projects"). So gibt es
|
||
|
beispielsweise ein gemeinsames 18-monatiges Projekt der Cornell
|
||
|
University, der Xerox Corporation und der "Commission of
|
||
|
Preservation and Access". In diesem Projekt soll der
|
||
|
Inhalt von ca. 1000 Dokumenten der Olin Library von Cornell
|
||
|
digital gespeichert werden. Dabei werden die technische Machbarkeit
|
||
|
und die Kosteneffektivitaet beobachtet, aber auch Methoden zur
|
||
|
Katalogisierung, zur Suche und zum Wiederauffinden sowie zur
|
||
|
Auswahl altersschwacher Dokumente untersucht. Ein weiterer
|
||
|
Aspekt ist die Speicherung, Duplizierung und Papierreproduktion;
|
||
|
Moeglichkeiten, die in dieser Form bei den Film- und
|
||
|
Papiermedien nicht zur Verfuegung stehen.
|
||
|
Weiterhin hat "The National Endowment for the Humanities" ca.
|
||
|
7.2 Millionen Dollar zur Verfuegung gestellt, jedoch nur zur reinen
|
||
|
Mikroverfilmung. Das Geld wird aufgeteilt unter 23 verschiedenen
|
||
|
Institutionen in 15 Staaten (plus D.C. und Virgin Islands). Die
|
||
|
groesste Foerderung in Hoehe von 1.4 Millionen Dollar erhaelt die
|
||
|
University of Chicago zur Mikroverfilmung von Dokumenten ueber
|
||
|
die Geschichte der Technik.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
OPEN SOFTWARE FOUNDATION VERMARKTET OSF/1
|
||
|
-----------------------------------------
|
||
|
Seit dem 23. Okt. vermarktet die Open Software Foundation ihr
|
||
|
Betriebssystem OSF/1. Obgleich OSF/1 ueber Features verfuegt,
|
||
|
die AT&T erst fuer ein UNIX-Upgrade im naechsten Jahr
|
||
|
angekuendigt hat, haben sich bislang erst zwei Computerhersteller,
|
||
|
DEC und die franzoesische Gruppe BULL, bereiterklaert, OSF/1 auf
|
||
|
all ihren offenen Systemen anzuwenden.
|
||
|
|
||
|
IBM will OSF/1 als eins von drei moeglichen Betriebssystemen
|
||
|
fuer sein Personal System/2S anbieten. Hewlett-Packard wird
|
||
|
fuer drei seiner insgesamt vier Workstation-Produktionslinien
|
||
|
weiterhin UNIX anbieten. Siemens/Nixdorf-Informationssysteme
|
||
|
haben erklaert, sie wuerden ihre Produktion mindestens fuer zwei
|
||
|
weitere Jahre auf UNIX abstellen.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
SOUND-UPGRADES FUER AELTERE MACINTOSH-SYSTEME
|
||
|
---------------------------------------------
|
||
|
Fuer $ 499,95 bietet die Mac Sema Corp. of Albany (Oreg.) ihr
|
||
|
Produkt "Voice Express" an. Aehnlich wie der "Voice Navigator",
|
||
|
der von Articulate Systems Inc. of Cambridge (Mass.) fuer $ 795
|
||
|
angeboten wird, kann mit Hilfe dieser Produkte ein MacII mit
|
||
|
mindestens 2 Mbyte Arbeitsspeicher ueber gesprochene
|
||
|
Kommandoeingaben bedient werden. Beide Systeme verfuegen jedoch
|
||
|
nur ueber ein begrenztes Vokabular und verlangen vom Benutzer
|
||
|
eine genaue Aussprache mit entsprechenden Pausen zwischen
|
||
|
einzelnen Woertern und Saetzen. Ein ausgereifteres
|
||
|
Spracherkennungsprogramm wird von der Firma Emerson & Stern
|
||
|
Associates Inc. (San Diegeo) unter dem Namen "Soliloquy" fuer
|
||
|
den MacIIcx angeboten. Die Microsoft Corp. hat angekuendigt,
|
||
|
dass sie fuer ihre Macintoshanwendungen Excel, Mail und Works
|
||
|
zukuenftig ebenfalls eine Programmergaenzungen fuer
|
||
|
verbalsprachliche Kommandoeingaben anbieten wird.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
STANDARD UNIX FUER PC'S MIT INTEL PROZESSOREN
|
||
|
---------------------------------------------
|
||
|
Die "Santa Cruz Corp.", ein Softwarehaus in Santa Cruz (Calif.),
|
||
|
hat mit AT&T und der Intel Corp. eine Vereinbarung ueber die
|
||
|
Produktion eines UNIX-Standards fuer PC's mit Intel Prozessoren
|
||
|
abgeschlossen. AT&T hat die Lizenz fuer Unix Software.
|
||
|
Die Vereinbarung ist ein wirtschaftlicher Schlag fuer die
|
||
|
Microsoft Corp., die bislang den Betriebssystemmarkt fuer
|
||
|
Intel-basierte PC's anfuehrte.
|
||
|
Die Vereinbarung wird von der OSF und "UNIX International", den
|
||
|
fuer die UNIX-Standardisierung massgeblichen Computer-Konsortien,
|
||
|
unterstuetzt.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
AMERIKANISCH-JAPANISCHE GEHEIMVEREINBARUNG WIRD UEBERPRUEFT
|
||
|
-----------------------------------------------------------
|
||
|
Die USA und Japan haben 1984 eine geheime Vereinbarung ueber
|
||
|
Exportbeschraenkungen fuer Supercomputer abgeschlossen. Wie die
|
||
|
New York Times vom 21. Aug. berichtet, wollen Vertreter beider
|
||
|
Laender sich naechsten Monat auf Hawaii treffen, um den Nutzen
|
||
|
dieser Vereinbarung zu ueberpruefen.
|
||
|
In vielen Faellen wurde die Vereinbarung durch den Einkauf
|
||
|
leistungsfaehiger, frei exportierbarer Prozessoren unterlaufen,
|
||
|
die im Ausland zu Hardwarechitekturen mit Supercomputer Performance
|
||
|
kombiniert werden konnten. Als Beispiel nennt die New York Times
|
||
|
u.a. auch den westdeutschen Suprenum-Rechner, der mit einer
|
||
|
Leistungsfaehigkeit von 5 Mrd MOPs (Mathematical Operations Per
|
||
|
Second) als leistungsfaehigster auslaendischer Supercomputer
|
||
|
aufgelistet wird.
|
||
|
Die seinerzeit getroffene Vereinbarung soll vornehmlich unter
|
||
|
verteidigungspolitischen Aspekten ueberprueft werden, da
|
||
|
Supercomputern eine zunehmende Bedeutung fuer die Steuerung und
|
||
|
Kontrolle komplexer Waffensysteme zukommt. Diskutiert werden
|
||
|
Exportkontrollen fuer verteidigungsspezifische
|
||
|
Supercomputersoftware.
|
||
|
Angesichts der sich abzeichnenden globalstrategischen
|
||
|
Veraenderungen ueberlegt die US-Regierung, herkoemmliche
|
||
|
Ost-West Exportkontrollen durch verschaerfte Kontrollen im Nord-Sued
|
||
|
Verhaeltnis abzuloesen.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
OTA-STUDIE UEBER HDTV
|
||
|
---------------------
|
||
|
Das "Office of Technology Assessment" (OTA) des amerikanischen
|
||
|
Kongresses hat eine Studie ueber die wirtschaftlichen und
|
||
|
technologischen Implikationen der HDTV-Technologie (High Density
|
||
|
Television) veroeffentlicht. Die Studie mit dem Titel "The Big
|
||
|
Picture: HDTV and High Resolution Systems" kommt zu dem Schluss,
|
||
|
dass HDTV kaum geeignet ist, der desolaten amerikanischen
|
||
|
Unterhaltungselektronik-Branche wieder auf die Beine zu helfen.
|
||
|
Bislang sei dieser Aspekt neuartiger HDTV-Technologien viel zu
|
||
|
sehr ueberbewertet worden.
|
||
|
Die eigentliche Staerke von HDTV laege in der Verbindung von
|
||
|
hochaufloesenden Computer- und Kommunikationssystemen.
|
||
|
Fortschritte seien bezueglich neuartiger Planungs-,
|
||
|
Koordinations- und Kontrollmechanismen im Rahmen von
|
||
|
Fertigungstechnologien, bei der medizinischen Bildverarbeitung,
|
||
|
im Bereich der Aus- und Weiterbildung, bei Simulationsverfahren
|
||
|
und im Bereich der Luftverkehrskontrolle zu erwarten. Die
|
||
|
Grundlage dafuer seien erwartbare technologische Fortschritte
|
||
|
beim Echtzeitzugriff auf magnetische und optische Datenspeicher
|
||
|
mit hoher Speicherdichte und der Verarbeitung dieser Daten in
|
||
|
Form digitalisierter Bewegtbilder.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
KONGRESS BERAET GESETZESINITIATIVE
|
||
|
----------------------------------
|
||
|
Eine von Senator Al Gore (Tenessee) eingebrachte
|
||
|
Gestzesinitiative zur Foerderung von "High-Performance Computing
|
||
|
Technologien" wird zur Zeit im Kongress beraten. Im Senat und im
|
||
|
Repraesentantenhaus haben dazu erste Anhoerungen stattgefunden.
|
||
|
Im Rahmen dieser Anhoerungen zeichnen sich erste
|
||
|
forschungspolitische Dezentralisierungstendenzen ab,
|
||
|
denenzufolge den Supercomputer-Zentren der National Science
|
||
|
Foundation (NSF) eine staerkere Unterstuetzung lokaler und
|
||
|
regionaler Computerzentren im Rahmen einer "High Performance
|
||
|
National Information Infrastructure" abverlangt werden soll.
|
||
|
Eine erste bedeutende Abaenderung der urspruenglichen
|
||
|
Gestzesinitiative hat das "Commerce Committee" des Senats
|
||
|
vorgenommen: Nicht das "Office of Science and Technology
|
||
|
Policy" des Praesidenten soll fuer die Vergabe von
|
||
|
Mitteln fuer diesen Forschungsbereich zustaendig sein. Die
|
||
|
Foerderung soll vielmehr der NSF und der NASA direkt zukommen.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
KURZMELDUNGEN
|
||
|
-------------
|
||
|
|
||
|
- Auf der MacWorld Expo in Boston wurde ein in der Hand
|
||
|
haltbarer Scanner vorgestellt, der manuell mit einer
|
||
|
Geschwindigkeit von 2inch pro Sekunde ueber Papierdokumente
|
||
|
gefuehrt wird, um derartige Vorlagen in PCs einzulesen. Der
|
||
|
Scanner wird von der "Caere Corp. of Los Gatos" vertrieben und
|
||
|
kostet zwischen 600 $ und 700 $.
|
||
|
- Ueber die Zukunft von ADA wurde kuerzlich auf dem "Washington
|
||
|
Ada Symposium" in McLean (Virginia) diskutiert. Ergebnis: Wenn
|
||
|
Ada eine Zukunft ueber das Jahr 2000 hinaus haben soll, werden
|
||
|
gute Interface-Standards benoetigt, das Ada 9X Committee muss
|
||
|
die Sprache noch handhabbarer machen und Ada muss
|
||
|
Posix-kompatibel werden. Die Weiterentwicklung von Ada wird nach
|
||
|
wie vor vorrangig vom Defense Department finanziert. Verglichen
|
||
|
mit dem Marktpreis fuer Turbo C++ von 50 $ sei Ada mit einem
|
||
|
Preis von 1815 $ (Vertrieb durch Alsys Inc., Burlington (Mass.))
|
||
|
fuer die kommerzielle Vermarktung zu teuer.
|
||
|
- DEC hat angekuendigt, zukuenftige VAX-Modelle mit RISC- Technologie
|
||
|
auszustatten.
|
||
|
|
||
|
Aus: FITNUS, GMD Aussenstelle Washington
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JWJ6
|
||
|
Neues aus Japan
|
||
|
|
||
|
|
||
|
PARALLELVERARBEITENDER NEUROCOMPUTER
|
||
|
------------------------------------
|
||
|
Das ATR Translation Telephone Lab und das Machine Translation Center
|
||
|
der Carnegie Mellon Universitaet haben einen Neurocomputer entwickelt.
|
||
|
Dieser Computer hat zwei neuartige Funktionseinheiten: Eine
|
||
|
Experimentaleinheit, die das Aequivalent zur menschlichen rechten
|
||
|
Gehirnhaelfte darstellen und eine Recognition Unit, die der linken
|
||
|
Gehirnhaelfte entsprechen soll. Die Experimentaleinheit weist 10.000
|
||
|
Neuronen auf, die Recognition Unit mehr als 1 Mio. Darueber hinaus
|
||
|
kann der Computer Parallelverarbeitung durchfuehren (16 CPUs). Mit
|
||
|
Hilfe des Neurocomputers waren die Beteiligten dabei erfolgreich,
|
||
|
englischen Input recht genau ins Japanische zu uebersetzen.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
OPTISCHE DISK: 1 Tb pro cm2?
|
||
|
----------------------------
|
||
|
Die Forschungsgruppe von Professor Fujishima an der Tokyo Universitaet
|
||
|
hat fuer optische Platten eine neuartige Technik zur Aufnahme und zum
|
||
|
Loeschen entwickelt, die die Aufnahmekapazitaet der opt. Platte um den
|
||
|
Faktor 10.000 vergroessert. Die Forschungsgruppe behauptet, dass es
|
||
|
mit Hilfe der Technik theoretisch moeglich sein wird, 1 Tb an Daten
|
||
|
pro Quadratzentimenter auf der opt. Disk zu speichern.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
NOTEBOOK PC - LAPTOPS IM A4-FORMAT
|
||
|
----------------------------------
|
||
|
Auf dem schon durch starkes Wachstum gekennzeichneten Notebook
|
||
|
PC-Markt (wir berichteten zuletzt in JANEWS 3/13-2 und JANEWS 2/41-1)
|
||
|
tut sich einiges. Etliche neue Geraete und Nachfolgemodelle bereits
|
||
|
existierender Notebook PCs wurden angekuendigt:
|
||
|
- TOSHIBA, das mit seinem DynaBook vor ueber einem Jahr den Run auf
|
||
|
Notebook PCs ausgeloest hat (vgl. JANEWS 2/25-2 und 2/27-2), hat jetzt
|
||
|
das Nachfolgemodell vorgestellt. Das DynaBook der 2.Generation
|
||
|
firmiert unter der Bezeichnung "DynaBook 286 J-3100 GS 001". Das
|
||
|
Geraet ist mit 2,5 kg 200 g leichter als das Vorgaengermodell und
|
||
|
weist dank einer 80C286 MPU (12 MHz) eine dopppelt so schnelle
|
||
|
Verarbeitungsgeschwindigkeit auf. Es besitzt ein 3,5 Zoll Floppy
|
||
|
Disk-Laufwerk, 1,5 MB Hautspeicher sowie einen Bildschirm mit 640x400
|
||
|
Pixel. Der Standard-Batteriesatz erlaubt einen kontinuierlichen
|
||
|
Betrieb von 2,5 Stunden. Bei Verwendung eines zusaetzlich
|
||
|
erhaeltlichen Battieriesatzes kommt man auf 4 Stunden. Das Geraet ist
|
||
|
standardmaessig mit MS-DOS 3.1 als Betriebssystem ausgeruestet. Der
|
||
|
Preis betraegt in Japan unveraendert 198.000 Yen (ca. 2200 DM). Ab
|
||
|
Ende Oktober soll das neue DynaBook erhaeltlich sein. TOSHIBA
|
||
|
kalkuliert mit 60.000 verkauften Einheiten fuer das erste Jahr.
|
||
|
|
||
|
- IBM JAPAN will noch dieses Jahr auf den attraktiven Notebook
|
||
|
PC-Markt, der noch dieses Jahr in Japan die Marke von 500.000
|
||
|
verkauften Geraeten ueberschreiten soll. Das angekuendigte neue Geraet
|
||
|
soll auf dem 32-bit 80386 SX-Mikroprozessor basieren und eine
|
||
|
eingebaute Hard-Disk aufweisen. Bei IBM JAPAN hofft man, den Anschluss
|
||
|
an die fuehrenden Hersteller auf dem jap. Markt dadurch zu bekommen,
|
||
|
dass auf dem Geraet PS/2 PC-SW laufen soll.
|
||
|
- Bei FUJITSU rechnet man mit mehr als 100.000 Bestellungen fuer
|
||
|
Notebook PCs bis Ende Maerz. Noch im Oktober soll ein neues Modell auf
|
||
|
den Markt kommen, das nur 980 g wiegt. Das Geraet kommt mit einem
|
||
|
LCD-Bildschirm und einem Einschub fuer IC-Karten. Gleichzeitig mit
|
||
|
dem Geraet sollen etwa 50 SW-Anwendungstitel auf dem Markt kommen.
|
||
|
Viele potentielle Nutzer haben sich bereits wegen des geringen
|
||
|
Gewichts interessiert gezeigt.
|
||
|
- MATSUSHITA ELECTRIC will TANDY mit seiner 16-bit Notebook
|
||
|
PC-Produktion beauftragen. TANDY soll demnach ein Geraet produzieren,
|
||
|
das auf dem 80286 Chip basiert und mit einer 20 MB Hard Disk und einem
|
||
|
3,5 Zoll Floppy-Laufwerk ausgeruestet ist. Die monatliche Produktion
|
||
|
soll mit 1000 Einheiten beginnen. MATSUSHITA wird das Geraet unter
|
||
|
seinem Namen "Panasonic" selbst als auch von TANDY als OEM (original
|
||
|
equipment manufacturing) vermarkten lassen. Im weiteren ueberlegen
|
||
|
beide Firmen, in Zukunft einen 32-bit Notebook PC zu produzieren, der
|
||
|
auf einem 80386-Chip beruht. Eine aehnliche Vereinbarung mit SNI ist
|
||
|
in der Plaung, aber noch nicht spruchreif.
|
||
|
- SONY hat einen 32-bit Notebook PC unter der Bezeichnung "QL/Note
|
||
|
PCX-310NR7" eingefuehrt. Das Geraet kommt mit einer 40 MB Hard Disk,
|
||
|
einem 80386 SX-Chip (20 MHz), 2 MB Hauptspeicher (erweiterbar auf 6
|
||
|
MB), einem Einschub fuer IC-Karten, einem Bildschirm mit 640x480 Pixel
|
||
|
und zwei parallelen Interface-Anschluessen. Es wiegt 3 kg und hat die
|
||
|
Ausmasse 31,5 x 26,25 x 4,5 cm. Der Notebook PC kommt mit Windows 2.11
|
||
|
und soll 598.000 Yen kosten (ca. 6500 DM). Das Geraet soll Anfang
|
||
|
Februar naechsten Jahres verfuegbar sein und man rechnet bei SONY,
|
||
|
wohl auch angesichts des vergleichsweise hohen Preises, mit 1000
|
||
|
verkauften Notebook PCs pro Monat (inkl. zweier anderer Modelle).
|
||
|
|
||
|
|
||
|
CD-I
|
||
|
----
|
||
|
TOPPAN PRINTING hat den Prototyp eines preisguenstigen CD-I Programms
|
||
|
entwickelt. Es heisst "Marathon" und weist 200 MB an Daten, 100 Bil-
|
||
|
der und 200 Illustrationen auf und enthaelt darueber hinaus 20 Minu-
|
||
|
ten sprachlich gespeicherte Daten. CD-I SW-Entwickler brauchen nur
|
||
|
noch Daten, Bilder und Illustrationen des Prototyp-Programmes mit
|
||
|
ihren eigenen Daten auszutauschen, um preisguenstig ein CD-I Paket
|
||
|
herstellen zu koennen. Lt. TOPPAN PRINTING ist preismaessig mit einem
|
||
|
Aufwand von 5 Mio. Yen (ca. 55.000 DM) und zeitlich mit 1 Monat fuer
|
||
|
die Entwicklung eines CD-I Programms zu kalkulieren.
|
||
|
Man rechnet in Japan damit, dass sich der Markt fuer interaktive CDs
|
||
|
(CD-I) naechstes Jahr stark ausweitet. Die CD-I kann 600 MB an Daten
|
||
|
speichern, simultan digitale Bilder und Ton reproduzieren. Mehr als 10
|
||
|
jap. Firmen, darunter MITSUBISHI ELECTRIC, SONY, HITACHI und TOSHIBA
|
||
|
sind mit der Entwicklung von HW beschaeftigt, ca. 20 Firmen mit der
|
||
|
Entwicklung von SW. SONY und JVC haben sich bereits entschieden, CD-I
|
||
|
Spieler naechstes Jahr auf den Markt zu bringen. Aus Europa ist
|
||
|
bekannt, dass PHILIPS einen CD-I Spieler fuer etwa 1000 US$ anbieten
|
||
|
will, aber man rechnet damit, dass die jap. Anbieter unter diesem
|
||
|
Preis bleiben werden.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
MITSUBISHI ELECTRIC: OPTISCHER NEURO-CHIP
|
||
|
----------------------------------------
|
||
|
Das Zentrallabor von MITSUBISHI ELECTRIC hat einen dynamischen,
|
||
|
optischen Neuro-Chip entwickelt, der eine Lerngeschwindigkeit von 600
|
||
|
Mega CPS aufweist - etwa 2000 mal schneller als ein Neurocomputer,
|
||
|
basierend auf einer Workstation. Der 6 x 6 mm grosse Chip integriert 8
|
||
|
LEDs auf der oberen Ebene eines GaAs-Substrats, 64 Photodektoren mit
|
||
|
variabler Empfindlichkeit auf der unteren Ebene des Substrats sowie 8
|
||
|
Neuronen. Das Zentrallabor, das bereits einen statischen, optischen
|
||
|
Neuro-Chip entwickelt hat (vgl. JANEWS 3/30-1), plant als naechstes
|
||
|
die Entwicklung eine dynamischen, optischen Neuro-Chips, der mehr als
|
||
|
1000 Neuronen und eine Lerngeschwindgkeit von 1 Tera CPS aufweist.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
PARALLELVERARBEITUNG
|
||
|
--------------------
|
||
|
Das Forschungsteam um Prof. Morishita an der Engineering Fakultaet der
|
||
|
Todai (Tokyo Univ.) hat einen neuen Parallelprozessor entworfen. Es
|
||
|
handelt sich dabei um einen (Memory-sharing) Prozessor, der eine
|
||
|
Anzahl von Befehlen abarbeitet, indem er die Zeit zur Durchfuehrung
|
||
|
von Befehlen leicht verschiebt. In einer Simulation, in der ein
|
||
|
hypothetischer Parallelprozessor auf 32 Prozessoren zurueckgriff, hat
|
||
|
sich erwiesen, dass der Parallelprozessor Daten mit einer
|
||
|
Geschwindigkeit verarbeitete, die fuenf Mal schneller als bei
|
||
|
konventionellen Parallelprozessoren war. Das Forschungsteam plant die
|
||
|
Kooperation mit einem Computerhersteller, um einen Prototyp zu
|
||
|
entwickeln und ein Modell, das 1000 Prozessoren benutzt.
|
||
|
FUJITSU plant unterdessen bis Jahresende die Entwicklung eines
|
||
|
Parallelcomputers, der auf dem SPARC-Chip basiert. Die Vermarktung
|
||
|
soll dann schon im naechsten Fruehjahr erfolgen. Der Computer wird als
|
||
|
ein Workstation-Netzserver der "S-Serie" dienen und 4 bis 8 RISC MPUs
|
||
|
benutzen. Er soll in der Lage sein, Daten mit 100 bis 160 MIPS zu
|
||
|
verarbeiten. Die Workstation-S-Serie erhaelt FUJITSU von SUN als OEM.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
NEC-SX 3: 5 GFLOPS und UNIX
|
||
|
---------------------------
|
||
|
NEC hat mit seinem Supercomputer "SX 3/14" unter Benutzung eines
|
||
|
einzelnen CPU eine Prozessgeschwindigkeit von 5.0856 Milliarden FLOPS
|
||
|
(floating point operations per second) erreicht. Es ist das erste Mal,
|
||
|
dass ein kommerzieller Supercomputer eine Geschwindigkeit von mehr als
|
||
|
5 GFLOPS erzielt. Der zum oberen Spektrum der Supercomputer gehoerende
|
||
|
"SX-3" besitzt 4 CPUs und koennte damit theoretisch eine
|
||
|
Geschwindigkeit von 22 GFLOPS erreichen.
|
||
|
NEC hat sich mit BOEING COMPUTER SYSTEMS zusammengeschlossen, um UNIX
|
||
|
fuer den "SX-3" zu entwickeln. Eine Implementation von UNIX System V
|
||
|
wird im Fruehjahr 91 abgeschlossen sein. Von 1991 an wird NEC auch
|
||
|
seine Bemuehungen verstaerken, um den Computer im Ausland zu
|
||
|
vermarkten. Das neue Betriebssystem wird verbesserte Funktionen fuer
|
||
|
Vektor- und Parallelverarbeitung aufweisen.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
FUJITSU BLEIBT FUEHRENDER MAINFRAME-HERSTELLER
|
||
|
--------------------------------------------
|
||
|
Nach einer Untersuchung des NIKKEI Computer Magazines wird FUJITSU der
|
||
|
fuehrende Hersteller von Mainframe-Computern bleiben. Benutzer von
|
||
|
Computern von FUJITSU gaben bis Ende Juni 569.3 Mrd. Yen (6.26 Mrd DM)
|
||
|
fuer die Benutzung von Computern aus. Diese Summe macht 25.3 % des in
|
||
|
Japan fuer Mainframe-Computer ausgegebenen Geldes aus. Zum Vergleich:
|
||
|
IBM-Nutzer 544.7 Mrd. Yen (6.00 Mrd. DM) 24.2 %
|
||
|
HITACHI-Nutzer 501.9 Mrd. Yen (5.52 Mrd. DM) 22.3 %.
|
||
|
Es gibt 2459 installierte Computer von FUJITSU, 1137 von IBM und 1572
|
||
|
von HITACHI.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
KURZMELDUNGEN
|
||
|
-------------
|
||
|
|
||
|
- NEC wird der erste jap. Computerhersteller sein, der ein "XPG3"
|
||
|
Betriebssystem herausbringt, das den X/OPEN-Standard erfuellt. Ende
|
||
|
November soll die Vermarktung starten.
|
||
|
|
||
|
- TOSHIBA will ein System zur Unterstuetzung der PC-Entwicklung und
|
||
|
des PC-Verkaufs in Japan, den USA und Europa etablieren. So soll in
|
||
|
den USA und in Deutschland die Anzahl der beschaeftigten Ingenieure
|
||
|
mehr als verdreifacht werden und in Deutschland eine Konzentration
|
||
|
auf die Entwicklung von Anwendungs-SW erfolgen.
|
||
|
|
||
|
Aus: JANEWS, GMD Aussenstelle Tokie
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JRC7
|
||
|
-----------------
|
||
|
! Kurzmeldungen !
|
||
|
-----------------
|
||
|
|
||
|
1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1-1
|
||
|
|
||
|
WiN lebt - Sie auch ?
|
||
|
|
||
|
Unter dem Titel "Erste Erfahrungen sehr positiv" hat das DFN (Deutsche
|
||
|
Forschungsnetz) eine Pressemitteilung zum WiN (Wissenschaftlichen
|
||
|
Hochschulnetz) herausgegeben.
|
||
|
|
||
|
"unser WIN-Anschluss laeuft seit Anfang Juli zur vollen Zufriedenheit."
|
||
|
So wie die TU Braunschweig urteilen auch die anderen 132 Anwender des
|
||
|
X.25-Wissenschaftsnetzes WIN. Der Verein zur Foerderung eines Deutschen
|
||
|
Forschungsnetzes - DFN-Verein - weiss, dass sein Netz keinen Vergleich mit
|
||
|
anderen Netzen zu scheuen braucht. Seit Mai 1990 nutzen auch Wissenschafts-
|
||
|
einrichtungen in den neuen Bundeslaendern das WIN.
|
||
|
|
||
|
Fuer die TELEKOM ist das WIN ein Meilenstein in Richtung kundenspezifischer
|
||
|
Netzloesungen. Sie hat das WIN fuer den DFN-Verein in weniger als einem Jahr
|
||
|
errichtet; es laeuft seit der Inbetriebnahme problemlos. Modernste Vermitt-
|
||
|
lungstechnik der Northern Telecom GmbH ermoeglicht neben einem sicheren Netz-
|
||
|
betrieb auch den Ausbau in die Hochgeschwindigkeitsdatenkommunikation."
|
||
|
|
||
|
Die Redaktion Chalisti erlaubt sich zu fragen, was dies fuer Moderne
|
||
|
Einrichtungen sein sollen, da NT dafuer bekannt ist in der deutschen und
|
||
|
europaeischen Netzwerklandschaft regelmaessig Geraete zu verschenken, die
|
||
|
dann selten oder nur schlecht gebraucht werden koennen. (Bsp. EARN).
|
||
|
|
||
|
Weiterhin scheint das DFN so von dem allgemeinen Interesse am WiN ueber-
|
||
|
zeugt zu sein, dass sie in ihrer Pressemitteilung sogar erwaehnen, dass
|
||
|
auch ueber die Uebernahme von Fahrtkosten von Journalisten zu der
|
||
|
Pressekonferenz geredet werden kann. Auf diverse Fragen via E-Mail hat
|
||
|
das DFN wenigstens bis heute nicht reagiert.
|
||
|
|
||
|
Terra
|
||
|
|
||
|
2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2-2
|
||
|
|
||
|
CHAR - das Chalisti-Archiv
|
||
|
----------------------------
|
||
|
|
||
|
CHAR, das Chalisti-Archiv, soll ein Sammelwerk von jeweils themengleichen
|
||
|
Chalisti-Artikeln werden und wird sowohl in elektronischer Form als auch
|
||
|
als Paperware erscheinen.
|
||
|
|
||
|
Das Konzept:
|
||
|
------------
|
||
|
CHAR wird nicht nur eine blosse Aneinanderreihung von einzelnen, schon
|
||
|
erschienenen Chalisti-Artikeln sein. Das vorhandene Material wird
|
||
|
von uns aktualisiert und wo noetig, komplett ueberarbeitet und durch
|
||
|
zusaetzliches Material ergaenzt. Durch die Themengebundenheit soll zu
|
||
|
einzelnen Gebieten kompakte Information verfuegbar gemacht werden.
|
||
|
Die gedruckte Ausgabe des CHAR wird natuerlich durch die groesseren
|
||
|
Moeglichkeiten des Mediums umfangreicher ausfallen. Wir werden, sofern
|
||
|
sinnvoll, jeden Artikel durch Grafiken und eventuell Photos ergaenzen.
|
||
|
Bezogen werden kann die Print-Ausgabe via CCC Hamburg, genauere
|
||
|
Informationen dazu werden spaetestens bei Erscheinen der ersten
|
||
|
elektronischen CHAR-Ausgabe zur Verfuegung stehen.
|
||
|
|
||
|
Die Erscheinungsweise sowohl der elektronischen als auch der gedruckten
|
||
|
CHARs ist unregelmaessig. Das erste CHAR, das das Themengebiet
|
||
|
"Netzwerke" behandeln wird, ist allerdings schon in Planung.
|
||
|
|
||
|
|
||
|
Die Redaktion:
|
||
|
--------------
|
||
|
Im Moment besteht die CHAR-Redaktion aus zwei Personen. Wir studieren
|
||
|
beide an der Uni Dortmund Informatik und arbeiten zum Teil nebenbei
|
||
|
als freie Mitarbeiter bei verschiedenen Publikationen.
|
||
|
|
||
|
Fuer Feedback jedweder Art (Anregungen, Kritik, Beitrdge....) sind
|
||
|
wir auf folgende Weise erreichbar:
|
||
|
|
||
|
e-mail: char@tabata.ruhr.de (Redaktion CHAR)
|
||
|
cha@uniol.uucp (Redaktionen Chalisti und CHAR)
|
||
|
|
||
|
snail-mail: CHAR, c/o Mario Teetzen, Callenbergweg 8, 4600 Dortmund 18
|
||
|
|
||
|
Jochen Erwied, Mario Teetzen (Redaktion CHAR)
|
||
|
|
||
|
----------------------------------------------------------------------------
|
||
|
NEXT JRC2
|
||
|
|
||
|
IMPRESSUM
|
||
|
---------
|
||
|
|
||
|
"Die gesamte Menschheit bleibt aufgefordert, in freier Selbstbestimmung
|
||
|
die Einheit und Freiheit des globalen Dorfes zu vollenden."
|
||
|
|
||
|
Herausgeber: Chaos Computer Club e.V./Redaktion Chalisti
|
||
|
|
||
|
Erscheinungsdatum: 31.10. 1990
|
||
|
|
||
|
V.i.S.d.P. : F.Simon
|
||
|
|
||
|
Redaktion: Volker Eggeling, Frank Simon
|
||
|
|
||
|
Mitwirkende an dieser Ausgabe:
|
||
|
Kurt Jaeger, Prof. Brunnstein, Carlo v. Loesch,
|
||
|
Herwig Henseler, Wau Holland, Mario Teetzen,
|
||
|
Jochen Erwied
|
||
|
|
||
|
Redaktionen: Chalisti, c/o Frank Simon, Strackerjanstr. 53
|
||
|
W2900 Oldenburg, Tel. 0441/76206
|
||
|
Datenschleuder, Schwenkestrasse 85, W2000 Hamburg 20
|
||
|
Tel. 040/4903757, Fax: 040/4917689
|
||
|
|
||
|
Verbreitung: Zerberus : /Z-NETZ/MAGAZINE/CHALISTI
|
||
|
UUCP(dnet) : dnet.general
|
||
|
UUCP(sub) : sub.mag.chalisti
|
||
|
EARN/CREN : CHAMAS@DOLUNI1, Brett chamas.chalisti
|
||
|
GeoNet : mbk1: brett ccc-presse
|
||
|
FidoNet : ccc.ger (Leider ausgesetzt)
|
||
|
MagicNet : Artikel&News
|
||
|
BTX : *CHAOS# / TELESOFT
|
||
|
|
||
|
Adressen: EARN/CREN : 151133@DOLUNI1.bitnet
|
||
|
UUCP : eggeling@uniol (eunet)
|
||
|
terra@sol.north.de (subnet)
|
||
|
Zerberus : terra@sol.zer
|
||
|
GeoNet : mbk1: chaos-team
|
||
|
FidoNet : Volkmar Wieners on 2:241/2.1205
|
||
|
MagicNet : trendbox:gec
|
||
|
MausNet : terra@sub (temporaer)
|
||
|
AmNET II : HENNE;SML
|
||
|
DFN : C=de;A=dbp;P=gmd;O=kmx;S=ext/simon
|
||
|
|
||
|
Teilnehmer aus diversen anderen Netzen benutzern am besten
|
||
|
die Adresse terra@sol.north.de
|
||
|
|
||
|
Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der
|
||
|
Redaktion wieder. Alle Artikel und Beitraege koennen mit Quellenangabe
|
||
|
weiterverwendet werden.
|
||
|
Die Verbreitung der Chalisti auf anderen Netzen wird ausdruecklich er-
|
||
|
wuenscht. Bei Abdruck in Zeitungen oder Zeitschriften bitten wir um zwei
|
||
|
Belegexemplare.
|
||
|
|